Streik in Essen vor Karnevalswochenende: Krankenhäuser und Müllabfuhr betroffen

Zum Karnevalswochenende stehen noch einige Streiktage in Essen an. Neben der Stadt sind auch Krankenhäuser und die Müllabfuhr betroffen.

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Streik an Krankenhäusern in Essen

Am Altweiber-Donnerstag (27.2.) sind die Mitarbeitenden an einigen Kliniken in Essen zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft ver.di hat für den Tag eine Demonstration geplant unter dem Motto: "Wir lassen uns nicht zum Narren halten." Die Demo soll um 10 Uhr am Willy-Brandt-Platz starten und zum Rathaus ziehen. Dort ist das Ziel, Oberbürgermeister Thomas Kufen auf die Forderungen und Arbeitsbelastungen hinzuweisen.

Gefordet wird für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst unter anderem eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikanten-Löhne sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert ver.di drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen.

„Die Krankenhaus-Beschäftigten zeigen mit ihrem Warnstreik, dass es ihnen ernst ist und sie für ihre Forderungen einstehen. Für die verantwortungsvolle und oft auch sehr anstrengende Arbeit haben die Beschäftigten faire Löhne verdient," heißt es von ver.di Sprecherin Katharina Schwabedissen.

Zu den bestreikten Kliniken in Essen gehören das Alfried Krupp Krankenhaus in Rüttenscheid, die Ruhrlandklinik in Heidhausen und die LVR Klinik in Holsterhausen. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten soll aber durch Notdienste gewährleistet sein, heißt es weiter.

Auch Müllabfuhr in Essen wird bestreikt

Am Donnerstag und Freitag (27. und 28.2.) ruft ver.di auch zum Streik bei den Entsorgungsbetrieben Essen auf. Die EBE kündigen an, dass der Streik erhebliche Auswirkungen auf Müllabfuhr, Straßenreinigung, Recyclingstandorte, Sperrmüllabholung sowie das Kundencenter haben wird. Die Leerung von Abfalltonnen und die Abfuhr von Sperrmüll und Schrott werden voraussichtlich ersatzlos ausfallen, ebenso die Straßenreinigung. Die EBE versuchen alles nach und nach aufzuholen. Sie empfehlen, Restmüll in gut verschlossenen Abfallsäcken für eine spätere Mitnahme bereitzustellen. Aufgrund der begrenzten Ladekapazitäten der Müllautos kann aber nicht garantiert werden, dass die zusätzlichen Abfallmengen in der kommenden Woche mitgenommen werden, so die EBE.

Grünschnitt könne nach dem Warnstreik wie gewohnt an allen Annahmestellen abgeliefert werden. Sperrmüll und Elektroschrott wird an den Streiktagen nicht abgeholt und solltet Ihr daher auch nicht am Straßenrand bereitlegen. Außerdem müsst Ihr einen neuen Termin vereinbaren, sollte Euer Sperrmüll-Termin auf einen der Streiktage fallen.

Der Winterdienst der EBE sei aber sichergestellt, sollte er an Streiktagen nötig werden, heißt es.

Gewerkschaft erhöht Druck im öffentlichen Dienst

Die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen waren am 18. Februar in Potsdam in zweiter Runde erneut ergebnislos geblieben und verschoben worden. Mit den Streiktagen will ver.di ein Zeichen setzen und den Druck erhöhen. Schon am Mittwoch (26.2.) werden viele städtische Einrichtungen wie Kitas und das Rathaus Essen bestreikt. Die dritte Runde der Tarifverhandlungen findet vom 14. bis 16. März in Potsdam statt.

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