Hausärzte in Essen bekommen weiterhin zu wenig Impfstoff

Die Corona-Impfungen bei den Hausärzten in Essen laufen, aber es geht nur schleppend voran. Weiterhin fehlt der Impfstoff. Deshalb werden die Wartelisten in den Praxen immer länger und der Ton rauer.

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Impfungen für Hausarztpraxen in Essen große Herausforderung

Seit Montag kann sich jeder für eine Corona-Schutzimpfung bei seinem Hausarzt in Essen melden. Die Nachfrage nach der Impfung ist in den Praxen noch einmal gestiegen, erklärt der Sprecher der Essener Hausärzte Dr. Ralph Köhn aus Steele auf Radio Essen-Nachfrage. Die Wartelisten werden überall immer länger. Bei der Hausarztpraxis Reil in Essen-Katernberg lagen am Montagmorgen direkt 50 Mails im Terminfach für die Impfungen. Dort kann man sich nur online um einen Termin bemühen. In der Gemeinschaftspraxis am Karlsplatz in Essen-Altenessen klingelt das Telefon ohne Pause durch. Die Zentrale steht mittlerweile nicht mehr vorn an der Rezeption sondern in einem extra Raum, damit die anderen besser arbeiten können. Der Ton am Telefon wird auch immer rauer, sagt eine Arzthelferin und manchmal muss der Chef persönlich erklären, warum es nicht sofort eine Impfung gibt. Manche Patienten drohen sogar mit dem Anwalt, wenn sie nicht sofort geimpft würden.

Ärzte in Essen gehen unterschiedliche Wege

Alle Ärzt:innen sind froh, dass sie impfen können. Sie hätten nur gern mehr Impfstoff für ihre Patient:innen. Vor allem die Ungewissheit, wie viel sie bekommen, macht ihnen die Organisation der Impftermine besonders schwer. Außerdem wollen viele Patient:innen im Sommer in den Urlaub und dann passt der Termin für die Zweitimpfung nicht in ihren Terminplan, sie wollen einen anderen. Das sorgt noch einmal für mehr Arbeit und Abstimmung in den Praxen. Dazu kommt, dass viele gleich bei mehreren Ärzt:innen auf der Warteliste stehen und sich dann aber nicht abmelden, wenn sie eine Impfung bekommen haben. Für die Mitarbeiter:innen in den Praxen wieder ein Anruf umsonst.

Kinderärzte in Essen impfen Jugendliche ab 16 Jahren

Bei den Kinderärzten in Essen fragen immer mehr Eltern nach, wann ihre Kinder geimpft werden können. Das Telefon in den Praxen klingelt aber nicht ganz so atemlos wie bei den Hausärzt:innen. Die Kinderärzt:innen impfen zur Zeit in der Regel Jugendliche ab 16 Jahren und chronisch kranke Kinder und deren Eltern. Sie warten noch auf eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission, die endgültig Klarheit bringt, welche Impfstoffe für Kinder am besten geeignet sind. Bei vielen Eltern stößt das auf Unverständnis, sie hätten gern sofort eine Impfung für ihre Kinder. Die Kinderärzt:innen setzen derzeit nur den Impfstoff BionTech bei Jugendlichen und Kindern ein.

Nachfragen nach Impfung für Kinder unterschiedlich in Essen

In der Praxis von Dr. Klaus Wiemann in der Innenstadt hält sich die Nachfrage insgesamt eher in Grenzen. Hier wissen viele Eltern gar nicht von der Möglichkeit, dass sie ihre Kinder impfen lassen können. Deshalb kommt er mit dem knappen Impfstoff auch aus. Das Gegenteil erlebt Prof. Uwe Mellies in seiner Praxis am Alfredusbad. Da klingelt das Telefon ständig und die Eltern fragen nach, wann sie vorbei kommen können. Die Warteliste wird immer länger und es kommt nicht genug Impfstoff bei ihm an. Diese Erfahrung machen die meisten Kinderärzt:innen in Essen, sagt ihre Sprecherin Dr. Daniela Augst auf Radio Essen-Nachfrage. Auch bei ihr wollen viele Eltern ihre Kinder impfen lassen.

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