Strengere Kontrollen: Bio-Tonnen in Essen müssen richtig befüllt werden
Veröffentlicht: Mittwoch, 30.04.2025 13:35
Die braunen Tonnen in Essen sollen möglichst nur mit den Dingen voll gemacht werden, die da auch wirklich reingehören. Ab Mai müssen die Entsorgungsbetriebe laut EU noch genauer darauf achten. Schon eine falsch gefüllte Tonne kann die gesamte Ladung eines Müllwagens ruinieren.

Bio-Tonne in Essen mit den richtigen Sachen voll machen
Für die Entsorgungsbetriebe Essen gilt ab Mai die neue EU-Verordnung für den Biomüll. Dann dürfen nur noch drei Prozent Fremdstoffe im Biomüll sein und nur noch 0,1 Prozent Kunststofffolie. Die Sortierung wird also immer aufwendiger. Deshalb ist es für die Entsorgungsbetriebe jetzt noch wichtiger, dass alle Essenerinnen und Essener nur das in die Bio-Tonne werfen, was da auch rein gehört.
Nur weil zum Beispiel "Bio" auf einem Produkt draufsteht, gehört es nicht unbedingt in die Bio-Tonne. Das gilt beispielsweise für Bioabfallbeutel und Bioeinweggeschirr. Vor allem Kunststofffolien oder Glasscherben sind bei der späteren Verarbeitung ein Problem. Insgesamt können die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe in Essen aber mehr als 95 Prozent der Bio-Tonnen mitnehmen. Dort ist nur das drin, was rein soll. Je besser die Bio-Tonnen befüllt sind, desto besser können die Entsorgungsbetriebe in Zukunft die neue Regelung der EU auch einhalten.
Biomüll aus Essen wird zu Kompost
Der Biomüll aus Essen kommt zunächst nach Bottrop und wird da gelagert. Von dort aus wird er in großen Mengen in die Vergärungsanlage auf dem Lippewerk nach Lünen gefahren. Da wird aus dem Biomüll Biogas und Kompost. Das Biogas wird zur Energiegewinnung genutzt. Der Kompost wird wieder verkauft. Genau hier wird klar, warum Kunststoffe und Glasscherben nicht in die Bio-Tonne gehören. Wer möchte schon Glas in seinem Kompost haben, wenn er damit im Garten die Pflanzen düngt.
In Essen haben rund 40 Prozent aller Haushalte eine Bio-Tonne. Das sind 33.370 Bio-Tonnen, die in der Stadt jede Woche gefüllt und abgeholt werden. Insgesamt stehen in Essen 82.300 graue Tonnen. Wenn eine Bio-Tonne nicht richtig befüllt ist, dann lassen die Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe die Tonne stehen. Denn nur eine einzige falsch gefüllte Tonne kann die gesamte Ladung eines Müllwagens nicht mehr verwertbar machen.
Die Anwohnerinnen und Anwohner müssen den Müll dann neu sortieren, erst danach wird die Bio-Tonne mitgenommen. Wenn das nicht passiert, wird die braune Tonne zusammen mit der grauen Tonne geleert. Die Besteller der Bio-Tonne bekommen dann jedoch eine Rechnung für eine Sonderleerung entsprechend der Gebührenordnung. Meistens also sortieren die Anwohnerinnen und Anwohner den Müll neu, erklärt Christian Herrmanny, Sprecher der Entsorgungsbetriebe, auf Radio Essen-Nachfrage. Im Interview mit Radio Essen-Moderator Christian Bannier erklärt er, was in die Biotonne gehört und was nicht.
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