TUSEM Essen erlebt Abwehr-Debakel gegen Dormagen
Veröffentlicht: Freitag, 26.09.2025 21:07
Der TUSEM Essen wollte im Heimspiel (Freitag, 26. September) gegen den Tabellenletzten TSV Bayer Dormagen ein Polster aufbauen. Stattdessen hagelte es Gegentore und am Ende stand eine bittere 38:40-Heimniederlage.

TUSEM Essen geht mit Selbstvertrauen ins Spiel
Nach dem Punktgewinn in Krefeld und dem Heimsieg gegen Aufsteiger Oppenweiler rechneten sich die Essener gute Chancen gegen Dormagen aus. TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase hatte sein Team auf die junge, schnelle Mannschaft der Gäste eingeschworen. In der Sporthalle "Am Hallo" unterstützten 1722 Zuschauerinnen und Zuschauer die Handballer vom TUSEM - und die Stimmung war von Anfang an elektrisierend.
TUSEM Essen startet flott – aber auch Dormagen ist da
Die Partie begann torreich und intensiv. Beide Teams suchten früh den Abschluss, Kreisläufer Valentin Willner setzte gleich zweimal ein Ausrufezeichen. Kapitän Max Neuhaus und Felix Göttler sorgten für die erste Zwei-Tore-Führung. Doch die Gäste hielten dagegen. Moritz Köster, Bruder von Nationalspieler Julian Köster, erarbeitete wichtige Siebenmeter, die sicher verwandelt wurden. Nach zehn Minuten stand es bereits 7:5 für den TUSEM Essen. Ein Vorgeschmack auf das, was die Zuschauer erwarten sollte: ein Offensivspektakel.
Essen wackelt in der Abwehr
TUSEM-Cheftrainer Haase hatte im Vorfeld gewarnt: Dormagen spiele nicht wie ein Tabellenletzter. Und er sollte Recht behalten. Die Gäste nutzten Essener Unaufmerksamkeiten eiskalt aus. Spätestens als Finn Wolfram nach zwölf Minuten bereits seine zweite Zeitstrafe kassierte, war die Defensive ins Wanken geraten. Innerhalb weniger Minuten drehte Dormagen das Spiel. Essen hielt offensiv dagegen, doch 17 Gegentore nach nur 22 Minuten waren deutlich zu viel. Haase nahm die Auszeit, forderte besseren Rückzug - ohne durchschlagenden Erfolg.
TUSEM Essen lässt Siebenmeter liegen
Im Angriff stockte es zunehmend, besonders vom Strich - überraschenderweise. Felix Mart und Tim Mast scheiterten. Insgesamt vergab der TUSEM im Laufe der Partie vier Strafwürfe. Jan Reimer verwandelte zwar mehrfach sicher, doch die verpassten Chancen ließen Dormagen im Spiel. Zur Halbzeit stand es 20:22. Ein klares Indiz dafür, dass die Abwehr nicht den nötigen Zugriff fand.
TUSEM Essen läuft Rückstand hinterher
Nach dem Seitenwechsel blieb das Bild ähnlich. Zwar parierte Dominik Plaue zwischendurch stark, doch oft landeten die Abpraller bei den Gästen. Dormagen spielte selbst in Unterzahl clever, traf aus dem Rückraum und über den Kreis. TUSEM-Coach Haase tobte an der Seitenlinie, forderte von seinen Spielern, sich "smarter" zu verhalten. Doch immer wieder schlichen sich technische Fehler ein. Nach 42 Minuten lag der TUSEM mit 25:28 zurück - die Halle wurde unruhig.
TUSEM Essen in der dramatischen Schlussphase
Die letzten zehn Minuten entwickelten sich zu einem echten Krimi. Kostuj und Reimer hielten Essen im Spiel, doch Dormagen konterte cool. In der 58. Minute war der TUSEM wieder auf ein Tor dran, profitierte von Zeitstrafen der Gäste. Doch anstatt eiskalt zuzuschlagen, verlor Essen im Angriff die Nerven. Ein weggeworfener Ball, ein schneller Dormagener Treffer - das Muster wiederholte sich.
Jan Reimer verkürzte zum 38:39, die Halle stand Kopf. Doch Dormagen schnappte sich einen Abpraller und netzte zum 40. Mal ein.
Essen kassiert 40 Gegentore und verliert
40 Gegentore im eigenen Wohnzimmer. Das ist für eine ambitionierte Zweitligamannschaft ein bitterer Wert. Trainer Daniel Haase wird in den kommenden Tagen vor allem an der Defensive arbeiten müssen. Offensiv war Essen mit 38 Toren durchaus konkurrenzfähig, doch die Abwehr zeigte zu viele Lücken.
Essen in Zahlen: Torschützen und Paraden
TUSEM Essen - TSV Bayer Dormagen 38:40 (20:22).
- TUSEM Essen: Valentin Clarius (1), Felix Göttler (7), Maximilian Hejny (2), Oskar Kostuj (4), Felix Mart (2), Max Neuhaus (6), Jan Reimer (6), Alexander Schoss (4), Valentin Willner (5), Tom Wolf (1). Torhüter: Dominik Plaue (12 Paraden), Dennis Wipf (2 Paraden).
- TSV Bayer Dormagen: Vinzent Bertl (2), Felix Elias Böckenholt (2), Moritz Köster (7), Krischa Leis (1), Luca Krist (2), Jan-Christian Schmidt (5), Maximilian Schmidt (7), Finn Schroven (7), Frederik Sondermann (2), Peter Strosack (5). Torhüter: Louis Oberosler (6 Paraden), Christian Ole Simonsen (6 Paraden).
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