Streik in Essen: Das sagt ein Lokführer dazu

In Essen und überall in Deutschland fahren sechs Tage lang kaum noch Züge. Die Lokführer der Gewerkschaft GDL streiken erneut. Die Forderungen der Gewerkschaft sind berechtigt, sagt ein ehemaliger Lokführer aus Essen. Hier lest Ihr seine Begründung.

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Essen ohne Züge - Lokführer streiken wieder

In Essen fahren seit Dienstagabend (23. Januar) wieder nur sehr wenige Güterzüge und seit dem frühen Mittwochmorgen (24. Januar) kaum ICEs und Regionalbahnen. Die Lokführer folgen dem Aufruf der Gewerkschaft GDL und streiken. Der Tarifstreit zwischen der Bahn und der Gewerkschaft dreht sich vor allem um weniger Arbeitszeit. Die GDL fordert drei Stunden weniger Arbeit bei vollem Gehalt. Die Bahn hat jetzt eine Stunde weniger angeboten. Ein ehemaliger Lokführer und aktueller Ausbilder für Lokführer bei der MEV Essener Verkehrsgesellschaft in Rüttenscheid erklärt im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, warum diese Stunden so wichtig sind für die Lokführer. Die Gewerkschaft will den Beruf als Lokführer attraktiver machen und es geht um die Sicherheit der Fahrgäste und der Güter, die transportiert werden.

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Essen braucht mehr Lokführer

In Essen werden regelmäßig neue Lokführer in der MEV Essener Verkehrsgesellschaft ausgebildet. Die Ausbildung dauert ein Jahr. Allerdings könnten es auch mehr sein, die sich dort ausbilden lassen, sagt André Löwe von der MEV im Radio Essen-Interview. Die meisten lockt vor allem das Einstiegsgehalt in den Beruf. Das liegt mit rund 3300 Euro brutto deutlich höher als in anderen Berufen. Allerdings machen Lokführer auch viele Überstunden. Allein im letzten Jahr waren das mehr als 1,3 Millionen Stunden in ganz Deutschland. Das bringt viele Lokführer an ihre Grenzen und sie melden sich krank. Die Folge sind immer wieder Zugausfälle wegen Personalmangel und Ärger bei den Fahrgästen. Klar ist, dass sich noch mehr Menschen für den Beruf entscheiden müssen. Das passiert hoffentlich, wenn die Arbeitszeiten angepasst werden, wie die Gewerkschaft GDL fordert. Das hofft zumindest der ehemalige Lokführer.

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