Kostenpflichtige Corona-Tests in Essen: So lief die erste Woche

Seit einer Woche sind Corona-Tests auch hier in Essen nicht mehr kostenlos. Das wirkt sich darauf aus, wie viele Menschen sich da noch testen lassen. Manche Menschen kommen aber, die sonst nicht zum Testzentrum gehen.

Ein Arzt hält eine Coronavirus-Abstrichröhre in der Hand.
© Robert Lessmann/Shutterstock.com

Corona-Test in Essen: Nur bestimmte Leute kommen noch

Wer in Essen ins Restaurant essen oder in die Disko tanzen gehen möchte, braucht einen negativen Corona-Test. Denn: Nur wer geimpft, getestet oder genesen ist, darf die gastronomischen Angebote nutzen. In den meisten Lokalen gilt die sogenannte 3G-Regel. (In manchen Betrieben gilt auf eigenen Wunsch die 2G-Regel, also geimpft oder genesen. Nur mit einem negativen Test kommen ungeimpfte Personen da nicht mehr rein.)

Seit Anfang Oktober benötigt Ihr z.B. für den Disko-Besuch keinen PCR-Test mehr. Dafür genügt jetzt ein Schnelltest, der nicht älter als sechs Stunden ist. Den gibt es seit dem 11. Oktober allerdings nicht mehr kostenlos. Das hat Auswirkungen darauf, wie viele Menschen sich an den Testzentren noch testen lassen.

Corona-Testzentrum in Essen: Zukunft ungewiss

An der Sommerburg Apotheke auf der Margarethenhöhe haben sich bis zum 11. Oktober im Schnitt 20 Menschen täglich auf Corona testen lassen. Seit die Corona-Tests nicht mehr kostenlos sind, kommen nur noch fünf bis sieben Personen täglich. Ähnlich ist das Verhältnis bei der Apobelle Apotheke in Kettwig und am Testzentrum am Katernberger Markt. Am Testzentrum beim Welcome Sun Sonnenstudio in Freisenbruch wurde uns auf Radio Essen-Nachfrage gesagt, dass nur noch die Hälfte von denen kommt, die sich sonst testen lassen haben. Als die Corona-Tests noch kostenlos waren, sind jeden Tag rund 130 - 160 Personen gekommen. Jetzt sind es nur noch 70 - 80 am Tag. So ist es auch an der Teststelle bei der Nordstern-Apotheke in Karnap. "Wir überlegen, unsere Öffnungszeiten herunterzufahren", hat uns die Apothekerin Doris Schönwald gesagt. "Wir wollen das Angebot hier in Karnap aber aufrecht erhalten." Beim Testzentrum am Katernberger Markt heißt es: "Wir planen erst mal, bis mindestens Ende Oktober offen zu bleiben. Die Zukunft danach ist noch ungewiss."

Corona in Essen: Infos und Hintergründe

Sonderfälle: Wer sich in Essen noch testen lässt

Obwohl die Corona-Tests grundsätzlich nicht mehr kostenlos sind, können sich manche noch immer testen lassen, ohne etwas dafür zu bezahlen. Dazu gehören zum Beispiel Menschen, die schwanger sind, stillen oder sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Damit sie einen kostenlosen Corona-Test bekommen, müssen sie aber unbedingt einen Nachweis darüber vorzeigen können.

Auch Schülerinnen und Schüler bis zum Ende des 17. Lebensjahr können bis Ende des Jahres mindestens einmal wöchentlich einen Bürgertest machen lassen, ohne zu bezahlen. Das macht im Moment auch die meisten Tests aus, sagt unter anderem die Apotheke Platt in Kupferdreh. Kinder, die zum Beispiel ins Ferienlager fahren oder ins Restaurant gehen möchten, benötigen ebenfalls einen negativen Corona-Test. In den Ferien wird in den Schulen nicht getestet, sodass die Kinder zu einer der mehreren hundert Teststellen in Essen gehen müssen. Das bestätigt auch das Testzentrum am Katernberger Markt: Rund 40 - 60 Selbstzahlende kommen am Wochenende und montags hierhin. Dazu kommen täglich etwa 90 kostenlose Tests für Sonderfälle, Schülerinnen und Schüler gemacht. Davor waren es insgesamt 180 Tests am Tag.

Corona-Teststellen in Essen aktuell

Die Stadt Essen hat uns gesagt, dass aktuell (19. Oktober) 301 Teststellen aktiv sind. Zum Vergleich: am 12.10. hatten wir noch 321 und am 08.10. waren es noch 331. Ein Abwärtstrend ist also bemerkbar.

Auch bei der Anzahl der Tests geht die Zahl herunter. Das geht aus den Zahlen der Stadt hervor (s. Grafik). Ausnahme: In der Woche, bevor Tests kostenpflichtig geworden sind, haben sich rund 112.000 Menschen auf Corona testen lassen. Zwei Wochen später waren es nur noch rund 20.000 Menschen.

Die Zahlen seien aber mit Vorsicht zu genießen, sagt die Stadt. Eigentlich müssten nämlich nur die kostenlosen Tests an die Stadt gemeldet werden. Manche Anbieter geben aber wohl auch die Zahlen der kostenpflichtigen Tests an die Stadt weiter. So sei eine "Vergleichbarkeit zu den Vorwochen nicht herstellbar und eine Aufschlüsselung nicht möglich."

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Quelle: Stadt Essen© Quelle: Stadt Essen
Quelle: Stadt Essen
© Quelle: Stadt Essen

Corona-Tests in Essen nicht mehr kostenlos: Auswirkung auf Impfquote unklar

Corona-Tests sind nicht mehr kostenlos für Ungeimpfte. Ob das Auswirkungen auf die Impfzahlen hat, konnte uns die Stadt aber nicht genau sagen. Sie führt weiter regelmäßig Impf-Aktionen durch. Wann Ihr Euch wo impfen lassen könnt, findet Ihr auf den Seiten der Stadt Essen.

Ob jetzt wegen der kostenpflichtigen Tests mehr Menschen zu den Impf-Aktionen kommen, könne man nicht sagen, sagt eine Stadt-Sprecherin auf Radio Essen-Nachfrage, schließlich seien immer weniger Menschen in Essen nicht geimpft. Und wer geimpft ist, muss auch nicht mehr zur Impf-Aktion kommen. Trotzdem gebe es noch immer viele Menschen, die die Impfung an Orten wie der Innenstadt oder der Tafel, in Familienzentren oder ähnlichen Einrichtungen in den Stadtteilen dankend annehmen.

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