Kirchen in Essen müssen beim Heizen sparen

In den Kirchen in Essen wird intensiv diskutiert, wie in diesem Winter noch die Kirchen geheizt werden können. Die Kosten für die Heizung in den großen Gebäuden schießen in die Höhe und sind praktisch nicht mehr bezahlbar. Das sind die Ideen.

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© Radio Essen / Kostas Mitsalis

In Essen wird es kalt in den Kirchen

In den Kirchen in Essen wird es bald wahrscheinlich kalt bleiben oder es wird nur sehr wenig geheizt. Die Kirchengemeinden beraten, wie sie mit den immer weiter steigenden Heizkosten umgehen. Außerdem wollen sie ebenfalls Energiesparen. Die Einsparmöglichkeiten sind aber von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich, sagt eine Sprecherin der evangelischen Kirche. Hier wurde das Thema gerade auf der Synode ausführlich beraten. Das Bistum Essen hat einen Leitfaden an die katholischen Kirchengemeinden rausgegeben. Darin stehen Empfehlungen, wie die Gemeinden sparen können. Was sie genau unternehmen, entscheiden aber alle Gemeinden selbst. Da gibt es ähnliche Ideen und Wege.

Gemeinden in Essen müssen beim Heizkostensparen kreativ werden

Auf der Ruhrhalbinsel kümmern sich Ehrenamtliche um die katholischen Gemeindehäuser und Kirchen. Die Heizkosten für das kleinste Gemeindehaus auf der Ruhrhalbinsel betragen im Jahr schon 15.000 Euro. Es wird also richtig teuer. Für die Ehrenamtlichen gibt es jetzt extra Checklisten zum Sparen. Hier werden die Gottesdienste im Winter wohl in andere Kirchen oder Gemeinderäume verlegt. Die Diskussion darüber läuft gerade noch, sagt Pfarrer Gereon Alter im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl. Er möchte gern Weihnachten einen schönen Gottesdienst in einer warmen Kirche feiern, erklärt er weiter. Ihm machen die Orgeln Sorgen. Die brauchen eine konstante Temperatur und eine bestimmte Luftfeuchtigkeit damit die Instrumente nicht kaputt gehen.

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Die evangelische Gemeinde in Holsterhausen hat einen Heizungsberater engagiert. Der hat schon die Heizung in der Melanchthonkirche neu eingestellt, jetzt sind alle gespannt, wie warm es in der Kirche noch wird. Schwieriger ist die Erlöserkirche. Die ist riesig und hat eine alte Heizung, die sich praktisch nur ein- oder ausschalten lässt. Da in der Erlöserkirche aber bald auch die Orgel renoviert wird, überlegt die Gemeinde, ob die Gottesdienste jetzt im Winter und im nächsten Jahr nur noch im Gemeindesaal stattfinden sollen. Das sei aber auch sehr schade, sagt Pfarrer Kühnhaupt denn die Gemeinde ist sehr musikalisch und in der Erlöserkirche finden auch immer wieder Konzerte statt. Der Pfarrer möchte Weihnachten gern wie vor der Pandemie wieder groß in einer warmen Kirche feiern.

Die Gemeinde Borbeck-Vogelheim hat schon beschlossen, dass die Matthäuskirche und die Dreifaltigkeitskirche im Winter nicht beheizt werden. Die Gottesdienste im Winter finden dann in den Gemeinde- und anderen Kirchenräumen statt. Eventuell gibt es hier aber noch ein paar Ausnahmen für die Konzerte der Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Borbeck und an Weihnachten. Bisher haben die Gemeindemitglieder verständnisvoll reagiert, wenn es beim Gottesdienst etwas kälter war als sonst.

Auch die Gemeinde in Steele hat schon den Energieberater die Heizung prüfen lassen. Die Temperatur in der Friedenskirche und im Gemeindezentrum werden auf jeden Fall deutlich gesenkt, sagt die Pastorin. Mit den Gottesdiensten in einen anderen Raum umziehen, möchte sie nicht so gern, da gibt es besser Decken für alle.

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