Thyssenkrupp aus Essen reagiert auf hohe Zölle aus den USA

Der größte Stahlhersteller Deutschlands aus Essen reagiert auf eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump. Bald sollen hohe Zölle auf Stahl und Aluminium gezahlt werden.

© André Hirtz/FUNKE Foto Services

Unternehmen aus Essen zeigt sich wenig besorgt

Die Ankündigung kommt aus der Präsidentenmaschine Air Force One - US-Präsident Donald Trump ist frisch in seine zweite Amtszeit gestartet und dabei auf einem guten Weg in einen Handelskrieg. Auch die EU soll beim Import in die USA wohl bald Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Aluminium und Stahl zahlen. Das größte Stahlunternehmen aus Deutschland sitzt in Essen: Thyssenkrupp. Und die zeigen sich wenig besorgt, trotz der aktuellen Krise.

Der größte Teil des Stahls von Thyssenkrupp werde in Europa verkauft. "Die angekündigten Zölle auf Importe in die USA würden nach jetzigem Kenntnisstand nur einen sehr begrenzten Einfluss auf die Geschäfte von Thyssenkrupp haben", heißt es von dem Unternehmen aus dem Westviertel. "Der Hauptmarkt für den Stahl von Thyssenkrupp ist Europa. Der Export an Stahlprodukten von thyssenkrupp Steel Europe in die USA ist vernachlässigbar gering und betrifft vor allem hochwertige Produkte mit guter Marktposition", erklärte ein Sprecher.

Vor allem Teile für Autos machen einen großen Teil des Geschäfts in den USA aus. Die werden aber lokal in Amerika produziert und haben dadurch ein kleineres Zollrisiko. Erst wenn die angekündigten Strafzölle in Kraft treten, könne man das tatsächliche Ausmaß genauer einschätzen, heißt es vom Unternehmen. Dazu zählen auch die möglichen Reaktionen der EU.

US-Präsident Donald Trump - bekannte Muster aus erster Amtszeit

Die angekündigten Zölle treffen nicht nur Stahlhersteller wie Thyssenkrupp aus Essen, sondern auf der ganzen Welt. Die Zölle sollen für ausnahmslos alle Einfuhren von Stahl oder Aluminium in die USA gelten. Aus Regierungskreisen ist wohl durchgesickert, dass der Start schon Anfang März sein soll. Dadurch solle Amerika wieder reich werden, so Präsident Trump.

Schon in seiner ersten Amtszeit hatte er Zölle auf Stahl und Aluminium verhängt, die sein Nachfolger Joe Biden dann wieder ausgesetzt hatte. Die Reaktion der EU waren damals Zölle auf Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter.

Auch wenn Thyssenkrupp laut eigenen Aussagen keinen großen Schaden durch die Zölle nehmen sollte, wird viel Stahl aus Europa in die USA verkauft. Die höhen Zölle könnten den europäischen Markt stark treffen, auch den Deutschen.

TRIMET Aluminium in Essen nicht von den Zöllen betroffen

Der Aluminiumhersteller Trimet hier in Essen ist von den angekündigten Zöllen nicht betroffen. Laut einem Sprecher von Trimet hat das Unternehmen hauptsächlich Standorte in Deutschland und Frankreich. Der gesamte Markt, auf dem sich Trimet bewegt, liegt darüber hinaus hauptsächlich in diesen Ländern und ist generell auf Europa ausgerichtet. Die angekündigten Zölle von US-Präsident Donald Trump haben also keinerlei Auswirkungen auf den Aluminiumhersteller in Essen.

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