Städteranking: Essen schneidet im bundesweiten Vergleich schwach ab

Im Vergleich deutscher Großstädte belegt Essen in den meisten Bereichen einen hinteren Platz. In welchen Bereichen die Stadt Probleme hat und wo sie punkten kann, lest Ihr hier.

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Städteranking 2024: Wie ist die Lebensqualität, Wirtschaft und Nachhaltigkeit in deutschen Großstädten?

Das Städteranking, durchgeführt von IW Consult, WirtschaftsWoche und ImmoScout24, analysiert und bewertet die Lebens-, Arbeits- und Wirtschaftssituation sowie die Nachhaltigkeit in deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Insgesamt wurden 72 Städte untersucht, um anhand von drei Kategorien eine umfassende Standortbewertung zu erstellen.

Das Niveauranking bewertet den aktuellen Stand der Städte in Bezug auf Lebensqualität, Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Immobilien anhand von 51 Indikatoren. Das Dynamikranking untersucht die Entwicklung der Städte über die letzten Jahre anhand von 36 Indikatoren und zeigt auf, wie stark sie sich verbessern oder verschlechtern konnten. Der Nachhaltigkeitsindex orientiert sich an den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und misst die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit anhand von 22 Kriterien, wie etwa erneuerbaren Energien, sozialer Integration oder digitaler Infrastruktur.

Das Ranking gibt Städten Orientierung, wo sie im Vergleich stehen und welche Bereiche gezielt gestärkt werden sollten, um die Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Im Niveauranking belegt Essen Platz 55 (letztes Jahr Platz 55), im Dynamikranking Platz 39 (letzte Jahr Platz 41) und im Nachhaltigkeitsindex Platz 66 (letztes Jahr Platz 62) von insgesamt 72 untersuchten Großstädten.

Hier kann Essen punkten

Zu den positiven Aspekten gehören in Essen die hohe Gründungsaktivität (Rang 18) und der überdurchschnittliche Anteil an wissensintensiven Dienstleistungen (Rang 23). Auch die Kaufpreisentwicklung auf dem Immobilienmarkt ist positiv zu bewerten, wo Essen auf Rang 9 liegt. Im Bereich Innovation punktet die Stadt durch eine hohe Anzahl an Patentanmeldungen, was ihr in diesem Bereich Rang 12 einbringt.

Hier ist Essen im Städteranking weit hinten

Es zeigen sich aber deutliche Schwächen vor allem im sozialen und ökologischen Bereich. Die Jugendarbeitslosigkeit ist mit Rang 69 eine der höchsten im Vergleich der Städte, und auch die Zahl der Bürgergeldempfänger liegt auf einem schlechteren Rang. Im Nachhaltigkeitsbereich schneidet Essen insbesondere bei der installierten Solarleistung (Rang 65) und der Luftqualität (Rang 64) schlecht ab. Auch bei der Zahl der MINT-Hochschulabsolventen und Forschungsinstitute belegt Essen mit Rang 51 bzw. Rang 53 hintere Plätze.

Insgesamt zeigt das Städteranking, dass Essen zwar in wirtschaftlichen Bereichen wie Gründungen, wissensintensiven Dienstleistungen und Innovationen gut aufgestellt ist, jedoch erhebliche Defizite in sozialen und ökologischen Dimensionen aufweist, die eine nachhaltige Entwicklung der Stadt erschweren könnten.

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