Schulen in Essen: Großer Aufwand im Lockdown

Ab heute (Montag 11.1.) starten die Schulen in Essen wieder mit dem Unterricht. Die Schüler:innen müssen allerdings alle zu Hause bleiben. In ganz NRW gilt bis mindestens Ende Januar Distanzunterricht. Für die Schulen bedeutet das sehr hohen Organisationsaufwand. 

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Essen: Schulen starten mit Distanzunterricht

Die Schulen in Essen starten wieder mit dem Unterricht. Für alle Schüler:innen gibt es ab sofort Distanzunterricht. Sofern eine Schule noch ein wenig Vorbereitungszeit braucht, kann es Montag und Dienstag noch Organisationstage geben. Spätestens ab Mittwoch müssen dann alle Schüler:innen mit dem Lernen starten. Diese Regelungen wurden vom Land bis Ende Januar beschlossen, solange geht auch mindestens noch der Lockdown. Wir von Radio Essen haben bei einigen Schulen nachgefragt, wie sie ihren Unterricht organisieren.

Schulen in Essen mussten aufwendige Pläne ausarbeiten

"Wir lassen unsere Schüler nicht im Regen stehen", sagt die Schulleiterin der Gesamtschule Bockmühle in Altendorf. Neue Digitalgeräte sind bei der Schule noch nicht angekommen. Arbeitsblätter werden deshalb zum Teil per Post verschickt, zum Teil werfen die Lehrer:innen selbst das nötige Material in die Briefkästen der Kinder. "Mit großen zeitlichen Einsatz der Kollegen klappt das", heißt es gegenüber Radio Essen.

Für die Schüler:innen der Hauptschule Bochold werden alle Aufgaben auf die Schulhomepage gestellt. Matheaufgaben gibt es unter anderem über eine Lernplattform im Internet, manche Arbeitsblätter kommen per Post. Außerdem gibt es Aufgaben in den Schulbüchern. "Wir sind auf den Distanzunterricht vorbereitet gewesen", sagt der Schulleiter. Trotzdem hätte er favorisiert, wenn immer die Hälfte der Klasse direkt in die Schule kommen könnte.

Distanzunterricht in Essen: Schüler:innen müssen mit Problemen umgehen

"Wir hoffen, dass alle Server standhalten", sagt der Schulleiter vom Theodor-Heuss-Gymnasium in Kettwig. Die Schüler:innen nutzen alle eine Lernplattform im Internet. Wenn sich aber zu viele zeitgleich um 8 Uhr anmelden, kann die Plattform auch mal abstürzen. Deshalb sollen die Uhrzeiten etwas entzerrt werden, wann die Schüler:innen an den jeweiligen Tagen starten sollen. "Schöner wäre der Unterricht natürlich in Person", heißt es im Gespräch mit Radio Essen.

Die Bertha-von-Suttner-Realschule in Rüttenscheid startet erst am Mittwoch. Bis dahin können sich einige Kinder noch die nötigen Tablets in der Schule abholen. Aufgaben gibt es dann über die Schul-Cloud. Über die finden auch Videokonferenzen statt. Für Probleme gibt es extra einen Notfall-Telefondienst. Den kann man auch anrufen, wenn etwas mit der Technik nicht klappt.

Besondere Herausforderung für Grundschulen in Essen?

Die Schulkinder der Grundschule Überruhr haben alle gelernt, einen QR-Code selbständig auszulesen. Das sollte sie unter anderem vorbereiten, um nicht zu 100 Prozent auf ihre Eltern zu Hause angewiesen zu sein. Die Schulleiterin fürchtet eine große Belastung für die Familien. Jede Klasse wurde in verschiedene Kleingruppen unterteilt, in diesen Gruppen können Videokonferenzen stattfinden. Pro Woche gibt es feste Telefonzeiten der Lehrer:innen für jedes Kind. Außerdem hat jedes Schulkind eine/n Lerntandem-Partner:in in der Klasse, damit jeder einen festen Ansprechpartner hat. Und für Kinder, die kein Endgeräte zu Hause haben, werden Aufgaben extra ausgedruckt.

Auch von der Schule Gerschede heißt es, dass viele Aufgaben für die jüngsten Schulkinder nicht ohne Hilfestellung der Eltern klappen. Über eine Online-Plattform gibt es ein digitales Informationsbrett, auf dem die Aufgaben für die Schüler:innen stehen.

Die kommende Woche werde zeigen, wie der Unterricht funktioniert, sagt die Adolf-Reichwein-Schule in Altenessen. Sie hätte zum Beispiel noch ein paar wenige mobile Endgeräte, die sie verteilen könnten, wenn es Probleme gibt. Die Schule sei aber mittlerweile sturmerprobt. Der Unterricht beginnt zwar offiziell am Montag, im vollen Pensum wird es aber erst ab Dienstag losgehen. Zum Wochenstart können an der Schule dann noch einige Arbeitsblätter, Materialien und Bücher abgeholt werden.

"Der Distanzunterricht ersetzt niemals den Präsenzunterricht", sagt die Schulleiterin der Grundschule Bedingrade. Die Maßnahme sei aber der Pandemielage angemessen. Die Schüler:innen werden in den nächsten Woche eine digitale Lernplattform nutzen. Eltern, die keinen Computer oder Laptop zu Hause haben, können sich für ihr Kind dafür ein iPad von der Schule leihen.

Fazit: So lief der erste digitale Schultag nach den Weihnachtsferien in Essen

Heute ging es dann los. Viele Schülerinnen und Schüler saßen zu Hause mit einem Stift in der Hand und einem Schreibheft auf dem Tisch vor dem Laptop und hörten beim ersten digitalen Schultag nach den Weihnachtsferien zu. Benedikt Bahrfeck von der Sekundarschule am Stoppenberg hat im Radio-Essen-Interview mit Larissa Schmitz ein Fazit gezogen:

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