Corona-Talk: Gesundheitsamt Essen zu Test-Wartezeiten und Quarantäne-Kontrollen

Die Corona-Krise hat Essen fest im Griff: Täglich gibt es Neuinfektionen, Essener müssen in Quarantäne und Kontaktpersonen zurückverfolgt werden. Erste Gesundheitsämter stoßen an ihre Grenzen. Soweit ist es beim Gesundheitsamt Essen noch nicht, aber Überstunden hätten die Mitarbeiter auch genug, sagt Miriam Rath im Radio Essen-Talk. Hier könnt Ihr alle Antworten auf Eure Fragen nachlesen.

Miriam Rath
© Emily Massenberg/Radio Essen

Gesundheitsamt Essen: Miriam Rath im Interview

Am Dienstag war Miriam Rath vom Gesundheitsamt der Stadt Essen bei Radio Essen. Wir haben über folgende Fragen gesprochen: Wie lange dauert es, bis ich ein Test-Ergebnis habe? Wie gut klappt die Nachverfolgung angesichts der vielen Reiserückkehrer? Wie zuverlässig werden Listen in Restaurants oder Cafès ausgefüllt? Wie funktioniert eine Quarantäne-Kontrolle? Allgemein hat das Gesundheitsamt im August wieder mehr zu tun gehabt, aufgrund der vielen Urlauber und Reiserückkehrer. Die Kontaktlisten sind länger geworden und die Arbeit mit den tatsächlich Infizierten nimmt ebenfalls täglich viel Zeit in Anspruch.

Betreuung der Corona-Fälle in Essen zeitintensiv

Corona-Tests, die vom Gesundheitsamt Essen angeordnet werden, dauern in der Regel drei Tage. Dann ist das Ergebnis da und die Getesteten bekommen eine entsprechende Rückmeldung. Dadurch, dass jetzt auch mehr Ärzte testen, kommen auch Labore ins Spiel, auf die das Gesundheitsamt keinen Einfluss hat und somit können sich zum Teil auch Wartezeiten auf die Test-Ergebnisse verlängern.

Ist ein Test positiv und das Gesundheitsamt ordnet Quarantäne an, dann bekommen die betroffenen Essener jeden Tag in der Quarantäne einen Anruf von den Mitarbeitern. Der dient erstmal dazu, dass geschaut wird, ob die Kranken Hilfe brauchen, auch in Sachen Einkaufen oder Ähnliches. Gleichzeitig kann dadurch aber auch geprüft werden, ob sich an die Quarantäne gehalten wird. Das Rauschen im Auto würde man hören oder auch beispielsweise das Gemurmel oder Kassenklingeln beim Einkaufen. Solche Ausreißer seien aber bisher noch nicht vorgekommen, sagt Miriam Rath im Talk.

Nachverfolgung der Infektionsketten in Essen ist Detektivarbeit

Miriam Rath lacht, als die die Nachverfolgung der Corona-Fälle beim Gesundheitsamt erklärt. "Es ist wirklich, wie Detektivarbeit und macht deshalb auch Spaß!" Damit kein Kontakt mit einem Corona-Kranken untergeht, sind auf die Nachverfolgung beim Gesundheitsamt viele Mitarbeiter und studentische Aushilfen angesetzt. Sie besprechen mit dem Erkrankten ganz genau, wo er sich aufgehalten hat und wen er getroffen hat. Sofern das nicht klar genug aufgezeigt werden kann, kommen die Listen aus Restaurants, von Events usw. zum Einsatz und werden genau überprüft. Fake-Namen sind Miriam Rath da bisher noch nicht begegnet, obwohl es ja manch einen geben soll, der bei den Listen nicht ganz wahrheitsgetreue Angaben macht.

Corona-Test-Auslastung für Herbst und Winter in Essen

Experten befürchten, dass die anstehende Grippewelle in Herbst und Winter den Testkapazitäten Probleme bereiten könnte. Die Syptome von Grippe und Corona liegen nicht weit auseinander. Da kann es sein, dass sich viel mehr Menschen zur Sicherheit testen lassen wollen. Miriam Rath teilt diese Erwartung, sagt aber auch, dass Essen erstmal sehr gut mit Corona-Test ausgestattet sei.

Den ganzen Talk mit dem Gesundheitsamt bei Radio Essen könnt Ihr hier nachhören.

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