Essen: Filmreife Erpressung um Juweliergeschäft misslingt - und landet vor Gericht

Eine Party. Ein Missverständnis. Und ein skrupelloser Plan, der völlig schief läuft. Der Stoff für einen skurrilen Gangster-Film - und einen echten Kriminalfall, der ab heute am Landgericht in Rüttenscheid verhandelt wird.

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Prozess in Essen: Landgericht verhandelt skurrilen Fall von Erpressung

Vier Männer und eine Frau sitzen ab heute in Rüttenscheid auf der Anklagebank. Der Fall stellt sich aus Sicht der Staatsanwaltschaft so dar: Die angeklagte Frau lernt das spätere Opfer auf einer Party kennen. Die beiden unterhalten sich und lernen sich kennen - dabei fällt offenbar, dass dem Mann ein Juweliergeschäft gehört. Zumindest glaubt die Frau das laut Anklage und fasst offenbar den Plan, an den Schlüssel zu gelangen und den Laden auszuräumen.

Wohnung in Essen-Dellwig wird Schauplatz für Kriminalfall

Die Frau lockt den Mann in eine Wohnung in Dellwig, laut Anklage unter dem Vorwand, mit ihm eine Shisha zu rauchen. Die Frau hat allerdings auch vier Komplizen informiert, einem von ihnen gehört die Wohnung in Dellwig. Sie fesseln und misshandeln den Mann, nehmen ihm Geld, Autoschlüssel und Wertgegenstände ab - an den Schlüssel für das Juweliergeschäft kommen sie aber nicht. Denn der Laden gehört dem Mann gar nicht.

Fall in Essen nimmt skurrile Wendung

Tatsächliche Besitzerin des Juweliergeschäftes ist die Schwester der Frau des Opfers. Laut Anklage improvisieren die Angeklagten und machen aus dem Hinterhalt eine Entführung. Sie besuchen die Frau ihres Opfers und verlangen, dass sie als Lösegeld für ihren Mann von ihrer Schwester den Schlüssel des Juwelierladens besorgt. Die Frau ruft ihre Schwester auch an, die informiert allerdings schließlich die Polizei.

Zehn Verhandlungstage hat das Landgericht für die Aufarbeitung des Falls angesetzt. Das Urteil soll Anfang Februar fallen.

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