Essen: Drogen im Fotoautomaten - Niederländer mit Crack erwischt
Veröffentlicht: Mittwoch, 09.12.2020 11:50
Am Dienstag hat die Bundespolizei in Essen am Hauptbahnhof einen Niederländer mit Crack erwischt, als dieser gerade seine Drogen zum Konsum vorbereitete...
Am Dienstagabend gegen 22 Uhr beobachteten Beamte der Bundespolizei einen 26-jährigen Mann, der verkehr herum in der Fotokabine eines Fotoautomaten saß. Als die Polizisten den Mann kontrollierten, fanden sie bei ihm die sogenannte "Teufelsdroge" Crack. Die Drogen hatte der 26-Jährige in seinem Mund versteckt und spuckte sie nach Aufforderung heraus.
Gegen den 26-jährigen Niederländer mit Wohnsitz in der Schweiz hat die Polizei nun ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet. In diesem Zusammenhang warnt die Bundespolizei vor dem enormen Suchtpotential gerade dieser Droge.
Hilfe gibt es bei der Suchthilfe in Essen: Montags bis donnerstags von 08.30 bis 16.30 Uhr und freitags von 08.30 bis 13.00 Uhr telefonisch unter 0201 86 03-0 und per Mail unter willkommen@suchthilfe-direkt.de.
Warum ist Crack so gefährlich?
Crack ist eine gelblich-weiße bis hin zu rosafarbene, illegale Droge, hergestellt aus Kokainsalz und Natron. Es wird geraucht, wirkt in Sekunden und führt schnell zu psychischer und physischer Abhängigkeit, erklärt die Polizei.
Wirkung: Die Droge Crack wirkt außergewöhnlich schnell: Bereits nach rund zehn Sekunden erreichen die Kokainmoleküle das Gehirn. Zuerst wirkt Crack anregend: Es steigert die Konzentrationsfähigkeit. Allerdings endet diese Wirkung nach fünf bis 15 Minuten abrupt. Es folgt ein psychisches Tief, was den erneuten Konsum von Crack zur Folge hat, oft mit einer Steigerung der Dosis, denn es entsteht bei mehrmaligem Konsum eine Toleranzentwicklung. Das bedeutet: Um denselben Effekt zu erzielen, muss die Dosis gesteigert werden. Das wiederum vergrößert das Abhängigkeitspotenzial. Beim Crackkonsum tritt die körperliche und seelische Abhängigkeit sehr schnell ein, extremer als bei Nikotin und Heroin. Bereits einmaliger Konsum kann abhängig machen. Eine Überdosierung von Crack kann eine Atemlähmung und den Herzstillstand zur Folge haben.
Entzugserscheinungen: Da die Wirkung von Crack vergleichsweise schnell, schon nach etwa 15 Minuten nachlässt, ist das Verlangen nach einer neuen Dosis ("Craving") bei den Konsumenten permanent vorhanden. Wird dem Körper diese nicht zugeführt, fällt der Betroffene in ein psychisches Tief. Einsamkeit, Aggressivität, Wahnvorstellungen und soziale Vereinsamung bis hin zu Charakterveränderungen können die Folge sein. Körperliche Reaktionen können sein: Mattigkeit und Müdigkeit Muskelzucken, Zittern, Schüttelfrost Jucken der Haut Kreislaufbeschwerden Schäden langfristigen Konsums Wird Crack über einen längeren Zeitraum geraucht, führt das nicht nur zur Abhängigkeit. Auch Schäden an Körper und Geist sind die Folge, zum Beispiel: Zahnausfall Lungenschäden Bluthochdruck Appetitlosigkeit Abmagerung Wahnvorstellungen und Psychosen Die sozialen und gesundheitlichen Folgen des Crackkonsums übersteigen die aller anderer gängiger Drogen wie etwa Cannabis.
Weil Crack eine Art gestrecktes Kokain ist (ein Gemisch aus Kokainsalz und Natriumhydrogencarbonat), ist es preiswerter als reines Kokain. Die schnell auftretende Dosissteigerung führt allerdings auch schnell zu Geldmangel bei den Abhängigen, so die Polizei. Ein Crack-Abhängiger kauft am Tag durchschnittlich fünf 0,1-Gramm-Cracksteine für je zehn Euro. Das führt zu Ausgaben von 50 Euro am Tag. Das fehlende Geld führt oft zur Kriminalität. Was mit Diebstählen im eigenen Umfeld beginnt, endet oftmals mit Betrügereien im großen Stil und geht bis hin zum Dealen und zur Prostitution.
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