Drogenkonsum in Essen nimmt zu - Sicherheitsgefühl nimmt ab

In Essen konsumieren immer mehr Menschen Drogen. Die Stadt Essen fasst die Situation in ihrem Drogenbericht zusammen. Dabei setzt die Stadt vor allem auf Hilfe für suchtkranke Menschen und auf Prävention und Beratung.

Drogen verbreiten sich in Essen immer mehr

In Essen geht es bei der Diskussion über das Sicherheitsgefühl in der Innenstadt immer wieder auch um das Thema Drogen. Deshalb versucht die Stadt Essen zusammen mit anderen Organisationen den suchtkranken Menschen zu helfen. Die Arbeit der Organisationen, wie von der Suchthilfe-direkt Essen, oder auch die vom Diakoniewerk Essen gemeinnützige Gefährdetenhilfe - Suchtberatung - wird regelmäßig in einem Jahresbericht zusammengefasst. Laut diesem Bericht waren die Streetworker der Suchthilfe direkt vor allem wieder in der Innenstadt, Holsterhausen und Rüttenscheid im Einsatz. Aber auch im Nordviertel, Altendorf und Steele besteht immer wieder Beratungsbedarf. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich vor Ort einmal um die suchtkranken Menschen und bieten ihnen Unterstützung an. Sie helfen ihnen dabei das passende Hilfsangebot zu finden. Die Streetworker stehen aber auch Geschäftsleuten zur Seite und beraten im Umgang mit suchtkranken Menschen.

Aktuell versucht die Stadt Essen vor allem das Problem mit suchtkranken Menschen in Parkhäusern zu lösen. Dabei ist sie aber auf die Unterstützung der Parkhausbetreiber angewiesen. Von dieser Seite bekommt die Stadt aktuell aber nur wenige Rückmeldungen, erklärte zuletzt Oberbürgermeister Thomas Kufen bei einer Diskussionsrunde zum neuen Innenstadtkonzept. Die Stadt und die Mehrheit der Politikerinnen und Politiker ist sich im klaren darüber, dass es eine drogenfreie Stadt nicht geben wird. Deshalb braucht die Stadt viele unterschiedliche Hilfsangebote. Um das Sicherheitsgefühl in der Innenstadt zu stärken, hat die Polizei Essen im letzten Jahr unter anderem eine Videoüberwachung an der Porschekanzel aufgebaut. Einsatzschwerpunkte der Polizei waren außerdem rund um die Marktkirche, an der Rathausgalerie und im Sommer am Bernewäldchen an der Schützenbahn.

Essen setzt auf Hilfe und Prävention

Die Suchthilfe direkt-Essen GmbH setzt bei ihren Angeboten für suchtkranke Menschen vor allem darauf, den Menschen wieder eine geregelte Tagesstruktur anzubieten. Laut Drogenbericht haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchthilfe 2023 direkt 12.979 Personen erreicht. Etwa dreiviertel sind männlich. Die Suchthilfe bietet Substitutionspräparate an, um den Menschen einen Weg aus der Beschaffungskriminalität zu ermöglichen und ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren. In Kürze wird noch ein weiteres Ersatzmittel dazukommen: Diamorphin. Das ist medizinisch hergestelltes Heroin und wird erst dann eingesetzt, wenn alle anderen Präparate nicht helfen. Die Voraussetzungen, um das Präparat anbieten zu können, sind aber sehr hoch - vor allem was die Sicherheit anbelangt. Die Suchthilfe direkt ist gerade dabei, die letzten Schritte zur Abgabe von Diamorphin umzusetzen. Parallel dazu bietet die Suchthilfe auch betreutes Wohnen an, um den suchtkranken den Schritt zurück in ein eigenes Leben zu ermöglichen. Im Krisencafé können sich die Menschen tagsüber aufhalten und im Drogenkonsumraum auch sicher ihre Drogen nehmen. Dazu kommen Angebote von anderen Organisationen für Sexarbeiterinnen an der Gladbecker Straße für Frauen und Mädchen. Parallel dazu setzt die Stadt auf umfangreiche Aufklärungsangebote an Schulen und für Eltern.

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