Schulbau in Essen: Fortschritte und Zukunftspläne

Essen investiert Milliarden in den Schulbau, um dringend benötigte Schulplätze zu schaffen. Die aktuellen Fortschritte und zukünftigen Pläne.

© Georg Lukas

Essen hat immer mehr Schüler

Die Stadt Essen reagiert auf die steigenden Schülerzahlen und investiert seit Jahren verstärkt in den Schulbau, um dringend benötigte Schulplätze zu schaffen. Am 2. Mai 2025 informierte Oberbürgermeister Thomas Kufen gemeinsam mit Martin Harter, Geschäftsbereichsvorstand für Stadtplanung und Bauen, sowie Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand für Jugend, Bildung und Kultur, über den aktuellen Stand und die nächsten Schritte. Themen waren die bislang erreichten Bauziele und die fortlaufenden Maßnahmen zur Erhöhung der Schulplatzkapazitäten in Essen. Der Schulterschluss der Geschäftsbereiche „Schule“ und „Bauen“ innerhalb der Stadtverwaltung bündelt Synergien für eine schnelle und ergebnisorientierte Kommunikation zu den verschiedenen Bauvorhaben und deren teils spontanen Herausforderungen.

Die im Jahr 2022 gegründete Arbeitsgruppe Schulbau vereint das direkte Zusammenwirken von insgesamt 15 Fachabteilungen und schafft damit die bestmögliche Grundlage für zügige Entscheidungen. Diese fachübergreifende, verwaltungsinterne Zusammenarbeit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für den Schulausbau in Essen.

Tag des Schulbaus Essen

Seit 2023 findet einmal im Jahr der Tag des Schulbaus statt, um den Bürgerinnen und Bürgern einen Einblick in die voranschreitenden Bauprojekte zu geben. Am 28. Juni 2025 öffnen erneut drei Schulbaustellen ihre Pforten: die Tiegelschule in Essen-Kray, die Gesamtschule Altenessen-Süd und die Grundschule an der Moltkestraße in Essen-Rüttenscheid. Expertinnen und Experten informieren vor Ort über die Projekte und stehen für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung bietet den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich selbst von den Fortschritten zu überzeugen und sich über die zukünftigen Pläne zu informieren.

"Bildung ist der Schlüssel für unsere gemeinsame Zukunft! Deshalb investieren wir aktuell und in den kommenden Jahren fast 3 Milliarden Euro in unsere Schulinfrastruktur" erklärt Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Angesichts der stark gestiegenen Schülerzahlen und des dringenden Platzbedarfs, aber auch um die Qualität von Schulraum deutlich zu verbessern, hat die Stadt Essen ein ehrgeiziges Schulbauprogramm auf den Weg gebracht. Damit bietet Essen Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften moderne, sichere und zukunftsfähige Lernorte.

Fortschritte im Schulbau in Essen

Um die gesteckten Ziele zu erreichen, konnte die Stadtverwaltung 35 von 36,5 notwendigen Stellen erfolgreich besetzen. Auch die Zusammenarbeit mit der Tochtergesellschaft Immobilien Management Essen GmbH (IME) verläuft weiterhin erfolgreich und gewährleistet unter anderem eine schnelle Umsetzung zeitnah benötigter Erweiterungen. Bereits im vergangenen Jahr wurde über die zügige Implementierung von Systempavillons an neun Essener Schulstandorten berichtet. Im April 2025 gingen nun die letzten beiden Systempavillons der Schule am Steeler Tor in Betrieb. Damit ist die gesamte Maßnahme vollständig und erfolgreich abgeschlossen.

Für die erforderlichen Neubauten von Grund- und Förderschulen bestehen bereits passende Grundstücksoptionen im gesamten Stadtgebiet. Beispiele hierfür sind die Tiegelschule, die sich derzeit im Bau befindet und ab dem Schuljahr 2026/2027 genutzt werden soll, sowie die Schule an der Ruhr, die 2027 fertiggestellt wird und in Kettwig von Grundschülerinnen und Grundschülern genutzt werden kann. Für eine neue Grundschule in Bochold wurde ein Grundstück angekauft, und für die neue Grundschule an der Moltkestraße sind die Vorbereitungen für die Entkernung des ehemals von der Bundesbank genutzten Gebäudes abgeschlossen. Der Neubau der Grundschule und der Umbau des Bestandsgebäudes erfolgen erstmals in Zusammenarbeit mit einem Investor.

Was wird gebraucht und was wird geplant?

Bei den weiterführenden Schulen besteht aktuell Bedarf für fünf Neubauten: eine Realschule, zwei Gymnasien und zwei Gesamtschulen. Für die Realschule hat die Verwaltung bereits zwei Standortoptionen ermittelt und für ein Gymnasium eine Option. Eine weiterführende Schule ist in Essen-Kupferdreh, Prinz-Friedrich-Straße 20-30, geplant.

Neben benötigten Neubauflächen sind für 36 Grundschulen, drei Förderschulen und 21 weiterführende Schulen an insgesamt 60 Standorten Schulerweiterungen notwendig, davon für 12 aufgrund der Wiedereinführung des neunjährigen Bildungsgangs G9. Hier wurden die Erweiterungsmöglichkeiten am jeweiligen Schulstandort geprüft oder auch der Ankauf eines Grundstücks in unmittelbarer Nähe, wie bei der Gesamtschule Borbeck. An der UNESCO-Schule Essen und dem Maria-Wächtler-Gymnasium sollen die Bedarfe durch die Optimierung der Raumnutzungen und Umbauten im Bestand realisiert werden.

Einige Schulen in Essen sollen erweitert werden

An sieben Gymnasien kann die Stadt Essen baulich direkt auf dem Schulgrundstück erweitern. Dazu zählen die Alfred-Krupp-Schule in Essen-Frohnhausen, das Gymnasium Borbeck, die Goetheschule in Essen-Bredeney, das Grashof Gymnasium in Essen-Rüttenscheid, das Gymnasium Werden, das Gymnasium an der Wolfskuhle in Essen-Steele und das Gymnasium Überruhr. Diese Erweiterungsbauten werden über sogenannte Modulpakete an Bauunternehmen öffentlich ausgeschrieben und in einem Wettbewerb miteinander verglichen. Im ersten Modulpaket sind die Goetheschule, das Gymnasium an der Wolfskuhle, das Gymnasium Überruhr, das Gymnasium Werden und die Realschule im Bezirk Zollverein mit einem Gesamtvolumen von etwa 49 Millionen Euro enthalten. Der Zuschlag für den Bau des Erweiterungsbaupakets an den fünf Standorten wurde am 01.04.2025 dem Wettbewerbsgewinner erteilt.

"Wir schaffen nicht nur neue Schulgebäude, sondern nutzen die Chance und investieren bei Neu- und Erweiterungsbauten gezielt in zukunftsfähige Bildungsräume, die Chancengleichheit ermöglichen und den sozialen Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht werden", so Muchtar Al Ghusain.

Zusätzlich sind weitere G9-Erweiterungen geplant: am Helmholtz-Gymnasium und am Carl-Humann-Gymnasium. Beim Gymnasium Borbeck ist die geplante Platzierung des Erweiterungsbaus bereits fixiert, die Maßnahme wird kurzfristig in die Ausschreibung gehen. Für das Theodor-Heuss-Gymnasium wurde vom Rat beschlossen, dass die Erweiterung auf dem jetzigen Schulgrundstück umgesetzt wird. Die geplanten insgesamt neun G9-Erweiterungsbauten sollen die Schulen ab 2027 oder 2028 nutzen können.

Die Grundlage für die Entscheidung der Neubauten, Sanierungen und Erweiterungen der Maßnahmen an Essener Schulen basieren auf der Schulentwicklungsplanung (SEP) der Stadt Essen. Die Analyse der aktuellen Gegebenheiten und der zukünftigen Notwendigkeiten bildeten die Basis der aktuellen Maßnahmen.

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