Corona in Essen: Deshalb infizieren sich immer mehr Senioren

Immer mehr ältere Menschen bei uns in Essen stecken sich gerade mit dem Coronavirus an. Die Stadt nennt auf Radio Essen Nachfrage mehrere Gründe dafür, dass Senioren häufiger in der Statistik auftauchen. Gestern (22.11.) waren es zum Beispiel 318 Infizierte, die älter als 70 Jahre waren. Mit Abstand so viele wie in keiner anderen Altersgruppe.

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Corona in Essen: Mehrere Gründe für mehr Ansteckungen unter Senioren

Seit Monaten wird auch in Essen mehr auf das Coronavirus getestet. Vor allem unter den Risikogruppen. Dazu gehören ältere Menschen und Personen, die bereits Vorerkrankungen haben. In den Altenheimen und Pflegeeinrichtungen in Essen testet das Personal deshalb mit antigenen Schnelltests. Damit sollen positive Fälle schneller gefunden werden, auch ohne Symptome. Das führe auch dazu, dass mehr positive Fälle auftauchen, sagt eine Stadtsprecherin auf Radio Essen Nachfrage. In den kälteren Jahreszeiten stecken sich Risikopatienten aber generell häufiger an, weil deren Immunsystem meistens schlechter ist.

Corona in Essen: Mehr Tests sollen zu weniger großen Ausbrüchen führen

Durch viele Tests sollen große Ausbrüche möglichst verhindert werden. Die Stadt sagt aber, man habe das Gefühl die Lage unter Kontrolle zu haben. Durch mehr Tests sei es unter anderem auch möglich, dass nicht ganze Altenheime einen Besucherstopp ausrufen müssen, sondern nur einzelne Wohnbereiche abgeriegelt bleiben. Wichtig ist es aber auch, dass Risikopatienten weniger Menschen ausgesetzt sind. Deshalb sei es wichtig, nicht die Verwandten im Altenheim zu besuchen, wenn man bei sich selbst Erkältungssymptome feststellt. Denn oft werde das Coronavirus von außen in die Einrichtungen getragen. Zum Beispiel im Martineum in Steele gibt es gerade mehrere Corona-Fälle.

Essen: Bei Schnelltests läuft es noch nicht rund

Aus den Pflegeeinrichtungen und Altenheimen bei uns in Essen kommt allerdings schlechteres Feedback. Bei den Schnelltests läuft es aktuell noch nicht rund. In Borbeck hat ein Altenheim nur 15 Schnelltests zur Verfügung. Besucher, Mitarbeiter und Bewohner zu testen ist hier also unmöglich. Deshalb werden nur Mitarbeiter und Bewohner getestet, die Symptome haben. Ein anderer Leiter eines Altenheims ist sauer auf die Landesregierung. Mit dem Personal, das ihm zur Verfügung stehe, könne man keine flächendeckenden Tests durchführen. So ein antigener Schnelltest dauert ungefähr 30 Minuten. Auch bei den Einrichtungen der Caritas gibt es gerade Probleme. Eigentlich sollten die Schnelltests in der vergangenen Woche (15.11-20.11.) ankommen. Das ist aber noch nicht passiert, weil es Lieferengpässe gibt.

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