Essen: Das endgültige Aus für die Zeche Zollverein

In Essen wird es bald keine Möglichkeit mehr geben unter Tage zu gehen. Die RAG macht die Zeche Zollverein jetzt endgültig dicht. Das passiert in den nächsten Monaten.

© Stiftung Zollverein

Essen vor endgültigem Ende des Bergbaus

In Essen sind auf der Zeche Zollverein immer noch Bergleute eingefahren. Sie haben unter Tage dafür gesorgt, dass die Schächte nicht absaufen und Wasser aus den Grubenschächten ins Grundwasser gelangt. Die RAG will dort aber ein automatisches Wasserhaltungssystem einbauen. Das ist schon länger geplant. Jetzt haben die Arbeiten dafür am Doppelbock auf dem Ehrenhof begonnen. Ein großer Kran und rot-weiße Absperrgitter sind die deutlichen Anzeichen dafür und stehen schon seit einigen Wochen dort. Noch spielt sich aber viel unter Tage ab.

Das Ruhrgebiet hat sich schon 2018 vom aktiven Bergbau verabschiedet. Den Einblick in die Geschichte und die Highlights des finalen Jahres findet Ihr hier.

---> Schicht im Schacht - Ende des Bergbaus

In Essen wird bald niemand mehr "Einfahren"

Vor 35 Jahren wurde die Zeche Zollverein schon geschlossen. Der Förderkorb hat trotzdem noch bis heute regelmäßig Bergleute nach unten gebracht. Die haben sich um die großen Pumpen gekümmert. Wenn aber bald alles automatisch läuft, muss kein Bergmann mehr runter. Das abgepumpte Grubenwasser wurde bisher in die Emscher geleitet. Die ist jetzt aber frei von Abwasser und auch Grubenwasser soll nicht mehr dort ankommen, deshalb das neue Rohrsystem.

Das neue Wasserhaltungssystem sieht vor, dass das Grubenwasser unterirdisch in Richtung Rhein abfließt. So soll auch das Umweltproblem mit dem giftigen PCB gelöst werden, das früher unter Tage verwendet wurde: Der Stoff gilt als nicht wasserlöslich und würde so einfach in den Schächten bleiben.

© Jochen Tack, Stiftung Zollverein
© Jochen Tack, Stiftung Zollverein

Arbeiten auf Zollverein für neues Wasserhaltungssystem

Noch haben die Arbeiten auf Zollverein keine sehr großen Auswirkungen. Besucherinnen und Besucher können aktuell aber schon keine Fotos mehr vom Doppelbock ohne Kran machen. Aber das ist ja auch was Besonderes. Ende des Jahres allerdings wird es deutlich mehr Verkehr rund um Zollverein geben. Dann rollen die Betonlaster durch die Straßen und bringen tonnenweise Beton nach Zollverein, denn es werden Unmengen gebraucht, um die Schächte zu verfüllen.

Außerdem muss die RAG genau auf den Denkmalschutz achten. Jeder Stein, der am Ehrenhof bewegt wird, muss nummeriert werden und soll später wieder an seinen alten Platz gelangen. Genau so läuft das auch mit allen anderen Teilen, die gerade für die umfangreichen Bauarbeiten bewegt werden, erklärt der Sprecher der RAG Christof Beike auf Radio Essen-Nachfrage. Bis Ende 2024 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und das Welterbe wieder aussehen, wie wir es in den letzten Jahren kennen.

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