TUSEM Essen gewinnt wichtige Punkte im Abstiegskampf
Veröffentlicht: Freitag, 07.03.2025 13:53
Der TUSEM Essen hat zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf geholt. Die Essener gewinnen in der 2. Handball-Bundesliga verdient gegen den TSV Bayer Dormagen. Die Revanche für das Hinspiel ist damit geglückt. Jetzt geht es in die Länderspielpause.

TUSEM Essen gewinnt verdient vor heimischem Publikum
Es war das letzte Spiel vor der Länderspielpause. Es war ein Derby. Es war genauso spannend wie man es erwartet hat.
Der TUSEM Essen hat erneut sein Heimgesicht gezeigt. Die Essener gewinnen am Freitagabend (7. März) verdient gegen den TSV Bayer Dormagen. Die Revanche für das Hinspiel ist damit geglückt. Der TUSEM Essen kämpfte sich vor 2358 Zuschauerinnen und Zuschauern mit einer Leichtigkeit zum Sieg. Beste Werfer des Abends waren Nils Homscheid und Finley Werschkull mit jeweils acht Toren.
Der TUSEM Essen holt damit wichtige zwei Punkte im Abstiegskampf. Die aktuelle Tabellensituation in der 2. Handball-Bundesliga ist so spannend wie nie zu vor. Die Mannschaften trennen von Platz acht nur wenige Punkte.

TUSEM Essen und Bayer Dormagen mit Torhagel
49 Sekunden hat es gedauert - da kassierte Felix Göttler bereits die erste Zeitstrafe für den TUSEM Essen. Fast hätten die Gegner aus Dormagen den ersten Angriff in Überzahl verspielt, doch es gab Siebenmeter und den ersten Treffer für den TSV Bayer Dormagen in der 1. Minute.
Beide Mannschaften machten sehr viel Tempo, was auf beiden Seiten zu überhasteten Fehlern führte. Nach fünf Minuten waren bereits insgesamt sechs Tore gefallen. Das machte deutlich: Es wird keine Abwehrschlacht! Dormagen deckte sehr offensiv gegen die Essener. Anders als gegen Hagen machte das dem TUSEM Essen diesmal nicht allzu große Probleme.
Etwas Pech hatte der TUSEM in den Anfangsminuten in der Abwehr. In den ersten zehn Minuten wurden vier Siebenmeter für die Gäste gepfiffen. Zwei verwandelte Peter Strosack direkt, einen erst im Nachgang und einen hielt TUSEM-Keeper Dennis Wipf. Generell kamen beide Essener Torhüter deutlich besser ins Spiel - wie es bei den Heimspielen schon üblich ist. Ein hartes Brett gab es für die Essener dann in der 9. Minute als Felix Göttler bereits die zweite Zeitstrafe kassierte. Er musste vorerst runter von der Platte.
Es ging weiter Schlag auf Schlag. Essen und Dormagen schenkten sich nichts. In der 17. Minute nahm TUSEM-Trainer Daniel Haase die erste Auszeit. Die erste Möglichkeit für beide Mannschaften einmal durchzuatmen. Daniel Haase wechselte im Angriff einmal die Spieler aus. Bei dem hohen Tempo selbstverständlich. Fynn-Lukas Hermeling kam dann für Felix Göttler und netzte drei Bälle links oben in die Ecke. So ein Spiel hatte der 22-Jährige zuletzt im DHB-Pokal gegen den Tabellenführer der 1. Handball-Bundesliga, die MT Melsungen, gemacht.
In der ersten Hälfte der Partie war der TUSEM Essen außergewöhnlich diszipliniert. Die Essener machten im Angriff wenige technische Fehler - eher Fehlwürfe.

TUSEM Essen nach Schwächephase zum Heimsieg
Wie so oft, kam der TUSEM Essen nicht gut aus der Kabine zurück. Die Leichtigkeit aus der ersten Hälfte fehlte zunächst. Die Jungs von der Ruhrpott Schmiede spielten nicht optimal. Dormagen verkürzte dadurch schnell auf nur zwei Tore. Der TUSEM kam ins Grübeln. Deswegen nahm Daniel Haase nach nur fünf Minuten die zweite Auszeit - und die hatte Wirkung. Nils Homscheid stellte durch einen Siebenmeter auf plus drei Tore. Der Bann schien gebrochen, der TUSEM Essen wieder deutlich wacher.
Dormagen ließ aber nicht locker. Mit einem Traumtor, einem Dreher, von Finn Schroven, versuchten die Gäste den Abstand zu verkürzen. Auch in der Abwehr deckten sie wieder offensiver, aber unter anderem Nils Homscheid ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und stellte wieder auf fünf Tore Vorsprung. Das Torfestival aus der ersten Hälfte und das hohe Tempo nahmen mit der Zeit immer weiter zu.
Sieben Minuten vor Schloss waren es nach wie vor nur vier Tore Unterschied. In der Handball-Welt keine finale Entscheidung. Zwei Mal verpasste es der TUSEM Essen den Abstand weiter zu vergrößern. Die Essener strauchelten leicht. Die Fans bemerkten das und waren sofort da. Felix Göttler wurde wieder eingewechselt, kam und setzte zum 30:25 ein. Der eingewechselte Dominik Plaue parierte zwei wichtige Bälle - damit steuerte der TUSEM Essen in Richtung Heimerfolg. Am Ende wurde es ein deutlicher Sieg für den TUSEM Essen, auch durch Fehlpässe und Fehlwürfe der Gäste aus Dormagen.
Mit einem 34:27 verabschiedet sich der TUSEM Essen jetzt in die zweiwöchige Länderspielpause. Weiter geht es am 21. März. Dann empfängt der TUSEM Essen in der Sporthalle "Am Hallo" die GWD Minden. Anwurf ist um 19:30 Uhr.
TUSEM Essen - TSV Bayer Dormagen 34:27 (17:13). TUSEM Essen: Felix Eißing (1), Felix Göttler (3), Fynn-Lukas Hermeling (4), Nils Homscheid (8), Max Neuhaus (3), Finley Werschkull (8), Christian Wilhelm (3), Finn Wolfram (4). TSV Bayer Dormagen: Felix Elias Bockenholt (1), Florian Böhnert (1), Moritz Köster (2), Luca Krist (4), Luis Pauli (1), Jan-Christian Schmidt (4), Finn Schroven (4), Frederik Sondermann (1), Sören Steinhaus (1), Peter Strosack (8).
TUSEM-Kapitän beendet Profi-Karriere im Sommer
Der TUSEM Essen verliert nach der laufenden Saison eine wichtige Stütze: Kapitän Dennis Szczesny beendet seine Profi-Karriere nach 14 Jahren. 11 Jahre davon hat er im TUSEM-Trikot gespielt und über 400 Pflichtspiele sowie mehr als 800 Tore erzielt. Der 34-Jährige erklärte, sich nach dem Karrierende verstärkt seiner Familie widmen zu wollen:
"Es war eine sehr harte Entscheidung. Ich habe mehr als ein Drittel meines Lebens beim TUSEM gespielt. Jedoch haben sich nun meine Prioritäten geändert. Mit der anstehenden Geburt meines zweiten Kindes ist der Leistungssport für mich in den Umfängen ab Sommer nicht mehr umsetzbar und mit dem Einstieg ins Berufsleben beginnt ein neues Kapitel für meine Familie und mich. (...) Es war mir immer eine Ehre das Trikot zu tragen und das werde ich auch mit 110% bis zum Ende der Saison weiter tun."
Szczesnys Vertrag lief eigentlich noch bis zum Sommer 2026. Die Absprache bei der Verlängerung im vergangenen Jahr war aber von vornherein so: Bei Kind Nummer zwei hat die Familie Priorität. TUSEM-Geschäftsführer Jonathan Abbenhaus würdigte Szczesnys Karriere:
"Dennis ist auf und neben dem Feld ein absolutes Vorbild. Wir werden Dennis als Spieler und als Mensch im täglichen Miteinander vermissen. Dennoch ist seine Entscheidung am Ende konsequent und absolut nachvollziehbar."
Die Handballschuhe komplett an den Nägel hängen, wird Szczesny aber nicht. Nach dem Sommer wird er beim Handball-Fünftligisten HSG Am Hallo auflaufen. Die HSG spielt ebenso wie der TUSEM in der Sporthalle "Am Hallo" in Stoppenberg. Die Zeichen stehen derzeit voll auf Aufstieg in die Regionalliga.
Szczesny begann seine Handballkariere als kleiner Junge beim TV Jahn Hiesfeld und wechselte dann zum HSC Eintracht Recklinghausen, ehe er mit 15 Jahren zum DHC Rheinland kam und dort das Sportinternat besuchte. 2012 wechselte er dann zum Zweitligisten TV Bittenfeld nach Stuttgart. Im Sommer 2014 schloss er sich dann dem TUSEM Essen an. Seit dieser Saison ist Szczesny Kapitän und führt die Mannschaft von Daniel Haase als Abwehrchef aufs Feld.
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