Nächster Warnstreik in Essen: Schulen, Kitas und Rathaus bleiben zu

In Essen steht der nächste Warnstreik an: Am Mittwoch (26. Februar) streiken die Beschäftigten der Stadt Essen. Das hat Auswirkungen auf die städtischen Schulen, Kitas und auch auf die Ratssitzung am Mittwoch.

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Beschäftigte der Stadt Essen streiken

In Essen steht der nächste Warnstreik an: Nach den Stadtwerken und der Ruhrbahn streiken jetzt die Beschäftigten der Stadt Essen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Mittwoch (26. Februar) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen sind die Beschäftigten der Stadt Essen, des Regionalverbands Ruhr sowie der Jugendhilfe und Jugendberufshilfe. Die Gewerkschaft will damit den Druck in den Tarifverhandlungen erhöhen. Die Arbeitgeber von Bund und Kommunen haben auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt.

Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Gefordert werden auch höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen zudem um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert Verdi drei zusätzliche Urlaubstage, sowie einen Tag nur für Gewerkschaftsmitglieder. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein "Meine-Zeit-Konto" sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.

Städtische Kitas und Schulen in Essen bleiben zu

Der Warnstreik bei der Stadt Essen hat Auswirkungen auf die städtischen Kitas und Schulen in der Stadt. Auch die Schulhausmeister und viele Beschäftigten der OGS werden laut Verdi in den Warnstreik treten. Welche Kitas tatsächlich am Mittwoch dicht bleiben, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Die betroffenen Kitas werden die Eltern rechtzeitig benachrichtigen. Auch, ob es Notgruppen geben wird und welche Kita komplett geschlossen bleibt. Sollte der Schulunterricht von dem Streik an einer Schule betroffen sein, werden auch dort die entsprechenden Eltern und Schüler rechtzeitig informiert. Die Gewerkschaft Verdi schreibt in einer Mitteilung:

"Wir kündigen unseren Warnstreik absichtlich früh an, damit die betroffenen Eltern Zeit haben, um sich um eine alternative Betreuung zu kümmern."

Am Streiktag wird es auch eine Kundgebung um 9 Uhr auf dem Hirschlandplatz in der Essener Innenstadt geben. Vor dem Hintergrund des Anschlags von München werden dabei besondere Maßnahmen ergriffen, um eine größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sagt Verdi.

Warnstreik in Essen hat Auswirkungen auf Ratssitzung

Das Rathaus bleibt am Mittwoch (26. Februar) geschlossen. Damit kann auch die anstehende Ratssitzung dort nicht stattfinden. Es sei Zeit, dass auch die lokale Politik spürt, dass der Streik der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, unmittelbare Auswirkungen habe, sagt eine Gewerkschaftssprecherin. Die Stadt wird die Sitzung im Saal "Deutschland" im Congress Center Süd der Messe Essen halten. Den Rat kann jeder auch im Livestream unter www.essen.de/ratssitzung verfolgen.

Weitere bestreikte Orte in Essen

Der Streik wirkt sich auch noch auf weitere Stellen im öffentlichen Dienst aus. Die Zentralbibliothek bleibt ebenfalls am 26. Februar geschlossen. Ausgeliehene Medien werden automatisch um eine Woche verlängert. Auch in den anderen Standorten der Stadtbibliothek kann es zu Einschränkungen der Öffnungszeiten kommen. Die Volkshochschule am Burgplatz in Essen ist allerdings trotz Streik am Mittwoch geöffnet. Es kann zwar zu Einschränkungen im Betrieb kommen, zum Beispiel bei der Technikunterstützung, alle Kurse und Veranstaltungen können aber stattfinden.

Es ist ebenfalls nicht auszuschließen, dass der Warnstreik auch die Sport- und Bäderbetriebe betrifft und es somit Änderungen bei den Öffnungszeiten von Schwimmbädern oder Sportplätzen gibt. Das wird sich aber erst am Streiktag selbst zeigen.

Auch Grün und Gruga wird betroffen sein. Der Grugapark Essen ist zwar in der Zeit von 9 bis 16 Uhr geöffnet, Angebote wie die Pflanzenhäuser bleiben aber geschlossen.

Bei den Bürgerämtern, der Kfz-Zulassung und im JobCenter Essen sowie bei Bestattungen sind nach aktuellem Stand keine Einschränkungen zu erwarten.

Krankenhäuser und Müllabfuhr in Essen auch betroffen

Am Dienstag hat die Gewerkschaft ver.di auch zum Streik an einigen Kliniken und bei der Müllabfuhr in Essen aufgerufen. Dort sollen die Beschäftigten auch noch vor dem Karnevalswochenende streiken.

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