Reanimationstraining in Essen: Jede Sekunde zählt

An der Gesamtschule Bockmühle in Altendorf stand am Mittwoch (20.09.) ein Reanimationstraining auf dem Stundenplan. Die Schüler und Lehrer haben gelernt, wie man sich bei einem Notfall verhalten soll und wie eine Herzdruckmassage funktioniert.

© @ Radio Essen

Initiative "Junge Retter" in Essen

Der plötzliche Herztod oder Kreislaufstillstand führt zu mehr als 100.000 Todesfällen pro Jahr in Deutschland. Die Initiative "Junge Retter" soll helfen: Erste Hilfe zu beherrschen ist von entscheidender Bedeutung, da sie Leben retten kann. Oftmals treten Unfälle oder plötzliche gesundheitliche Probleme völlig unerwartet auf. In solchen Situationen kann schnelles Handeln den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Die Initiative "Junge Retter" schult Lehrerinnen und Lehrer, um das Gelernte an die Schülerinnen und Schüler weiterzugeben. Das Programm gibt es seit 2015. Die Mitglieder des Teams "Junge Retter" vom Contilia Herz- und Gefäßzentrum leiten einen speziellen Schulungskurs, der vor allem praktisch arbeitet. Dr. Ingo Voigt, Leiter der kardiologischen Intensivstation im Elisabeth-Krankenhaus Essen-Huttrop unterrichtet an Schulen in verschiedenen Workshops zu dem wichtigen Thema der Wiederbelebung: Dabei lernen die Teilnehmenden, wie man in Notfällen vorgeht – indem man prüft, den Notruf wählt und mit der Herzdruckmassage beginnt, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Herzdruckmassage an Gesamtschule Bockmühle

Sieben bis acht Minuten dauert es in Essen, bis ein Krankenwagen kommt. Die Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschule Bockmühle in Altendorf haben gelernt, wie man die Zeit bis dahin überbrücken kann. Dr. Voigt ist Chefarzt im Elisabeth-Krankenhaus Essen-Huttrop und leitet den Reanimationsunterricht. Am Vormittag schult er die Lehrkräfte unter dem "Train the Trainer"-Konzept. Sein Ziel dahinter ist deutlich:

"Es ist wichtig, das Training nachhaltig in den Schulalltag zu implementieren, sodass es möglichst viele junge Menschen erreicht."

Am Mittag gab es Reanimationsunterricht für die Schülerinnen und Schüler. Sie lernen, warum Erste Hilfe wichtig ist, was sie beachten müssen und wie sie im Notfall helfen. Nach einer kurzen Theorieeinführung folgen Übungen an Testpuppen. Die Schülerinnen und Schüler kommen ins Schwitzen. Dr. Voigt gibt Hilfestellung und erklärt, worauf zu achten ist. Die Gruppe ist angetan von dem Projekt und macht gut mit. Am Ende gibt es eine Echtzeitübung, bei der alle gemeinsam acht Minuten, bis zur Krankenwagenankunft, eine Übungspuppe reanimieren müssen. Auch der Defibrillator kommt zum Einsatz. Am Ende nehmen die Schülerinnen und Schüler wichtige Erkenntnisse mit.

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