Gewalt in Essen an Schulen - so will die Stadt dagegen vorgehen

Ein sicheres Umfeld ist wichtig, um gut lernen zu können. An den Schulen in Essen gibt es aber immer mehr Gewalttaten, zeigen Statistiken. Wie Essen jetzt dagegen vorgehen will, lest Ihr hier.

In Essen immer mehr junge Gewalttäter

In ganz Deutschland, aber auch in Essen ist die Entwicklung der Zahlen junger Straftäter beunruhigend: Es gibt immer mehr junge Straf- und Gewalttäter. Das zeigen Kriminalstatistiken und ein Bericht der Jugendgerichtshilfe Essen. Typisch für junge Täter sind Diebstahl, Körperverletzung und Raub. In Essen gab es alleine im Jahr 2023 über 200 mehr Gewaltdelikte, die Jugendliche begangen haben sollen, als im Vorjahr. Weil die Täter immer jünger werden, gibt es auch immer häufiger ein Problem an den Schulen. Besonders auffällig ist wohl, dass immer mehr Schüler mit Waffen, insbesondere Messern zur Schule kommen. Dadurch werden die Gewalttaten schnell zu einer gefährlichen Angelegenheit, sagt die Stadt Essen. Das Problem ist in nahezu allen Schulen bei uns in der Stadt ein Problem und Alltag. Auch die Jugendeinrichtungen in der Stadt haben mit dem Thema Gewalt mit Waffen zu tun, zeigt eine Umfrage. Social Media sei ebenfalls ein Problem - denn die Zahlen von Cybermobbing steigen weiter an. Online führe die Anonymität zu weniger Hemmungen, die die Schwelle für Gewalttaten sinken lässt. Jetzt möchte die Stadt Essen etwas gegen das Gewalt-Problem tun.

Stadt Essen will die Schulen wieder sicherer machen

Gewalt, Vandalismus und fremde Personen in den Schulgebäuden sind für Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler Alltag an den Schulen. Für ein gesundes Lernumfeld ist aber eine Sache sehr wichtig: Sicherheit. Um die Schulen in der Stadt wieder sicherer zu machen, arbeitet eine Arbeitsgruppe an der Umsetzungsplanung von Maßnahmen. Es geht nicht nur um Programme für die Schülerinnen und Schüler, sondern auch technische Veränderungen sind eine Option. Unter anderem stehen sicherere Türen und die Sperrung von Apps auf den iPads der Schulen zur Debatte. Es gibt auch Überlegungen, Kameras und Überwachungssystemen an den Schulen zu installieren. Zusätzlich soll es viele verschiedene Angebote für die Schüler geben. Unter anderem die Polizei und Sozialarbeiter unterstützen dabei. Denn: Vor allem beim Wechsel vom Kindergarten in die Grundschule oder von dort in die weiterführende Schule sind die Kinder und Jugendlichen oft unsicher - dadurch entstehen oft Gewalttaten. Über das geplante Konzept sprechen die Politiker in verschiedenen Ausschüssen und im Rat im Juni. Bis zum Herbst soll ein Gremium ein Gesamtkonzept ausarbeiten und die Politiker im Rat wollen es dann beschließen.

Schüler in Essen sollen an Programmen teilnehmen

Die Gewalt an Schule in Essen soll bekämpft, aber auch schon im Vorfeld verhindert werden. Deswegen sollen nicht nur die Schulordnungen angepasst und durchgesetzt werden, sondern auch Kurse, Projekttage und AGs an den Schulen etabliert werden. Klassenlehrer, Sozialarbeiter, aber auch die Polizei können dabei eine Rolle spielen. Darüber haben Vertreter der Essener Schulen abgestimmt, mit dem Ergebnis: Die Schulen brauchen dringend vorbeugende Maßnahmen. In diesen Angeboten sollen die Schülerinnen und Schüler soziales Verhalten lernen und wie sie mit ihren Emotionen umgehen. Damit diese Projekte von den Schülerinnen und Schülern akzeptiert werden, sollen sie die Inhalte und die Umsetzung mit entwickeln. Auch die Lehrkräfte sollen eingebunden werden, um zu lernen, wie sie beispielsweise mit Mobbing umgehen. Der Fachbereich Schule der Stadt Essen wird nun immer wieder bei den Schulen abfragen, welche und wie viele Gewalttaten dort passieren.

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