TUSEM Essen auswärts erneut ohne Punkte
Veröffentlicht: Samstag, 15.02.2025 21:05
Es will dem TUSEM Essen einfach nicht gelingen. Die Handballer warten weiterhin vergeblich auf ihren ersten Auswärtssieg in dieser Saison. Beim TuS Ferndorf waren die Essener chancenlos.

TUSEM Essen verpasst Chance auf ersten Auswärtssieg
Die Gastgeber vom TuS Ferndorf hatten mit dem TUSEM Essen noch eine Rechnung offen. Das Hinspiel hatten die Essener mit 28:23 klar gewonnen. Die beiden Teams trafen in der 2. Handball-Bundesliga bereits zwölf Mal aufeinander. Drei Mal hatte der TuS Ferndorf gewonnen, neun Mal die Essener. Die Aufgabe war für die junge Essener Mannschaft diesmal aber eine andere. In der laufenden Saison hat der TUSEM bisher kein einziges Auswärtsspiel gewonnen - und dabei sollte es bleiben. Vor 1324 Zuschauerinnen und Zuschauern verlor der TUSEM Essen mit 34:30 (20:16) gegen den TuS Ferndorf.
TUSEM Essen und Ferndorf liefen sich torreiche erste Hälfte
Die Kampfansage war auf beiden Seiten von der ersten Sekunde an relativ klar: Wir wollen gewinnen! Der TUSEM Essen und der TuS Ferndorf lieferten sich eine sehr torreiche erste Halbzeit. Beide Seiten machten zu Beginn der Partie sehr viel Tempo. Das führte aber auch immer wieder zu technischen Fehlern - sowohl auf Seiten der Gastgeber, als auch auf Seiten der Essener. Für den TUSEM eröffnete Felix Göttler in der 3. Minute die Partie mit dem ersten Treffer.
Ferndorf versuchte sein Zentrum relativ dicht zu machen. Der TUSEM Essen kam daher nur schwer durch. Es war sehr auffällig, dass die Essener Handballer hauptsächlich über das Zentrum oder von der linken Seite zum Abschluss kommen wollten. Etwas glücklich lief es für den TUSEM Essen aufgrund einiger Zeitstrafen gegen die Gastgeber. Durch die erste 2-Minuten-Strafe kam der TUSEM Essen auf 5:4 ran, wenig später musste Josip Eres vom TuS Ferndorf erneut runter vom Feld. Die Essener nutzten die Überzahl diesmal erfolgreich. Nils Homscheid netzte zum Ausgleich ein.
Was den Essenern diesmal für die Führung fehlte, war überraschenderweise die Torhüterleistung. Das sprach auch TUSEM-Trainer Daniel Haase in seiner ersten Auszeit in der 15. Minute an. Er sagte:
"Es liegt nur an uns! Wir haben keine Torhüterleistung (...) Ich will mehr Druck."
Haase verlangte zudem, das Spiel breiter auch auf der rechten Seite zu verlagern.
TUSEM Essen: Max Neuhaus feiert erneutes Comeback
Nach der Auszeit kam Max Neuhaus zum Zug. Der 25-Jährige fiel bisher beinahe komplett aus. Erst Anfang Dezember gab er vor heimischer Kulisse ein Comeback - ehe er sich eine erneute Verletzung zuzog und mehrere Wochen pausieren musste. Er hatte sich im Heimspiel damals an der Hand verletzt.
Dass er jetzt mehrere Wochen nicht zum Einsatz kam, ließ er sich jedoch nicht anmerken. In seiner ersten Angriffsaktion zog er eine Zeitstrafe und einen Siebenmeter. Einen kurzen Schockmoment gab es, als der 25-Jährige dabei auf den Kopf knallte und am Boden liegen blieb. Nach einigen Minuten konnte er aber schon wieder weiterspielen.
Vom Siebenmeterpunkt lief es für den TUSEM Essen an diesem Samstagabend (15. Februar) aber nicht sehr gut. Nur zwei von vier Versuchen landeten im Tor.
Die erste Hälfte war insgesamt sehr kurzweilig. Weder Ferndorf noch der TUSEM Essen spielten sonderlich lange Angriffe. Zum Abschluss kamen die Essener allerdings bis zuletzt über die Mitte und die linke Seite. In der 24. Minute kam dann noch eine erste Torhüterparade dazu. Dennis Wipf parierte einen Siebenmeter der Gastgeber. Die Essener verpassten aber die Chance im Anschluss auszugleichen. Stattdessen schlichen sich mehr technische Fehler ein. Zudem scheiterte der TUSEM oft am gegnerischen Torwart Can Adanir. Ferndorf setzte sich dadurch leicht mit drei Toren ab und führte deshalb zur Halbzeit verdient mit 20:16.
TUSEM Essen mit großen Problemen in Halbzeit zwei
Um den Abstand einzuholen, stellte TUSEM-Trainer Daniel Haase nach der Halbzeitpause taktisch etwas um. Max Neuhaus kam als Rechtshänder auf Rückraum rechts. Etwas ungewöhnlich, da in der Regel auf der Position ein Linkshänder spielt. Da aber in den ersten 30 Minuten kaum Abschlüsse von der Position kamen, griff Daniel Haase vermutlich zu diesem taktischen Mittel.
Eine Herausforderung stellte das für Ferndorf aber zunächst nicht da. Immerhin: TUSEM-Keeper Dennis Wipf brachte seine Mannschaft mit einigen Paraden Stück für Stück zurück ins Spiel. Doch der Angriff brach plötzlich fast komplett ein. Im Positionsangriff kam der TUSEM nicht zu Lösungen, es stockte sehr in der zweiten Halbzeit. Die Essener waren immer nah dran an der Abwehr und wollten lieber ins direkte 1:1 gehen, statt aus dem Rückraum zu werfen.
In der 40. Minute folgte daher die nächste Auszeit von TUSEM-Coach Daniel Haase. Seine Ansage war klar: "Wir brauchen Torgefahr in der Mitte." Die gab es aber nicht. Stattdessen verzettelte sich der TUSEM immer weiter in den direkten Duellen. Auch das Sieben-gegen-Sechs half nur bedingt.
Die Körpersprache der Essener veränderte sich auch mit jedem Gegentor und jeder abgelaufenen Minute. Vermutlich dürfte das auch ein Unterschied zwischen eigener Halle und Auswärtsspielen sein. Ein Wechselfehler in der 50. Minute führte zu einer Zeitstrafe gegen Finley Werschkull und der ersten Überzahl für die Gastgeber. Sie vergrößerten ihren Abstand immer weiter. Einer wollte das aber nicht auf sich sitzen lassen: Max Neuhaus. Er marschierte problemlos weiter und machte im Angriff trotzdem seine Tore. Am Ende war die Hypothek aus der ersten Halbzeit schon zu groß. Auch machten die Essener zu viele technische Fehler (12). Daher endete die Partie am Ende 34:30. Der TUSEM Essen rutscht in der Tabelle weiter in Richtung Abstiegsplätzen und wartet weiter auf seinen ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison.
TuS Ferndorf - TUSEM Essen 34:30 (20:16). TuS Ferndorf: Hampus Dahlgren (2), Valentino Duvancic (4), Josip Eres (2), Julius Fanger (4), Fabian Hecker (1), Janko Kevic (5), Mattis Michel (3), Marvin Mundus (6), Gabriel Viana (3), Marko Vignjevic (4). TUSEM Essen: Felix Eißing (4), Felix Göttler (8), Nils Homscheid (5), Tim Mast (2), Max Neuhaus (6), Jan Reimer (1), Dennis Szczesny (1), Finn Wolfram (3).
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