Bischof aus Essen: Aufgabe von Papst Leo XIV. ist Frieden

"Habemus Papam!" – Auch in Essen wurde die Wahl des neuen Papstes mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Franz-Josef Overbeck, der Bischof von Essen, kennt Papst Leo XIV. persönlich. Wir haben mit ihm gesprochen.

© Radio Essen / Julia Crüsemann

Bischof aus Essen kennt neuen Papst persönlich

Im Konklave wurde gewählt - am Donnerstagabend (8. Mai) stieg weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle in Rom auf. Der US-Amerikaner Robert Francis Prevost ist neuer Papst. Der Erzbischof aus Chicago hat sich für den Namen Leo XIV. entschieden. Die Wahl durch die 133 Kardinäle kam überraschend, denn Papst Leo XIV. ist der erste US-Amerikaner, der zum Oberhaupt der rund 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken weltweit gewählt wurde. Bereits am Freitag (9. Mai) wird er seine erste Messe leiten. Es gibt auch Verbindungen nach Essen. Kardinal Robert Prevost, wie der neue Papst mit bürgerlichem Namen heißt, war früher Bischof von Chiclayo in Peru. Dort arbeitete er als Projektpartner mit dem Hilfswerk Adveniat zusammen und war außerdem Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika im Vatikan. Adveniat, das Hilfswerk der katholischen Kirche für Lateinamerika, hat seinen Sitz in Essen. Vorsitzender ist der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck, der den neuen Papst persönlich kennt.

Bischof Overbeck aus Essen: Papst ist ein sensibler Mensch

Kardinal Prevost gilt als Papst der Mitte. Der 69-Jährige könnte ein Gegenentwurf zu US-Präsident Donald Trump sein. In seiner ersten Rede stellte er den Frieden in den Mittelpunkt. Im Vatikan setzte er eine revolutionäre Reform von Papst Franziskus um: Er berief drei Frauen in das Gremium zur Ernennung von Bischöfen – ein bedeutender Schritt für die katholische Kirche. Essens Bischof Franz-Josef Overbeck hat Papst Leo XIV. bereits mehrfach in Rom getroffen und kennt ihn seit vielen Jahren persönlich. Er beschreibt den neuen Papst als freundlichen, höflichen und sensiblen Menschen, dem „die Armen dieser Welt sehr am Herzen liegen“. Gleichzeitig sei er in Gesprächen zielorientiert und pragmatisch. Overbeck betont außerdem, dass der neue Papst eine gute Brücke zu Franziskus bilde – unter anderem durch seine langjährige Arbeit als Augustinermönch und später als Bischof in Peru. Dort habe er die kirchlichen Strukturen gut kennengelernt und könne daher für viele ein Vorbild sein. Im Interview mit Radio Essen sagt Bischof Overbeck:

"Das, was er mit seinem ersten Wort, was ja eine Gebetsbitte um Frieden gewesen ist, deutlich gemacht hat, wird eine ganz wichtige Aufgabe für den Papst sein. Immer wieder persönlich zwischen Konfliktparteien zu vermitteln, die in Kriegen oder Auseinandersetzungen leben."

Wie Bischof Overbeck die Wahl erlebt hat und welchen Einfluss der neue Papst Leo XIV. auf Essen und das Innenleben der Kirche hat, hört Ihr im kompletten Interview mit Radio Essen-Stadtreporter Mario Arlt.

© Radio Essen

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