Ruhrbahn kauft mehr als 200 Wasserstoff-Busse für Essen

Die Ruhrbahn macht ernst beim Klimaschutz und stellt ihre gesamte Busflotte auf die Wasserstoff-Technologie um. Ab dem Jahr 2033 will sie in Essen und Mülheim keinen einzigen Dieselbus mehr einsetzen. Die Vorbereitungen dafür laufen.

© Radio Essen/Kristin Mockenhaupt

Essen: Ruhrbahn stellt Busse auf Wasserstoff um

Die Ruhrbahn hat sich festgelegt: Sie will ab dem Jahr 2033 nur noch Wasserstoff-Busse einsetzen. Bis dahin muss sie allein für Essen 212 neue Busse kaufen, für Mülheim sind es noch einmal 46. Elektrobusse mit Batterien sind keine Alternative, haben Tests ergeben. Sie sind auf fast allen Linien teurer. Die Wasserstoff-Busse haben eine größere Reichweite, tanken schneller und sind flexibler einsetzbar. Beide Technologien parallel zu nutzen, macht aus Sicht der Ruhrbahn ebenfalls keinen Sinn: Man bräuchte doppelte Werkstätten, mehr Reservefahrzeuge und Fachleute für beide Antriebs-Systeme.

Die neuen Busse kosten allein für Essen rund 115 Millionen Euro, das sind 30 Millionen Euro mehr im Vergleich zu herkömmlichen Diesel-Fahrzeugen. In die Preise könnte aber noch Bewegung kommen: Bisher gibt es vor allem für die großen Gelenkbusse mit Wasserstoff-Antrieb nur wenige Anbieter. Die Ruhrbahn hofft, dass sich das bald ändert.

Wasserstoff-Busse: Ruhrbahn plant eigene Tankstellen

Viele Fragezeichen gibt es allerdings noch bei der Betankung der neuen Busse. Fest steht schon, dass es Wasserstoff-Tankstellen auf den Betriebshöfen Ruhrallee in Essen und Duisburger Straße in Mülheim geben soll. Die Ruhrbahn sucht aktuell nach einem Standort für ein weiteres Busdepot in Essen, auf dem ebenfalls eine Tankstelle und auch eine große Bus-Werkstatt geplant sind. Dieser dritte Standort sei "zwingend erforderlich“, da auf dem Ruhrbahn-Betriebshof im Ostviertel in Zukunft nur noch Platz für Straßenbahnen ist und man einen neuen Abstellplatz für die Busse braucht.

Der Zeitplan ist durchaus ehrgeizig: Schon im Jahr 2024 sollen die ersten beiden Wasserstoff-Tankstellen der Ruhrbahn in Betrieb genommen werden. Dann werden auch die ersten 13 neuen Wasserstoff-Busse in Essen unterwegs sein. Unklar ist noch, woher der Wasserstoff für die Ruhrbahn-Busse langfristig kommen soll. Er könnte komplett zugekauft und mit Lastwagen angeliefert werden. Es wäre aber auch denkbar, den Wasserstoff auf einem Betriebshof selbst zu produzieren und dann über Lastwagen oder Pipelines an die anderen Standorte zu liefern. Oder man schließt sich an eine andere Pipeline an und bezieht darüber fertigen Wasserstoff.

Ruhrbahn stellt um auf Wasserstoff: Wie die neuen Busse funktionieren

Wasserstoff-Busse funktionieren wie auch herkömmliche Elektrobusse mit Strom. Allerdings mit einem sehr großen Unterschied: Man lädt die Batterie nicht an einer Ladesäule auf, sondern befüllt einen Tank mit Wasserstoff. Während der Fahrt wird aus diesem Wasserstoff mit Hilfe einer Brennstoffzelle nach und nach Strom. Jeder Bus ist quasi ein kleines umweltfreundliches Mini-Kraftwerk. Nach der kompletten Umstellung der Busse will die Ruhrbahn in Essen und Mülheim rund 15.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen.

Die Politiker im Essener Stadtrat haben dem neuen Ruhrbahn-Konzept am Mittwoch-Nachmittag (24.03.2021) schon offiziell zugestimmt.

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