Essen: Entscheidung über intelligente Überwachungskameras

In Essen fällt eine erste Entscheidung über intelligente Überwachungskameras. Der Stadtrat stimmt darüber ab, ob die Stadt den Einsatz solcher Kameras prüfen soll. Es gibt dafür ein Vorbild.

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Intelligente Überwachungskameras in Essen?

Überwachen bald intelligente Überwachungskameras einige Straßen und Plätze in Essen? CDU und Grüne wollen, dass die Stadt den Einsatz solcher Kameras prüft. Sie orientieren sich dabei am Kamerasystem in Mannheim in Baden-Württemberg. Dort sind seit dreieinhalb Jahren intelligente Überwachungskameras im Einsatz. Offenbar mit Erfolg: Stadt und Polizei in Mannheim sagen, dass die Zahl der Straftaten in den überwachten Bereichen zurückgegangen ist.

Essen: So funktionieren die Kameras

Hinter den intelligenten Kameras steckt ein Algorithmus. Er erkennt, ob ein Mensch schlägt, tritt, rennt oder hinfällt - alles Bewegungen und Aktionen, die auf eine Straftat hindeuten könnten. Wenn die Kameras eine solche Bewegung wahrnehmen, geben sie Alarm. Dann gucken sich Polizisten die Bilder an und entscheiden, ob tatsächlich eine Straftat vorliegt. Der Vorteil: Es braucht keinen Polizisten, der die Bilder der Überwachungskameras rund um die Uhr im Blick hat. Der Nachteil: Auch in harmlosen Fällen schlagen die Kameras Alarm. Nicht jedes Rennen ist Folge einer Straftat, ein Klaps auf die Schulter ist kein Schlagen. Der Algorithmus hinter den Kameras soll mit der Zeit aber dazulernen.

Stadt Essen soll intelligente Kameras prüfen

CDU und Grüne können sich vorstellen, dass diese Technik auch in Essen eingesetzt wird. Sie wollen, dass die Stadt unter anderem die personellen Einsparmöglichkeiten, die Kosten und die Auswirkungen auf die Sicherheit in Essen prüft. Unmittelbar nach der Sommerpause wollen sie eine Antwort haben. Vorher müssen die Politikerinnen und Politiker im Rat aber am Mittwoch, 22. Juni noch dem Prüfauftrag zustimmen.

Platz in Essen wird videoüberwacht

In Essen wird bisher der Rheinische Platz mit Kameras überwacht. Die Überwachung läuft seit sechs Jahren. Allerdings sitzen Polizisten rund um die Uhr vor Bildschirmen, um die Kamerabilder auszuwerten. Die Kameras wurden vor allem wegen des Drogenhandels am Rheinischen Platz installiert. Der ist dort daraufhin tatsächlich zurückgegangen, hat sich aber wohl vor allem in andere Bereiche verlagert. Für eine Videoüberwachung muss die Polizei einen Platz oder eine Straße als Kriminalitätsschwerpunkt ausweisen.

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