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Unterzeichnung Siko Ruhr, Haus der Sicherheit in Essen
© Moritz Leick, Stadt Essen
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Kampf gegen kriminelle Familien-Clans in Essen: Das ist der Plan

Das Haus der Sicherheit in Essen hat mit seiner Arbeit angefangen. Unter anderem Polizei, Städte und Zollfahnder wollen in Rüttenscheid zusammen gegen kriminelle Großfamilien kämpfen. Am Montag wurde der Vertrag unterschrieben.

Veröffentlicht: Montag, 22.06.2020 12:19

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Essen: Zusammenarbeit gegen kriminelle Großfamilien

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Wir graben den kriminelle Clans im Ruhrgebiet das Wasser ab. So sagt es NRW-Innenminister Herbert Reul am Montagmittag im Essener Rathaus. Dort haben die Städte Essen, Duisburg und Dortmund den Vertrag zur "Sicherheitskooperation Ruhr zur Bekämpfung der Clankriminalität“ („SiKo Ruhr“) unterschrieben. Bedeutet: Vertreter der drei Städte sitzen zusammen mit Polizei, Zoll und Steuerfahndern zusammen in Büros in Rüttenscheid. Dort gibt es vor allem Glaswände und mehrere Besprechungsräume. Wir rücken die Schreibtische zusammen, hieß es heute. Die Dienststelle arbeitet schon seit April zusammen - bisher wurde das aber nicht veröffentlicht.

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Haus der Sicherheit in Essen sammelt Informationen über Clans

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Die Beteiligten sammeln in Rüttenscheid alle Informationen, die sie über kriminelle Clans im Ruhrgebiet schon haben oder noch bekommen. Es geht um die Mitglieder, die Besitztümer, die Geldquellen und -ströme und die Verbrechen der Familien. Immer wieder betonen Experten, dass man die Clans nicht mit Gefängnisstrafen abschrecken kann. Man muss ihnen den Geldhahn zudrehen. Die Zusammenarbeit "erhöht den Druck, weist aber auch Wege aus dem Milieu", sagt der Innenminister. Junge Mitglieder von Familienclans sollen vom Ausstieg überzeugt werden. Einige Eltern aus Clanfamilien haben auch schon zugestimmt, dass ihre Kinder beim Projekt "Kurve kriegen" mitmachen können. 14 Jugendliche sind dabei, hieß es heute.

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Essen ist Hochburg für kriminelle Familienclans

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Essen ist deutschlandweit eine der Hochburgen von kriminellen Großfamilien. Vor allem in der nördlichen Innenstadt und Altendorf haben die Clans ihre Gebiete. Die Essener Polizei hat deshalb seit rund anderthalb Jahren eine spezielle Abteilung für den Kampf gegen die Clankriminalität. Sie organisiert immer wieder Razzien in Shishabars und Diskos sowie Verkehrskontrollen. Die Clans verdienen ihr Geld unter anderem mit dem Drogenhandel, dem Verauf von unverzolltem Shisha-Tabak und Betrug in Wettbüros. Trotz des schon intensiven Kampfes sagen die Beteiligten: Der Kampf gegen die kriminellen Clans in Essen wird noch viele Jahre dauern.

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