Jugendamt Essen: Mehr Fälle von Kindeswohlgefährdung

Bei uns in Essen gibt es immer mehr Kinder, die vernachlässigt oder misshandelt werden. Das Jugendamt hat im letzten Jahr über 1000 Fälle von Kindeswohlgefährdung festgestellt. Das ist eine neue Höchstzahl.

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Jugendamt Essen: Viele Kinder sind gefährdet

Das Jugendamt bei uns Essen hat im letzten Jahr rund 2100 Mal geprüft, ob Kinder vernachlässigt oder misshandelt werden. In knapp der Hälfte der Fälle war das so. Das ist deutlich mehr als in den vergangenen acht Jahren. Ein Grund für den Anstieg sind die Lockdowns während Corona. Gleichzeitig gab es trotz geschlossener Schulen genug aufmerksame Erwachsene, abseits von Lehrerinnen und Lehrern, die eine Gefährdung gemeldet haben.

Jugendamt in Essen muss Kinder von den Eltern trennen

Rund 600 Mal musste das Jugendamt in Essen direkt eingreifen und das Kind von den Eltern trennen. Die meisten Kinder waren jünger als 14 Jahre alt. Gleichzeitig gibt es immer weniger Plätze in den Kindernotaufnahmestellen in Essen, weil dort auch mehr Kinder aus anderen Städten untergebracht werden. Die Stadt prüft deswegen, ob sie mehr Notplätze für Kinder im Alter zwischen vier und zwölf Jahren schaffen kann.

Das tut das Jugendamt Essen für den Kinderschutz

Um die Kinder in Essen besser zu schützen, gibt es vor allem intern beim Jugendamt Verbesserungsmaßnahmen. Unter anderem machen die Mitarbeitenden Fortbildungen, bei denen sie lernen Gefährdungssituationen besser einzuschätzen und in Beratungsgesprächen richtig mit Kindern zu sprechen. In diesem Jahr wurden außerdem zwei neue Mitarbeitende eingestellt, die speziell Kinder und Jugendliche bei sexualisierter Gewalt beraten. Sie konnten schon 30 Kindern und ihren Familien helfen. In Anlehnung an das neue Landeskinderschutzgesetzt prüft das Jugendamt, ob es ein neues Netzwerk einrichtet, das die Zusammenarbeit der verschiedenen Stellen zum Kinderschutz verbessert.

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