Weberplatz in Essen - Fundort einer Grabgrube

Es gibt neue Ausgrabungen in der nördlichen Essener Innenstadt. Drei Leichen sind gefunden worden. Archäologen haben schon erste Vermutungen über die Todesursache der Verstorbenen.

© Roland Lavelle EggensteinExca

Archäologen in Essen finden ganze Körper

Archäologen haben bei Ausgrabungen am Weberplatz im Norden der Innenstadt drei gut erhaltene Leichen gefunden. Sie haben in einer Grabgrube gelegen. Dabei könnte es sich um Opfer von Hinrichtungen oder Gewaltverbrechen handeln, vermuten die Archäologen. Ihre Hände sind zusammengebunden gewesen. Die Toten Körper sind wahrscheinlich in einem Sack oder einem Stofftuch begraben worden. Darauf deuten Spuren von Pflanzenfasern und Verfärbungen im Boden hin. Sie fanden in dem Oberschenkel einer Leiche die Kugel einer Muskete.

Neubauprojekt in Essen führt zu Ausgrabungen

Die Toten wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts vergraben. In dieser Zeit waren die Befreiungskriege und Auflehnungen gegen die preußische Herrschaft. Wo heute ein neues Gebäude entsteht, war vor mehr als 200 Jahren ein Friedhof. Mittlerweile sind über 300 Gräber entdeckt worden. Auch gut erhaltene Särge haben Archäologen gefunden. Besonders für den Erhalt der Holzsärge seien die unterirdischen Bedingungen vorteilhaft gewesen. Schon im Mai hatten die Forscher die ersten Gräber entdeckt. An der Ecke Kastanienallee/ Weberstraße wird seit Ende April das neue Standesamt und neue Wohnungen und Geschäfte gebaut.

Die Grabgrube in Essen - das war auffällig

Ungewöhnlich sei laut der Stadt Essen die Position der Leichen gewesen. Im christlichen Glauben werden die Toten traditionell nach Ost-West ausgerichtet beerdigt. Die drei Leichname sind dies nicht. Es wird vermutet, dass die Toten begraben wurden, als der Friedhof schon dauerhaft geschlossen war.

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