Bernetunnel-Tauben in Essen sollen langfristig ein Zuhause finden
Veröffentlicht: Montag, 25.08.2025 14:28
Anfang August 2025 sind in Essen hunderte Tauben umgesiedelt worden. Raus aus dem Bernetunnel, rein in Container. Die Container sollen auch auf lange Sicht ein Zuhause für die Tauben sein.

Einige Tauben in Essen sind krank
Die Tauben aus dem Bernetunnel in der Innenstadt wurden erfolgreich in Container umgesiedelt - einige der Tiere sind allerdings nicht ganz fit. Sie haben unter anderem Würmer, Parasiten, Viruserkrankungen oder sind einfach schwach. Damit sie sich gut erholen können, sind sie in einer Aufpäppelstation. Rund 200 der über 700 umgesiedelten Tauben sind betroffen. Das hat die Stadt auf Nachfrage von Radio Essen bestätigt. Für die gesamte Aktion investiert die Stadt einen mittleren fünfstelligen Betrag. Das Geld ist in die Umsiedlung und die Bereitstellung der Container geflossen. Auch das Futter für die Tiere wird davon bezahlt.
Betreuung bekommen die Tiere in den Containern von den Grauflügeln Essen e.V. Laut Stadt sind auf lange Sicht mehrere Container für die Tauben geplant. Dafür stehe aber noch kein konkreter Zeitpunkt fest. Anfang August 2025 wurden die Tauben umgesiedelt. Im Bernetunnel konnten sie nicht bleiben. Fehlendes Licht, Staub, Autogase und Schimmel haben sich negativ auf die Gesundheit der Tiere ausgewirkt. Gleichzeitig haben die Tauben im Tunnel aber auch für viel Dreck gesorgt.
Stadttauben Essen e.V. zur Krankheit
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass einige der umgesiedelten Tauben in Essen das PMV-Virus in sich tragen. Das sagt ein Sprecher der Stadttauben Essen e.V.. Es sei weit verbreitet unter Tauben. Man könne das Virus mit einem menschlichen Schlaganfall vergleichen. Die betroffenen Tauben haben neurologische Ausfälle. Sie drehen sich zum Beispiel oft im Kreis oder können nicht mehr fliegen. Das Tückische daran: Es dauere mehrere Wochen, bis das Virus ausbricht. In der Zeit können schon andere Tauben angesteckt werden. Das geht über Kot und Speichel. Für eine Ansteckung reiche es schon aus, wenn eine kranke und eine gesunde Taube aus derselben Tränke trinken. Deshalb ist es laut dem Experten von den Stadttauben auch dringend notwendig, dass die Tauben mehr Platz bekommen. Je enger der Raum ist, auf dem sie leben, desto größer ist die Ansteckungsgefahr. Nachweisen könne man das Virus nur durch eine Blutentnahme.