Ruhrverband Essen: So steht es um unser Trinkwasser
Veröffentlicht: Dienstag, 03.01.2023 16:25
In Essen war es 2022 zu warm und zu trocken. Das hat auch Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung. Jetzt zieht der Ruhrverband Bilanz und blickt auf 2023.
Klimawandel in Essen spürbar
In Essen war es in diesem Jahr deutlich wärmer als in den Vorjahren. Das hat der Ruhrverband festgestellt. Aufzeichnungen im Südviertel zeigen, dass es 2,1 Grad wärmer als im sonstigen Durchschnitt war. Das ist schon eine ganze Menge. Dazu kommen dann auch noch geringe Niederschlagsmengen. Das Jahr 2022 war bereits das 14. in Folge, in dem es zu wenig geregnet hat. In Zahlen ausgedrückt sind das ganze 16 Prozent weniger als im längeren Durchschnitt. Der Klimawandel sei im Ruhrgebiet also mittlerweile angekommen, sagt der Ruhrverband.
Die Regenmengen haben natürlich auch Auswirkungen auf die Füllstände der Talsperren und damit auch auf das Trinkwasser, das für die Stadtwerke abgelassen wird. Die Bilanz für 2022 sieht gut aus, weil die Füllstände aufgrund des Hochwassers 2021 hoch waren. Am 10. April lag der Füllstand bei 96 Prozent, zu diesem Zeitpunkt mehr als der langfriste Durchschnitt. Den niedrigsten Füllstand verzeichnete der Ruhrverband am 24. Oktober. Da war die Talsperre zu 65 Prozent gefüllt.
In Essen gibt es noch genug Trinkwasser
Inzwischen haben sich die Füllstände in Essen wieder etwas erholt. Am 27. Dezember waren die Talsperren zu 71 Prozent gefüllt. Damit liegt der Füllstand acht Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Soweit ist der Stand also nichts ungewöhnliches, trotzdem braucht es nach wie vor mehr Wasser. Dafür muss es in diesem Winter noch ordentlich regnen. Aktuell stagnieren die Abflüsse und gehen leicht zurück. Dennoch zeigt sich der Ruhrverband im Hinblick auf die Trinkwasserversorgung zuversichtlich. Die Wasservorräte werden für den kommenden Sommer höchstwahrscheinlich ausreichen. Trotzdem hoffe man auf weiteren Regen, damit sich der Füllstand erhöht. Dann könne man sicher durch den Herbst und Winter kommen und an den Sommer 2024 denken.
