TUSEM Essen holt Punkt in Krefeld
Veröffentlicht: Samstag, 20.09.2025 21:39
Der TUSEM Essen erlebt in der Glockenspitzhalle ein Wechselbad der Gefühle. Gegen Aufsteiger HSG Krefeld Niederrhein verspielt das Haase-Team eine Führung, kämpft sich zurück - und muss am Ende mit einem 32:32-Unentschieden leben.

Essen mit Rückenwind nach Kantersieg
Nach dem klaren 36:20 gegen den HC Oppenweiler/Backnang reiste der TUSEM Essen mit viel Selbstvertrauen an den Niederrhein. Die Glockenspitzhalle war mit 1.839 Zuschauern gut gefüllt, darunter viele rot-weiße Fans, die die kurze Fahrt aus Essen mitmachten. Auch die Rahmenbedingungen waren besonders: Mit Niklas Ingenpaß und Julius Rose standen gleich zwei Ex-Essener im Krefelder Trikot, Trainer Mark Schmetz ist ohnehin ein bekanntes Gesicht in Essen. Für Brisanz war also gesorgt.
TUSEM Essen findet schwer in die Partie
Der Beginn war ausgeglichen, aber auch nervös. Nach einer frühen Zeitstrafe gegen Finn Wolfram und einem vergebenen Gegenstoß dauerte es, bis Essen Fahrt aufnahm. Jan Reimer, der überragende Mann der ersten Halbzeit, sorgte mit einem Siebenmeter für den Anschluss. In der achten Minute erzielte Valentin Willner per Tempogegenstoß die erste TUSEM-Führung zum 3:4. Doch so richtig stabil war die Abwehr nicht. Krefeld kam über den Rückraum immer wieder zu leichten Toren.
Nach zwölf Minuten reagierte TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase und brachte den jungen U19-Weltmeister Finn Knaack für Dominik Plaue. Ein mutiger Schritt, denn Plaue hatte gegen Oppenweiler noch geglänzt. Essen bekam immer mehr Stabilität, vorne traf Felix Göttler sicher. Trotzdem zog Krefeld in der 18. Minute auf 12:9 davon, die Essener Abwehr fand kaum Zugriff auf den flinken Rückraum der Hausherren. Haase nahm seine erste Auszeit.
TUSEM Essen profitiert von Krefelder Unterzahl
Ein Knackpunkt der ersten Halbzeit war die 25. Minute: Krefelds Matija Mircic sah nach einem harten Einsteigen die Rote Karte. Kurz darauf sammelte die HSG weitere Zeitstrafen. Plötzlich war Essen in dreifacher Überzahl. Jan Reimer verwandelte sicher vom Siebenmeterpunkt, Göttler glich per Wurf aus der eigenen Hälfte zum 17:17 aus. Trotzdem ging Krefeld mit einer 20:19-Führung in die Pause. Auffällig: Jan Reimer hatte bereits sieben Tore erzielt, Essen lebte von seiner Treffsicherheit.
Essen droht nach der Pause den Faden zu verlieren
Die zweite Halbzeit begann denkbar schlecht. Göttler scheiterte am Pfosten, Neuhaus leistete sich einen technischen Fehler und Krefeld zog mit einem 3:0-Lauf davon. Die Essener Abwehr bekam besonders Robert Krass nicht in den Griff. Der zwei Meter große Shooter nagelte die Würfe ins Netz, während der TUSEM Essen vorne ins Stocken geriet. In der 36. Minute lag Essen 20:24 zurück - Haase reagierte mit einer Auszeit.
Diese Auszeit war der Weckruf. Plaue parierte nun wieder stark, Reimer verwandelte einen Siebenmeter und die Abwehr griff endlich beherzter zu. Mit einem energischen Zwischenspurt schaffte Essen den Ausgleich: Finn Wolfram erzielte in der 46. Minute das 28:28, die mitgereisten Fans standen Kopf. Kurz darauf brachte Felix Mart die Rot-Weißen per Siebenmeter sogar in Führung. Als Oskar Kostuj zum 30:28 traf, lag ein Auswärtssieg plötzlich in der Luft.
Essen und Krefeld liefern sich dramatische Schlussphase
Die letzten zehn Minuten waren ein Abnutzungskampf. Beide Teams leisteten sich Fehler im Angriff, die Halle bebte. Krefeld glich immer wieder aus, Essen legte nach - 31:30 durch Göttler, Ausgleich Krefeld, wieder Führung TUSEM. In der 57. Minute erzielte Persson das 31:31, Kostuj scheiterte im Gegenzug. Essen vergab nun die Chance, auf zwei Tore davonzuziehen.
In der 60. Minute stand es 32:32, Essen hatte den Ball. Haase nahm die Auszeit. Statt in Führung zu gehen, scheiterte Wolfram frei vor dem Tor im letzten Angriff. 17 Sekunden blieben Krefeld für den Siegtreffer, doch auch die HSG brachte den Ball nicht mehr im Netz unter. Damit blieb es beim gerechten Remis.
Essen in Zahlen: Torschützen und Paraden
HSG Krefeld Niederrhein - TUSEM Essen 32:32 (20:19).
- HSG Krefeld Niederrhein: Niklas Ingenpaß (6), Lars Jagieniak (2), Falk Kolodziej (3), Robert Krass (8), Cedric Marquardt (3), Jörn Persson (5), Julius Rose (2), Luca Schneider (1), Lukas Siegler (2). Torhüter: Anel Durmic (1 Parade), Finn Rüspeler (7 Paraden).
- TUSEM Essen: Felix Göttler (7), Oskar Kostuj (1), Felix Mart (2), Tim Mast (1), Max Neuhaus (1), Jan Reimer (10), Alexander Schoss (5), Valentin Willner (4), Finn Wolfram (1). Torhüter: Finn Knaack (1 Parade), Dominik Plaue (10 Paraden).
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