RWE aus Essen verkündet neuen Termin für Braunkohleausstieg

Der Großkonzern RWE aus Essen möchte jetzt früher als geplant aus der Braunkohle aussteigen. Im gleichen Zuge verkündet RWE aber, dass zwei Kraftblöcke länger am Netz bleiben sollen. Die Grüne Jugend und Fridays for Future kritisieren das stark.

© MWIDE NRW/G. Jäger

Essen: RWE möchte Kohleausstieg vorziehen

Der Konzern aus Essen will den Braunkohleausstieg bis 2030 schaffen. Darauf hat er sich heute in einer Konferenz mit den Wirtschaftsministerien von Bund und Land geeinigt. Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat an der Konferenz teilgenommen und spricht von "einem guten Tag für den Klimaschutz". Damit will RWE ganze acht Jahre früher aussteigen, als ursprünglich geplant und leiste einen großen Beitrag zu den Klimaschutzzielen Deutschlands. In dieser Zeit werden voraussichtlich 280 Millionen Tonnen Kohle eingespart. Außerdem sind 15 Milliarden Euro zum Ausbau für erneuerbare Energie für Deutschland eingeplant, verkündet der Konzern. Für die Pläne wird in den nächsten zwei Jahren zwar mehr Personal gebraucht, in Zukunft wird es durch den Ausstieg trotzdem einen großen Personalabbau geben.

RWE aus Essen: Lützerath muss trotz Kohle-Aus weg

Klimaschützer kritisieren die Klimaziele trotzdem, da RWE im gleichen Zuge die Rodung des Dorfes Lützerath verkündet. Die Kohle unter diesem Dorf würde laut RWE benötigt werden, um die Energieversorgung in der Krise sicherzustellen. Dafür bleiben zwei Kraftblöcke jetzt bis Anfang 2024 am Netz, also zwei Jahre länger als geplant. Fridays for Future bezieht sich auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und sagt: Die Rodung sei nicht nötig. Außerdem verfehle die Bundesregierung so ihre Klimaschutzziele. Das Bündnis "Alle Dörfer bleiben" spricht von einem Hinterzimmerdeal, der nicht akzeptabel sei.

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