Mächtige Frau in Essen: Äbtissin Mathilde ist noch heute ein Vorbild
Veröffentlicht: Freitag, 28.02.2025 16:24
Zum Weltfrauentag am 8. März erinnern wir in Essen an eine besondere Frau. Vor rund 1000 Jahren war es Äbtissin Mathilde, die als Managerin, Politikerin, Kunststifterin und Bauherrin ihre Spuren in Essen hinterlassen hat. Zu ihrem großen Vermächtnis gehört unter anderem die Goldene Madonna. Aber auch noch heute kann sie nicht nur für viele Frauen ein Vorbild sein.

Domschatz in Essen: Exklusive Einblicke für Radio Essen zum Weltfrauentag
Radio Essen-Stadtreporter Timm Schröder trifft Rainer Teuber von der Essener Domschatzkammer an der Stelle, an der Äbtissin Mathilde die Gottesdienste im Essener Dom verbracht hat. Von 973 bis 1011 war sie die Chefin des Essener Frauenstifts und hat viel bewegt. Herausragende Kunstwerke, wie zum Beispiel die Goldene Madonna, wurden von ihr in Auftrag gegeben. Sie war dabei immer ihrer Zeit voraus. Ihre Beziehungen zur kaiserlichen Familie waren damals auch von großer Bedeutung. Heute würde Mathilde wahrscheinlich als klassische Netzwerkerin bezeichnet werden. Wichtig war ihr auch immer das Thema Bildung. Die Frauen des Stifts lernten unter anderem lateinisch Lesen und Schreiben. Das machte sie auch wertvoll auf dem Heiratsmarkt.
Vom Sitzplatz der Äbtissin geht es weiter zur Goldenen Madonna. Wir bekommen einen exklusiven Blick auf die Marienstatue von allen Seiten. Die Goldene Madonna ist heute das am besten gesicherte Kunstwerk in der Essener Innenstadt. Es gibt eine direkte Leitung zur Polizeiwache. Rainer Teuber erklärt im Interview, warum Maria und auch das Jesuskind so große Augen haben und warum Äbtissin Mathilde auch noch heute ein Vorbild nicht nur für Frauen sein kann.
Führung zum Weltfrauentag im Domschatz in Essen
Das Erbe der mächtigen Frauen in der Geschichte der Stadt Essen zeigt eine Führung zum Weltfrauentag am 8. März um 14 Uhr im Domschatz Essen. Los geht alles im 9. Jahrhundert mit der Gründung des Frauenstifts. Insgesamt 48 Frauen standen diesem vor. Die herausragendste war Äbtissin Mathilde. Sie leitete im frühen Mittelalter fast 40 Jahre das Frauenstift. Die von ihr beauftragten Kunstwerke und Architektur prägen bis heute das Gesicht des Essener Doms. Die Führung „Mächtige Frauen in Essen“ bietet einen Einblick in die Geschichte von Frauen in der Region und ist eine besondere Gelegenheit, den Domschatz und seine wertvollen Kunstwerke unter einem neuen Blickwinkel zu entdecken. Tickets kosten 7 Euro pro Person. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Treffpunkt ist das Foyer des Domschatzes am Burgplatz 2 in der Essener Innenstadt.
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