Elektromobilität in Essen: Großes Test- und Simulationszentrum eröffnet

Der Energiekonzern E.ON aus Essen hat am Donnerstag (11.01.) ein großes Testzentrum für Elektromobilität eröffnet. Dort werden vor allem E-Fahrzeuge getestet und besondere Bedingungen simuliert.

Das neue Testzentrum für Elektromobilität in Essen
© E.ON

Neues Testzentrum in Essen simuliert Temperaturen für E-Fahrzeuge

Der Energieversorger E.ON aus Essen-Rüttenscheid hat ein neues großes Testzentrum für Elektromobilität eröffnet. Es steht auf einer Fläche, die ca. so groß ist wie eineinhalb Fußballfelder. Laut des Konzerns sei es europaweit die größte Einrichtung dieser Art. Es liegt im Stadthafen in Vogelheim und verfügt über mehr als 25 Teststationen. Diese können Testumgebungen simulieren, in denen dann E-Fahrzeuge, Ladestationen, Wallboxen und anderes Zubehör getestet werden kann. Zum Beispiel gibt es fünf Klimakammern, die die verschiedenen Klimazonen und Temperaturen der Welt simulieren. So lasse sich das Ladeverhalten von Elektroautos bei Temperaturen zwischen minus 40 und plus 50 Grad Celsius untersuchen, heißt es von E.ON. Das habe den Vorteil, dass Autohersteller auf aufwendige und teure Tests in realer Umgebung verzichten können, heißt es.

«Mit unserem neuen Test- und Innovationszentrum schaffen wir die notwendigen Kapazitäten, um die weiter steigende Nachfrage nach Ladeinfrastruktur bedienen zu können», sagte E.ON-Vertriebsvorstand Patrick Lammers.

Ein Schwerpunkt des neues Testzentrums liegt darin, das auch der Schwerlastverkehr mehr auf Elektroantrieb umstellt. Gemeinsam mit Fahrzeugherstellern werde E.ON deshalb Ladetechnologien testen und entwickeln, die für die besonderen Anforderungen elektrischer Lastwagen und Busse konzipiert seien, etwa neue Hochleistungsladesäulen. Das Testlabor ist laut des Konzerns europaweit die einzige Einrichtung, in der schnelles Laden im Schwerlastverkehr mit bis zu drei Megawatt (3000 Kilowatt) Leistung getestet werden kann. Dafür nutzt das Testzentrum zum Teil Enerige aus eigenen Solarzellen.

Herausforderung: Elektroautos massentauglich machen

Im letzten Jahr hat der Verkauf von E-Autos ein neues Rekordniveau erreicht. Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass sich die Zahl der Autos mit E-Antrieb bis 2030 verzehnfachen könnte. Deshalb wird auch mit Hochdruck daran gearbeitet, neue Produkte für die Ladeinfrastruktur auf den Markt zu bringen. Das ist aber eine Herausforderung, weil die Anzahl und Vielfalt von Fahrzeugmodellen und Ladelösungen immer schneller steigt. Außerdem ist es immer noch schwierig, für jedes Zuhause eine geeignete Ladesituation herzustellen, sodass E-Fahrzeuge wirklich massentauglich werden.

E.ON in Essen will Elektromobilität weiter ausbauen

E.ON in Essen will sein E-Mobilitätsgeschäft europaweit ausbauen. Die Tochtergesellschaft E.ON Drive war Anfang September laut Bundesnetzagentur Deutschlands zweitgrößter Ladesäulenbetreiber mit gut 3.900 Ladepunkten. In Zukunft will der Energiekonzern jedes Jahr in Europa mindestens 1.000 öffentliche, ultraschnelle Ladepunkte aufbauen.

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