Ruhrverband Essen: 2022 das wärmste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn

Der Klimawandel schreitet auch bei uns in Essen voran. Das zeigt eine Bilanz des Ruhrverbands. Das Jahr 2022 war das wärmste und trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Bilanz vom Ruhrverband Essen zeigt Wetterrekorde

Eine Bilanz des Ruhrverbands in Essen zeigt, was vor allem im Sommer deutlich zu spüren war: Das Jahr 2022 war im Ruhrgebiet das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Es wurden gleich mehrere neue Rekorde aufgestellt. Bereits im Dezember zog der Ruhrverband das Fazit, dass der Klimawandel im Ruhrgebiet angekommen sei. Die Auswertung des Wetters 2022 unterstreicht dies jetzt. Die Durchschnittstemperatur im Ruhrgebiet betrug demnach 10,2 Grad. Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen, dass der Jahresdurchschnitt in ganz Deutschland gar bei 10,5 Grad lag. Das sind 2,3 Grad mehr als in der Periode von 1961 bis 1990. Der Zeitraum gilt als Referenz, da der Beginn des Klimawandels und damit der Erderwärmung meteorologisch ab dem Jahr 1990 begonnen hat. Jeder einzelne Monat des Jahres 2022 war im Vergleich zu diesem Referenzzeitraum zu warm. Der August war sogar der wärmste August, der je gemessen wurde und liegt ganze 4,0 Grad über der damaligen Temperatur.

Ruhrverband Essen: 2022 gab es einen Rekord-Sommer

Die Bilanz des Ruhrverband Essen zeigt aber nicht nur, dass es zu warm war, sondern es war auch zu trocken. Das ist mittlerweile keine Seltenheit mehr. Insgesamt waren ein Großteil der vergangenen Jahre trocken. Trotzdem gibt es auch hier einen neuen Rekord, 2022 gab es rund 900 Millimeter Jahresniederschlag. Das sind 14 Prozent weniger, als der Durchschnitt. Auch der Sommer letzten Jahres bricht damit einen Rekord und war somit der trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Alle Monate, außer Januar, Februar, April und September waren zu trocken.

Ruhrverband Essen lässt mehr Wasser in den Talsperren

Aufgrund der Trockenheit beantragte der Ruhrverband Essen auch eine Reduzierung der Grenzwerte. Diese geben vor, wie viel Wasser aus den Talsperren abgelassen werden muss. Um damit besser haushalten und wirtschaften zu können, wurde weniger Waser in die Ruhr abgeführt. Trotzdem betrug der Pegel in den Talsperren deutlich weniger, als im sonstigen Durchschnitt. Die Talsperren waren am 31. Dezember 2022 um knapp 8 Prozent weniger gefüllt, als im üblichen Durchschnitt. Der Grund ist, dass selbst im Oktober und November noch einiges an Wasser abgegeben wurde. Ohne zusätzliches Wasser aus den Talsperren wäre die Ruhr bei Villigst/Schwerte zwischen Mitte Juli und Anfang September 2022 an rund der Hälfte der Tage trockengefallen.

Weitere Nachrichten aus Essen

Weitere Meldungen

skyline