Essen: Corona-Pflaster als Impfung? Erste Tests laufen

Eine Essenerin entwickelt in den USA gerade ein Corona-Pflaster. Damit soll das Impfen gegen das gefährliche Virus deutlich einfacher werden. Die Forscherin hat am Mädchengymnasium in Borbeck ihr Abitur gemacht.

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Impfung per Pflaster: Essenerin entwickelt Corona-Pflaster

Es klingt wie eine Utopie und wie ein großer Trost: das Corona-Pflaster. Es ist aber durchaus realistisch. Nicole Steinmetz arbeitet in den USA an der University of California in San Diego als Professorin und leitet dort eine Forschungsgruppe zu Nano-Technologie. Zusammen mit ihrem Mann, der ebenfalls als Wissenschaftler arbeitet, entwickeln die beiden dieses Pflaster. Zur Zeit wird es bereits an Mäusen ausprobiert. Die Ergebnisse seien vielversprechend, sagt Nicole Steinmetz im Radio Essen-Interview.

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So soll das Corona-Pflaster funktionieren

Das Pflaster kleben sich die Menschen einfach auf den Arm, drücken einige Minuten drauf, damit werden feine Nadeln in den Arm gepresst. Dann können die Menschen das Pflaster auch schon wieder abziehen, erklärt Nicole Steinmetz. Jetzt geben die Nadeln den darin enthaltenen Impfstoff nach und nach ab. Damit werden Menschen immun gegen das Corona-Virus. Im Moment gibt es fünf Kandidaten für einen wirksamen Impfstoff, die gerade getestet werden. Parallel dazu entwickelt Nicole Steinmetz die Übertragung des Impfstoffes auf das Pflaster weiter. Das soll mit Hilfe von für den Menschen unschädlichen Pflanzenviren passieren, weil die sich gut auf ein Pflaster bringen lassen. Die Technik und die Forschung dahinter ist natürlich wesentlich komplexer als wir das hier erklären können.

Biologie-Lehrerin hat ihr Interesse an dem Fach geweckt

Prof. Dr. Steinmetz im Labor mit den Pflanzen, in denen der Corona Impfstoff hergestellt wird© Privat
Prof. Dr. Steinmetz im Labor mit den Pflanzen, in denen der Corona Impfstoff hergestellt wird
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Noch heute erinnert sich Nicole Steinmetz an ihren Biologieunterricht am Mädchengymnasium in Borbeck. Sie habe ihrer Lehrerin viel zu verdanken, erzählt sie bei Radio Essen. Danach hat sich an der Uni in Bochum Biologie studiert, ist an die RWTH in Aachen gegangen, dann nach England und jetzt lebt sie in San Diego. Hier hat sie nach ihrer Doktorarbeit weiter gearbeitet und eine Million Dollar bei einem Wettbewerb gewonnen und die Stelle als Professorin bekommen. Das Geld hat sie in ihre Forschung der Nano-Technologie und Pflanzenviren investiert und will damit Menschen helfen. Die neueste Forschung ist das Corona-Pflaster.

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