Vor dem Arbeitsgericht in Essen sitzengelassen: Der Fall Wurst König

Das Unternehmen "Wurst König" aus Essen ist aus dem Nichts geschlossen. Die Beschäftigten wissen nicht, wie es weitergeht. Beim ersten Termin haben die Mitarbeiter darauf hingefiebert, ob der Geschäftsführer erscheint.

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Arbeitsgericht in Essen verhandelt ersten Fall

Die Wurstkette Wurst König öffnet von einem auf den anderen Tag nicht mehr. Kurz vorher soll das Unternehmen aus Kray an einen Sizilianer verkauft worden sein. Die Angestellten warten auf ihr Gehalt - nichts passiert. Der erste Fall von Wurst König wurde am Donnerstag (30. Januar) vor dem Arbeitsgericht verhandelt. Die spannendste Frage für die Klägerseite war, ob jemand vor Gericht erscheinen wird. Das war aber nicht der Fall. Die Folge ist ein sogenanntes Versäumnisurteil. Heißt für die Klägerseite, dass das Gehalt gezahlt werden muss und das eigentlich sofort. Zur Not müsste ein Gerichtsvollzieher das Geld eintreiben. In der Realität ist es eher unwahrscheinlich, dass die Gehälter jetzt freiwillig gezahlt werden. Der Prozess war nur der erste von bisher elf angesetzten.

Wurst König aus Essen verschwindet zum Jahreswechsel

Ende des Jahres wird die Ware immer weniger in den Filialen der Metzgerei-Kette Wurst König aus Essen. Zuletzt holt ein Kurierfahrer die Einnahmen ab, das sei sehr unüblich. Ende November gab es das letzte Gehalt, zwischen den Feiertagen kommt die Nachricht: Alle sind freigestellt. Für die Beschäftigten ist das eine existenzbedrohende Lage. Das weiß auch die Stadt Essen und hat sich deswegen mit einigen Mitarbeiterinnen von Wurst König getroffen. Mit dabei waren der Oberbürgermeister Thomas Kufen und die Agentur für Arbeit. Sie haben den Beschäftigten erklärt, wie die Abläufe beim Arbeitsamt funktionieren, damit sie schnellstmöglich wieder Geld in der Tasche haben. Außerdem gab es die Zusicherung, dass es schnelle Hilfe für die Betroffenen geben soll.

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