Stadt Essen verkürzt Erlaubnis für Carsharing-Stellplätze
Veröffentlicht: Donnerstag, 19.12.2024 13:27
In Essen müssen sich die Betreiber von Carsharing-Angeboten in Zukunft schneller um neue Genehmigungen bei der Stadt kümmern. Ein neuer Beschluss im Rat der Stadt zwingt sie dazu. Das bedeutet vor allem mehr Bürokratie für alle.
Carsharing in Essen - Nutzungszeiten für Stellplätze werden verkürzt
In Essen müssen die Anbieter von Carsharing-Autos künftig alle vier Jahre eine neue Erlaubnis für die Stellplätze von Verbrenner-Autos beantragen. Die Stadt Essen will damit erreichen, dass Stellplätze, die wenig genutzt werden, schneller wieder aufgegeben werden. Das hat der Betreiber in der Vergangenheit ohnehin schon aus wirtschaftlichen Überlegungen gemacht, erklärt Matthias Kall, Geschäftsführer der Stadtmobil Rhein-Ruhr GmbH. Wenn die Autos nicht genutzt werden, verdient der Anbieter auch kein Geld damit. Die Regeln sind jetzt deutlich komplizierter geworden, was auch bedeutet, dass mehr Anträge gestellt und genehmigt werden müssen. Das bedeutet mehr Aufwand sowohl für die Betreiber als auch für die Stadt Essen. In Essen gibt es immer wieder Ärger an den Carsharing-Stellplätzen. Dort werden falsch geparkte Autos sehr schnell abgeschleppt. In Essen gibt es insgesamt 129 Stellplätze für Carsharing-Autos. Bei der Stadt liegen bereits 11 Anträge für 22 weitere Stellplätze vor. In Zukunft soll die Auswahl der Stellplätze mit den Politikerinnen und Politikern in den Bezirksvertretungen abgesprochen werden.
Mehr Bürokratie in Essen beim Carsharing
In Essen soll es auch weiterhin zuverlässige Angebote für Carsharing geben. Das Konzept des Teilens wird immer wichtiger, weil es Ressourcen schont und auch den Geldbeutel der Nutzerinnen und Nutzer. Außerdem wird der Streit um den Platz in der Stadt immer heftiger. Deshalb hat sich die Stadt für Carsharing-Stellplätze neue Regeln überlegt. Wenn auf einem Carsharing-Stellplatz ein Auto mit Diesel- oder Benzinantrieb steht, erhalten die Betreiber zunächst für vier Jahre die Nutzungserlaubnis für den Stellplatz. Wird die Erlaubnis verlängert, gilt sie für sechs Jahre. Eine Sondernutzungserlaubnis an den Mobilstationen, die in Kooperation mit der Ruhrbahn betrieben werden, gilt weiter für acht Jahre. Die Stadt will außerdem, dass die Carsharing-Anbieter mehr E-Autos in die Flotte aufnehmen. Deshalb werden Stellplätze mit einer E-Ladesäule für fünf Jahre genehmigt. Der Carsharing-Anbieter Stadtmobil Rhein-Ruhr GmbH erklärt auf Radio Essen-Nachfrage, dass die Flotte in den nächsten 10 Jahren umgerüstet werden muss. Allerdings muss der Anbieter in Essen die Infrastruktur dafür selbst bezahlen. Das kostet pro neuer Ladesäule rund 15.000 Euro. Das kann sich ein Betreiber nur leisten, wenn die Autos auch regelmäßig gefahren werden und der Stellplatz für einen längeren Zeitraum auch genutzt werden kann.