In Essen bleibt es am Opernplatz weiter sehr still
Veröffentlicht: Freitag, 09.05.2025 14:34
In Essen steht ein markantes Gebäude schon seit Jahren leer. Die Zentrale von HOCHTIEF direkt am Opernplatz. Da wollte der Baukonzern eigentlich vor Jahren schon einen Neubau hinsetzen. Diese Pläne sind aber vom Tisch.

In Essen steht das alte HOCHTIEF-Gebäude weiter leer
In Essen hat der Baukonzern HOCHTIEF schon 2019 seine Pläne für einen neuen Konzernsitz am Opernplatz vorgestellt. Damals ging es in der Diskussion noch darum, ob die historische Fassade stehen bleiben soll oder doch abgerissen werden muss. Die Entscheidung fiel gegen die denkmalgeschützte Fassade aus. Damit das neue Gebäude mit neuem Eingang auch wirklich gut wirkt, sollte alles weg. Seitdem verschiebt der Baukonzern die Entscheidung zum Abriss und Neubau jedoch immer wieder. Schon im letzten Jahr wurde das Thema weiter vertagt. Jetzt kommt ein bisschen Bewegung in die Sache: Der Vorstandsvorsitzende von HOCHTIEF, Juan Santamaría, hat bei einem Treffen mit Oberbürgermeister Thomas Kufen deutlich gemacht, dass der Konzern in Essen bleiben wolle, ein Neubau wie 2019 geplant jedoch nicht mehr umgesetzt werden soll. Deshalb haben der Konzern und die Stadt jetzt eine Task Force gebildet. Deren Aufgabe wird es sein, nach neuen Ideen und Möglichkeiten für den alten Konzernsitz zu suchen. Dabei sollen unterschiedliche Optionen für die Nutzung beraten werden. Auch die Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Stadtverwaltung sind an dem Prozess beteiligt. Was am Ende wirklich auf dem Gelände passieren soll und was dafür stehen bleiben oder abgerissen wird, ist also jetzt wieder völlig offen.
Bauprojekte made in Essen - das ist HOCHTIEF
Der Baukonzern HOCHTIEF aus Essen beschäftigt weltweit 57.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – unter anderem in den USA und in Australien. Vor zwei Jahren feierte das Unternehmen sein 150-jähriges Bestehen. Nach Aussagen des Konzernchefs hat der Baukonzern seinen Auftragsbestand in Deutschland in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent gesteigert, und man sehe gute Wachstumschancen auf dem heimischen Markt. Allerdings erlebt die Baubranche weiterhin schwierige Zeiten. Zuerst war es die Corona-Pandemie – viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten seitdem häufig von zu Hause. Auch die gesamtwirtschaftliche Lage mit steigenden Zinsen sorgt nicht gerade für ein freundliches Umfeld für die Bauwirtschaft.
HOCHTIEF muss jetzt eine Entscheidung treffen, denn der Mietvertrag für die Räume an der Alfredstraße läuft im nächsten Jahr aus. Deshalb sieht sich der Konzern nun um und muss überlegen, wie es weitergeht.
Wenn es um schwierige Projekte geht, hat der Konzern schon früher gezeigt, dass er es kann: Schon in den 60er-Jahren haben Mitarbeiter den Abu-Simbel-Tempel in Ägypten versetzt. Später folgten der Gotthard-Tunnel in der Schweiz und die Elbphilharmonie in Hamburg – auch sie wurde fertiggestellt. Da sollte der Um-, Aus- oder Neubau für das eigene Haus ebenfalls möglich sein.
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