Europawahl in Essen - Kandidaten und Projekte in Essen

Am 9. Juni ist Europawahl, auch hier in Deutschland. Zum ersten Mal dürfen auch 16- und 17-Jährige an der Wahl teilnehmen. Wir haben zusammengefasst, wo wir Europa überall in Essen begegnen.

Europawahl-Kandidaten aus Essen

In Essen gibt es gleich mehrere Kandidatinnen und Kandidaten, die sich zur Europawahl aufstellen lassen. Wir stellen sie in einem kurzen Steckbrief vor:

CDU - Landesliste Platz 15: Ulrich Beul

© Anja Wölker/Radio Essen
© Anja Wölker/Radio Essen

Ulrich Beul ist Diplom-Ingenieur / Qualitätsmanager und hat Mitgliedschaften in Vereinen und Verbänden wie der Europa-Union NRW und Bredeney Aktiv.

„Selten war unser Engagement für ein einiges Europa nötiger als jetzt. Der europafeindlichen Propaganda von Rechts- und Linksaußen muss das klare Ziel einer starken, einigen EU entgegengesetzt werden. Aber von wem, wenn nicht von uns? Wir sind die konstruktive Kraft für Europa. Also: Überzeugen wir die Menschen von unserer Politik – und von der Europapartei CDU!“
© Radio Essen

SPD – Bundesliste Platz 2: Jens Geier

© Europabüro Jens Geier
© Europabüro Jens Geier

Jens Geier wurde in Frankfurt am Main geboren. Er ist verheiratet und hat einen erwachsenen Sohn. Aufgewachsen im Ruhrgebiet, ging er in Essen zur Schule und studierte nach geleistetem Zivildienst an der Ruhr-Universität Bochum Geschichte, Literaturwissenschaft und Politik. Seit Anfang 2017 ist Jens Geier Vorsitzender der EuropaSPD, also der 16 SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament, und in dieser Funktion ständiger Gast im Vorstand und im Präsidium der SPD.

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Grüne – Bundesliste Platz 1: Terry Reintke aus Gelsenkirchen

© Anja Wölker / Radio Essen
© Anja Wölker / Radio Essen

Terry ist ein Kind des Ruhrgebiets. Sie hat gesehen, was es mit einer Region macht, wenn Industrie abwandert, die Schlangen vor den Arbeitsämtern länger werden, Sicherheiten im Leben der Menschen verloren gehen, und die Lebensleistung ganzer Generationen infrage zu stehen scheint. Terry liebt ihre westfälisch-bayerische Großfamilie. Sie lebt ihre lesbische Beziehung offen und will damit Ermutigung für viele queere Menschen in Europa und auf der ganzen Welt sein, sich zu outen und ihren Platz in der Gesellschaft einzunehmen.

© Radio Essen

Volt – Bundesliste Platz 9: Sahak Ibrahimkhil

© Volt Deutschland
© Volt Deutschland

Sahak Ibrahimkhil ist in Afghanistan geboren und im ehemaligen Jugoslawien aufgewachsen. Die Perspektiven dieser Kulturen prägen ihn, so sagt er, bis heute und haben ihn gelehrt, verschiedene Perspektiven einzunehmen und einen klaren Wertekompass zu vermitteln. Seit über 20 Jahren lebt er in Essen und ist seitdem selbstständig in der Eventbranche tätig. 

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MLPD - Gabi Fechtner

© Gabi Fechtner
© Gabi Fechtner

Gabi Fechtner, Jahrgang 1977, ist seit ihrem sechsten Lebensjahr politisch organisiert. Die gelernte Werkzeugmacherin arbeitet heute als freie Publizistin. Seit 1999 ist Gabi Fechtner Mitglied des Zentralkomitees der MLPD und seit April 2017 Vorsitzende der Partei.

Fechtner ist erst die Tage spontan auf die Wahlliste gerückt, daher wird ihr Steckbrief hier noch ergänzt.

© Radio Essen

FDP - Bundesliste Platz 39: Andreas Schwenk

© FDP
© FDP

Andreas Schwenk tritt als Essener Kandidat der Freien Demokraten zur Europawahl 2024 an. Er ist in Rüttenscheid aufgewachsen. Sein Studium "Politik- und Kommunikationswissenschaften" führten ihn in verschiedene Länder. Heute arbeitet er als Unternehmens- und Kommunikationsberater für eine international tätige Beratungsagentur. Für die FDP leitet er seit 2015 den Landesfachausschuss Europa, Internationales und Verteidigung – ein parteiinternes Beratungsgremium für Funktionsträger auf NRW-Landesebene.

EU-Förderprojekte in Essen - was erhält Unterstützung?

In Essen gibt es mehrere Projekte, die durch EU-Mittel gefördert werden. Darunter fallen das UNESCO-Welterbe Zollverein, elf Europaschulen sowie das Projekt Grüne Hauptstadt Europas 2017. Auch die Stadtteilentwicklung Altendorf, das Informations- und Veranstaltungszentrum EUROPE DIRECT Essen sowie das Universitätsklinikum Essen, die Universität Duisburg-Essen und die Folkwang Universität werden mit EU-Mitteln unterstützt. Fördermittel gehen auch an das Quartiersmanagement und an Digitalisierungsprojekte. In den folgenden Abschnitten lest Ihr mehr über die einzelnen Projekte.

Weitere Informationen findet Ihr auf der Website europa.essen.de oder in der Broschüre zu Essener EU-Projekten.

Zeche Zollverein in Essen - große Investition

Die Zeche Zollverein zeigt durch ihren Umbau zu einem wichtigen Kultur- und Industriedenkmal, wie sich Essen verändert hat. Heute gehört das Gelände der Zeche Zollverein zum UNESCO-Welterbe und umfasst das ehemalige Bergwerk, die Kokerei und das umliegende Gelände. Von 2002 bis 2009 wurden insgesamt 82,6 Millionen Euro an EU-Fördergeldern investiert: 55 Millionen Euro für den Umbau der Kohlenwäsche, 12 Millionen Euro für das Sanaa-Gebäude und 15,6 Millionen Euro für den Zollvereinpark.

Zehn Europaschulen in Essen

In Deutschland dürfen in diesem Jahr zum ersten Mal 16- und 17-Jährige an der Europawahl teilnehmen. Damit sie wissen, wen und was sie wählen können, ist es wichtig, sie bereits in der Schule darauf vorzubereiten und Fragen zu klären wie: Warum ist Europa so wichtig und was bedeutet das für mich? Was sind die Aufgaben der Politikerinnen und Politiker? Was passiert im europäischen Parlament?

Europaschule Maria-Wächtler Gymnasium in Essen-Rüttenscheid

In Essen gibt es zehn Europaschulen, die den Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für die europäische Kultur, Geschichte und Werte vermitteln sollen. Ihre Aufgabe ist es, die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Schülern aus verschiedenen europäischen Ländern zu fördern. Europaschulen bieten dafür auch Austauschprojekte ins Ausland und Unterricht in mehreren Sprachen an, um die Sprachkenntnisse zu verbessern.

Das Maria-Wächtler-Gymnasium in Rüttenscheid ist eine von zehn Europaschulen in Essen. Das Gymnasium bietet unter anderem die Fächer Biologie, Erdkunde und Sozialwissenschaft in zwei Sprachen an. In den Jahrgangsstufen acht bis zehn können Schülerinnen und Schüler an Austauschprogrammen nach Frankreich, Schweden und die Niederlande teilnehmen. An der Schule gibt es internationale Projekte, wie sogenannte Planspiele, bei der die Schüler in die Rolle von verschiedenen Ländern oder Politikern schlüpfen und deren Interessen vertreten. Das spielerische Lernen kommt wohl besonders gut an, sagt Jens Wichmann, Europabeauftragter am Gymnasium.

© Radio Essen
Jens Wichmann (Europabeauftragter) und Thorsten Korthaus (Schulleiter)© Radio Essen
Jens Wichmann (Europabeauftragter) und Thorsten Korthaus (Schulleiter)
© Radio Essen
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Europaprojekte an der Helene-Lange-Realschule in Essen

In Steele steht die Helene-Lange-Realschule, auch eine Europaschule, die den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gibt, Europa schon ab der 7. Klasse näher kennenzulernen. Durch Projekte wie einem Auslandspraktikum und Kursfahrten - zum Beispiel nach Spanien oder Paris - lernen sie nicht nur die Sprachen, sondern knüpfen auch den Kontakt zu Jugendlichen aus den Nachbarländern in der EU. Schulleiterin Annett Franzke-Dohrmann sagt im Interview mit Radio Essen, dass es Kindern in dem Alter hilft, den Blick zu öffnen...

...Und einfach zu sehen, dass wir hier in Europa etwas leben, was einzigartig ist. Viele Länder die sich unter einem Dach vereinen, gemeinsame Ziele haben und in Frieden leben wollen.

Schüler in Essen finden das System Europaschule sinnvoll

Die Schülerin Kezia Amankuna ist 17 Jahre alt, geht in die 10. Klasse auf der Helene-Lange-Schule in Essen-Steele und war schon in Bilbao (Spanien) und Tampere (Finnland). Sie freut sich sehr darüber die Möglichkeit zu haben, an solchen Projekten teilzunehmen. Der Großteil der Kosten für so eine Reise wird finanziert und muss nicht von den Schülern selbst bezahlt werden.

Es war schön da zu sein und auch zu sehen, wie die Schulen sind in Spanien - sagt sie im Radio Essen-Interview.

Ihre Klassenkameradin Zahra Beggal ist im Wahlvorstand von der Junior-Europawahl an der Schule. Sie engagiert sich, damit Ihre Mitschüler wählen gehen und organisiert den Wahltag mit. Dieses Jahr können schon alle, die 16 Jahre alt sind, wählen gehen. Für alle die jünger sind, gibt es an der Europaschule die Juniorwahl. Damit soll geguckt werden, wie das Ergebnis bei den Jüngeren ausfallen würde.

© Enno Siggelkow/ Radio Essen
© Enno Siggelkow/ Radio Essen

Podiumsdiskussion zur EU am Gymnasium Essen-Werden

Am Gymnasium Essen-Werden gab es am 7. Mai - extra zum Thema Europawahl - eine Podiumsdiskussion in der Aula. Sechs Politiker der großen Parteien waren dort und haben auf der Bühne über aktuelle Themen diskutiert. Die Schülerinnen und Schüler haben so einen Eindruck der Meinungen von den Politikern bekommen und konnten im Anschluss sogar noch Fragen stellen. Es ging viel um Energie- Asyl- und Militärpolitik. Die Politiker von CDU, SPD, Grünen, FDP, Linken und der AfD hatten jeweils 5 Minuten Redezeit und konnten von Ihren Plänen für die Europapolitik berichten.

Die Schüler haben im Anschluss unter anderem Fragen zum Thema Feminismus, Technologieoffenheit und der Abhängigkeit gegenüber China gestellt.

Alle waren im Anschluss zufrieden mit der Veranstaltung und sind zuversichtlich, dass sie sich positiv auf die Wahlbeteiligung auswirkt.

Radio Essen war vor Ort und hat die Politiker im Anschluss gefragt, warum gerade 16-Jährige wählen gehen sollten und was sie gegen die schlechte Wahlbeteiligung der letzten Jahre machen:

© Enno Siggelkow/ Radio Essen
© Enno Siggelkow/ Radio Essen

Fotos von der Podiumsdiskussion

Essen - Grüne Hauptstadt Europas 2017

Essen wurde 2017 als Grüne Hauptstadt Europas ausgezeichnet, weil die Stadt sich von einer Zechenstadt zu einer grünen Metropole gewandelt hat. Im Jahr 2017 gab es 453 Projekte, darunter 187 eigene Projekte, 56 Tagungen und Konferenzen sowie 210 Projekte, bei denen Bürgerinnen und Bürger mitgemacht haben. Nach 2017 arbeitet Essen weiter daran, eine nachhaltige Stadt zu sein, und hat dafür die „Grüne Hauptstadt Agentur“ gegründet. Diese Agentur kümmert sich um Themen wie Klimaschutz, Mobilität, Bürgerbeteiligung und Nachhaltigkeit. Essen arbeitet auch mit anderen Grünen Hauptstädten zusammen, zum Beispiel mit der Partnerstadt Grenoble im „Green Capital Network“.

Stadtteilentwicklung in Essen-Altendorf

Altendorf zeigt gut, wie europäische Fördergelder die Stadtentwicklung in Essen verbessern können. Wichtige Projekte sind zum Beispiel: 

  • Sanierung von alten Wohnungen mit EU-Geldern: Aus 180 alten Wohnungen wurden 62 moderne Wohneinheiten
  • Erneuerung der Umgebung: Niederfeldsee, Krupp-Park und Rheinische Bahn wurden schöner gemacht

Dafür gab es von 2008 bis 2014 insgesamt 955.000 Euro und von 2009 bis 2015 3,9 Millionen Euro aus EU-Fördermitteln.

EUROPE DIRECT Essen

Das EUROPE DIRECT Essen wird von der EU-Kommission gefördert und ist seit 2013 Anlaufstelle für Fragen zu EU-Themen. Es hat seinen Standort von der VHS Essen ins Haus der Technik verlegt und bietet dort kostenlose Beratung und Informationen zu EU-Themen an. Es gibt das ganze Jahr über Veranstaltungen für alle, wie Lesungen, Podiumsdiskussionen, Informationsstände und Poetry Slams. Besonders viele Veranstaltungen gibt es jedes Jahr im Mai während der Europawochen.

Hochschulen und EU-Forschung in Essen - Teil von weltweit größtem Forschungsprojekt

Seit 1984 gibt es EU-Forschungsprogramme. Das neueste Programm heißt Horizont Europa und läuft von 2021 bis 2027. Es ist das größte Förderprogramm für Forschung und Innovation weltweit und hat ein Budget von etwa 95,5 Milliarden Euro. Das Programm unterstützt Projekte für nachhaltiges Wachstum, neue Arbeitsplätze, Klimaschutz und die Bekämpfung von Krebs. Forschungseinrichtungen, Universitäten, Unternehmen und Städte können gemeinsam an diesen Projekten arbeiten, wenn sie international besetzt sind. Von 2014 bis 2020 bekam Essen 52,4 Millionen Euro aus dem früheren Programm Horizont 2020. Ein Beispiel ist das Universitätsklinikum Essen, das mit 14 Partnern aus Europa und Australien an einem Projekt zur Stammzellentherapie für Frühgeborene arbeitet und dafür 570.000 Euro erhielt. Die Universität Duisburg-Essen und die Folkwang Universität sind Teil des europäischen Hochschulraums und haben viele Erasmus+-Partnerschaften mit anderen Universitäten in Europa, was den Austausch von Studierenden ermöglicht.

Quartiersmanagement in Essen

Das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzept (INSEK) "Starke Quartiere – starke Menschen" wurde im April 2018 vom Stadtrat Essen beschlossen, um Fördergelder von Land, Bund und EU zu bekommen. Damit unterstützt die Stadt präventive und nachhaltige Entwicklungen in den Stadtteilen Nord, West und Mitte/Ost. Die Projekte sollen die Lebensqualität verbessern und die Integration fördern. Aktuelle Projekte mit EU-Förderung sind zum Beispiel:

  • „Gesunde Kinder im starken Viertel“: Gesundheitsberatung für Kinder in den Stadtteilen
  • Bildungsbegleitung in den Stadtteilen Nord, Mitte und Ost
  • „Lernwelten entdecken“: Unterstützung bei Lernschwächen für Kinder

Digitalisierungsprojekte in Essen

Europäische Fördergelder wurden für die Digitalisierung von Ausbildungs- und Lernorten genutzt. Hier sind einige Beispiele:

  • Digitalisierung der Stadtteilbibliothek Huttrop: Dafür gab es von 2022 bis 2023 insgesamt 199.600 Euro.
  • Digitale Endgeräte für Essener Schulen (wie Laptops und Tablets): Dafür gab es von 2021 bis 2022 insgesamt 16.699.875 Euro.

Internationale Spezialitäten in Essen: Das macht Europa möglich

"In Essen habe ich meinen Ruhepol gefunden"

Florence Petithuguenin ist Inhaberin des französischem Geschäftes "La Maison de Florence" in Essen-Bergerhausen. Ihre Mutter kommt aus Deutschland und ihr Vater aus Frankreich. Sie ist in Frankreich groß geworden. Im Jugendalter kam sie nach Deutschland. Nach der Schule arbeitete sie zunächst in einem Büro. Dabei wurde sie immer von dem Traum verfolgt ein eigenes Lebensmittelgeschäft mit französischen Spezialitäten aufzumachen. Als sie ihre große Liebe schließlich auch in Deutschland kennenlernte, beschloss sie ihr Glück zu versuchen und ihre Leidenschaft mit ihrem Beruf zu verbinden. Sie eröffnete "La Maison de Florence" in Bergerhausen. Dort verkauft sie französische Spezialitäten, Wohn- und Küchenaccessoires, Biokosmetik und Geschenkkörbe.

Sie reist häufig im Wohnmobil nach Frankreich, um Waren für ihr Geschäft einzukaufen. Dort besucht sie kleine Orte, Märkte und Bauern und bringt mit, was ihr in die Hände fällt. Durch Europa kann Florence den Traum ihres französischen Geschäftes leben und Menschen in Essen können ihre Spezialitäten probieren. Ermöglicht wird das durch die offenen Grenzen Europas. Da Frankreich und Deutschland beide den Euro als Währung haben, vereinfacht das den Ein- und Verkauf. Auch das Nachliefern von Produkten über die Grenze ist einfacher. Für Florence fällt auch viel bürokratischer Aufwand weg. Durch Europa können sich kleine Unternehmen einfacher registrieren, ihr Geschäft betreiben und auch expandieren.

Ich kann mich frei bewegen. Ich könnte auch ein Jahr in Frankreich arbeiten. Das alles ermöglicht Europa und das wird oft vergessen. Ohne Europa müsste ich viel mehr Formulare ausfüllen. Dann würde ich mehr Arbeit in Büroarbeit stecken müssen. (Florence)
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Florence Petithuguenin in ihrem Geschäft La Maison de Florence© Radio Essen / Julia Crüsemann
Florence Petithuguenin in ihrem Geschäft La Maison de Florence
© Radio Essen / Julia Crüsemann

Pommes aus original holländischen Kartoffeln in Essen

Im Limbecker Platz in der Essener Innenstadt habt ihr die Möglichkeit, holländische Snacks zu essen. Besonders ist, dass die Lebensmittel, wie zum Beispiel die Kartoffeln, direkt aus den Niederlanden importiert werden. Geschäftsführer Jasper Meijer erklärt im Radio Essen-Interview, warum die EU dafür so wichtig ist.

Ohne die offenen Grenzen der EU wäre ein Warenverkehr viel komplizierter und es wäre für ihn deutlich schwerer, seine Läden mit frischen Lebensmitteln aus der Heimat zu versorgen. Neben den Kartoffeln importiert er auch den Fisch frisch aus den Niederlanden. Neben den offenen Grenzen, lobt er auch den Euro als Währung in der EU. Trotzdem sieht er auch Nachteile: Die Bürokratie in Deutschland hindert Meijer und andere Kleinunternehmer daran, sich schnell zu entwickeln.

© Enno Siggelkow/ Radio Essen

Polnische Tradition mitten in Essen-Frohnhausen

Der Polonia Markt in Frohnhausen profitiert auch von den offenen Grenzen der EU. So können nämlich viele originale Produkte direkt aus Polen angeboten werden. 99 Prozent der Lebensmittel im Markt kommen direkt aus Polen, sagt Paul Duda, der Geschäftsführer vom Supermarkt.

Auch kleinere Händler aus Polen haben durch die EU die Möglichkeit, ihre Produkte in Deutschland zu verkaufen. In England hat man nach dem Austritt aus der EU gesehen, was es heißt, ein Geschäft mit Dingen aus dem Ausland zu beliefern, wenn die Grenzen zu sind.

Und als der Brexit kam, war das mit immenser Bürokratie und Zusatzkosten verbunden, sodass dementsprechend der Preis für die Ware in England jetzt ein anderer ist, - sagt Paul Duda im Interview mit Radio Essen.

So oder so ist er großer Fan der EU und möchte nicht, dass sich etwas an der aktuellen Situation ändert. Auch deshalb ist es so wichtig, die eigene Stimme bei der diesjährigen Europawahl abzugeben. Das Interview könnt Ihr direkt hier im Artikel nachhören. Darunter sind auch Fotos aus dem Markt - auf dem letzten seht ihr Gläser mit polnischer rote Beete. Das Auffällige: Die Tabelle auf der Rückseite mit allen Zutaten muss auf allen Lebensmitteln in Deutsch überklebt werden.

© Enno Siggelkow/ Radio Essen

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