Mysteriöses Ende von Wurst König in Essen - so geht es weiter
Veröffentlicht: Dienstag, 21.01.2025 14:16
Am Arbeitsgericht Essen gibt es mehrere Verhandlungs-Termine, weil Wurst König-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter auf ihr Geld warten. Das Unternehmen hat alle Filialen unerwartet geschlossen, die Geschäftsleitung ist nicht zu erreichen. Das Personal und die Vermieter stehen vor einem Rätsel.

Essener Metzgerei-Kette lässt Personal im Unklaren
Das plötzliche Ende der Essener Metzgerei-Kette "Wurst König“ wird Thema am Arbeitsgericht. Bisher haben sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Klage eingereicht. Sie fordern, dass ihr Lohn weitergezahlt werden soll. Die Filialen sind seit einigen Wochen dicht, unter anderem im Allee-Center Altenessen und im Limbecker Platz. Der Limbecker Platz hat das Unternehmen noch einmal ultimativ aufgefordert, das Ladenlokal bis Mitte Februar zu räumen. Bisher habe man keinerlei Rückmeldungen bekommen.
Ab nächster Woche Donnerstag (30. Januar) wird es nach und nach Termine am Essener Arbeitsgericht geben. Spannend wird sein, ob dann von der Firma ein Verantwortlicher kommt. Die Leitung von Wurst König ist seit Wochen nicht erreichbar, die Firmenzentrale in Kray scheint verlassen zu sein.
Mysteriöses Ende der Essener Metzgerei-Kette
Die Ladung zu den Gerichtsterminen wird per Post zugestellt. Trifft der Postbote niemanden an, darf er das Schreiben in den Briefkasten werfen und das dokumentieren. Damit ist die Ladung gültig. Wenn niemand von der Geschäftsführung zum Termin kommt, kann das Arbeitsgericht dann trotzdem eine Entscheidung treffen. Alle sieben bisher eingereichten Fälle werden einzeln verhandelt. Das Arbeitsgericht vermutet, dass noch weitere Klagen folgen werden. Bisher hat Wurst König keinen Insolvenzantrag gestellt, dadurch können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht einfach Arbeitslosengeld beantragen. Bei der Polizei sind bisher keine Anzeigen eingegangen.
Eine Mitarbeiterin einer Filiale bei uns im Ruhrgebiet sagte zu Radio Essen, dass sie das letzte Gehalt im November bekommen hat. Die Ware sei immer weniger geworden, die Einnahmen seien zuletzt von einem Kurierfahrer abgeholt worden, das sei bis dahin nicht üblich gewesen. Zwischen den Feiertagen habe sie Bescheid bekommen, dass sie freigestellt ist. Es habe mehrfach neue Termine gegeben, wann die Filiale wieder öffnen soll und wann sie ihr Geld bekommen soll. Die Kommunikation habe zuletzt über eine Whatsapp-Gruppe stattgefunden.
Die Essener Metzgerei existierte seit dem Jahr 1978. Sie hatte zuletzt 16 Filialen, überwiegend im Ruhrgebiet. Laut Medienbeichten gab es im letzten Jahr einen Eigentümerwechsel. Der neue Geschäftsführer soll in Süditalien sitzen.
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