Kein Cannabis-Club in Essen – aber ein neuer Growshop

Anderthalb Jahre nach der Cannabis-Legalisierung gibt es immer noch keine Clubs in Essen. Der Bezirksregierung Düsseldorf liegen zwei Anträge vor, allerdings fehlen die vollständigen Unterlagen. In Altenessen öffnet jetzt ein neuer Laden rund um Cannabisbedarf.

© Andreas Buck / FUNKE Foto Services

"Growtopia" macht in Essen auf

Während die Clubs warten, startet in Essen-Altenessen ein anderes Projekt rund um das Thema Cannabis: Der neue Laden „Growtopia“ öffnet offiziell am Samstag (19. Juli) um 10 Uhr. Dort gibt es alles, was man für den privaten Anbau braucht – Töpfe, Dünger, Beleuchtungssysteme und Pflanzenerde. Aber: Cannabis wird dort nicht verkauft. Inhaber Olaf betont, dass sein Laden kein Coffeeshop sei. Vielmehr will er seine Kunden beim Eigenanbau beraten – auch, wenn es nicht um Cannabis geht.

„Wir haben auch viele Leute, die sich für Tomaten, Chilis oder Gurken interessieren“, sagt er. „Wenn jemand sein Wohnzimmer zum Mini-Garten machen will, helfen wir gerne.“

Ein kleiner Showroom zeigt, wie Pflanzen ideal wachsen – dazu bietet Olaf auch einen Aufbauservice für zuhause an. Olaf glaubt, dass Cannabis dauerhaft legal bleiben wird und rechnet damit, dass es auch in Essen bald die ersten Clubs geben wird. Dann möchte er diese auch mit Beratung und Technik unterstützen. Bis dahin bietet „Growtopia“ in Altenessen schon jetzt eine Anlaufstelle für alle, die sich rund ums Gärtnern – mit oder ohne Cannabis – informieren wollen.

Cannabis Club-Anträge in Essen: Unterlagen fehlen

Seit dem 1. Juli 2024 ist die Bezirksregierung Düsseldorf zuständig, wenn ein Cannabis-Anbauverein in Essen eine Erlaubnis bekommen will, um Cannabis für seine Mitglieder anzubauen und weiterzugeben. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) prüft, ob bei der Produktion alles richtig und sicher gemacht wird. Die Landwirtschaftskammer sorgt dafür, dass bei den Anbauvereinen die Regeln für gute Landwirtschaft eingehalten werden. Die Bezirksregierung Düsseldorf kann auch Bußgelder verhängen, wenn jemand gegen die Regeln verstößt. Die Erlaubnis zum Anbau und zur Abgabe von Cannabis bekommen nur Anbauvereine, also Vereine oder Genossenschaften, die nicht auf Gewinn aus sind. Einzelpersonen können keine Erlaubnis beantragen.

Cannabisanbau in Essen - Verkauf

Die Anforderungen an sogenannte Anbauvereinigungen sind hoch: Die Club-Adresse darf nicht öffentlich bekannt sein, das Gelände muss eingezäunt, nicht einsehbar und rund um die Uhr durch ein Sicherheitssystem geschützt sein – inklusive Schließanlagen und idealerweise Sicherheitsdienst. Zusätzlich gilt ein gesetzlicher Mindestabstand von 200 Metern zu Schulen, Kitas oder Spielplätzen. An einem Ort in Essen darf Cannabis bereits angebaut werden – verkauft wird das allerdings in Münster.

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