Ausschreitungen bei Rot-Weiss Essen-Fans: Verletzte und Festnahmen

Rund um Rot-Weiss Essen gibt es weiter negative Schlagzeilen. Nach erneuten Fan-Ausschreitungen distanziert sich der Verein deutlich. Die traurige Bilanz.

© Thorsten Tillmann / FUNKE Foto Services

Rot-Weiss Essen gegen Osnabrück: Traurige Polizei-Bilanz

Zwei verletzte Ordner, vier verletzte Polizisten und zwei Festnahmen - das ist die traurige Bilanz nach den Ausschreitungen beim Drittligaspiel zwischen Rot-Weiss Essen und dem VfL Osnabrück. Eine Gruppe von Fans tut dem Verein weiter keinen Gefallen. Los ging es laut der Polizei Osnabrück schon vor dem Spiel. Da wurde die Toilette des Gästeblock beschädigt. Während in der ersten Halbzeit alles ruhig blieb, eskalierte die Situation gegen Ende des Spiels im K-Block. Der Block ist auf der Geraden neben dem Gästeblock, dort waren Gäste- und Heimfans gemischt untergebracht. Normalerweise ist so ein Block für Familien gedacht.

Rund 30 Minuten vor Spielende gab es dann den ersten Vorfall, allerdings auf Seiten der Heimfans. So soll ein Osnabrück-Fan einen Hitlergruß Richtung Gästeblock, anscheinend zu einem dunkelhäutigen Ordner, gezeigt haben. Die Polizei konnte den Mann festnehmen, vom Heimverein gab es ein Hausverbot. Kurz vor dem Abpfiff gab es dann Provokationen zwischen beiden Fanlagern, so die Polizei. Ordner seien demnach engeschritten und hätten eine Person der Polizei übergeben.

Ausschreitungen bei Rot-Weiss Essen

Zum selben Zeitpunkt gelangten zwei Fans von Rot-Weiss Essen aus dem Gästeblock in den Innenraum. Sie öffneten das Fluchttor, wodurch 30 bis 50 Personen den Innenraum stürmen konnten. Sie liefen gezielt in den benachbarten gemischten Fanblock K. Außerdem wurden zwei Leuchtraketen aufs Spielfeld gefeuert. Es dauerte etwas, bis die Polizei da war. Danach wurde die Auseinandersetzung teils gewaltsam gestoppt und die Fans zurück in den Block gedrängt. Die vier Polizisten wurden leicht verletzt und konnten weiterarbeiten. Die Ordner mussten ins Krankenhaus, wurden aber nach einer Behandlung wieder entlassen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wird der Platzsturm als schwerer Landfriedensbruch beurteilt, so die Polizei. Jetzt werden die Videos ausgewertet.

Rot-Weiss Essen-Mitarbeiter von eigenen Fans angegriffen

Bereits beim letzten Auswärtsspiel in Saarbrücken sorgten die Essener Fans für Spielunterbrechungen durch Pyrotechnik. Rot-Weiss Essen bezog schriftlich Stellung und zeigt sich "fassungslos":

"Dies war die zweite Entgleisung innerhalb von zwei Wochen. Wir sagen in aller Deutlichkeit: Rot-Weiss Essen ist gegen jede Form der Gewalt!"

Der Verein will ebenfalls gegen die festgenommenen Fans vorgehen, "mit allen juristischen Mitteln und in aller Konsequenz im Rahmen unserer Möglichkeiten". Auch bei der erwartbaren Geldstrafe will der Verein Regressforderungen prüfen. Auch ein Mitarbeiter von RWE wurde "grundlos geschlagen und getreten". Mit ihm ist der Verein weiter im Austausch. Unterschrieben wurde die Mitteilung von den Vorständen Marc-Nicolai Pfeifer und Alexander Rang.

Rot-Weiss Essen verschenkt Tickets

Rot-Weiss Essen will jetzt auf Gemeinschaft setzen und weiter nach vorne schauen. Der neue Trainer Uwe Koschinat bringe spürbar frischen Wind und die Leistung in der ersten Halbzeit sei ein Schritt nach vorne gewesen. Zusammen mit der Rückkehr einiger verletzter Spieler sowie weiterer Zeit zum Kennenlernen mache das zuversichtlich.

Zum letzten Heimspiel des Kalenderjahres gibt es eine Gratis-Ticket-Aktion. Wer schon ein Ticket hat oder noch eins kauft, kann das vorzeigen und ein Gratis-Sitzplatzticket für die Blöcke G1 und G2 abholen. Das geht am Kassenhäuschen hinter Block W3 am Mittwoch (18. Dezember) zwischen 17 und 19 Uhr sowie am Freitag (20. Dezember) zwischen 15 und 18 Uhr. Nur solange der Vorrat reicht.

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