Schwimmen in Essen: DLRG warnt vor Ruhr, Rhein-Herne-Kanal und See - unscheinbare Gefahr

Dieser Sommer heißt für viele in Essen - lieber zuhause bleiben. Das schöne warme Wetter verleitet schnell zum Schwimmen. Wegen Corona bevorzugen einige Essener aber öffentliche Gewässer, wo mehr Platz ist - zum Beispiel die Ruhr, den Rhein-Herne-Kanal oder den Baldeneysee. Das kann an vielen Stellen aber richtig gefährlich werden, warnt die DLRG.

Ein Schiff der Weißen Flotte schippert über den Rhein-Herne-Kanal unter einer Brücke mit orangenen Bögen
© Weiße Flotte Baldeney GmbH

Schwimmen in Flüssen und Seen in Essen ist gefährlich

Unfälle beim Schwimmen in öffentlichen Gewässern passieren immer wieder und schnell. Erst Anfang Juli ist in der Nähe von Hückelhofen zum Beispiel ein 11-jähriges Mädchen ertrunken. Aber auch bei uns in Essen gab es in den letzten Sommern einige Badeunfälle in Ruhr und dem Rhein-Herne-Kanal, hat uns die DLRG erzählt.

Gerade im Rhein-Herne-Kanal bei Karnap ist es sehr gefährlich. Dort ist das Schwimmen sogar verboten, wegen der großen Schiffe, die dort fahren. Die Schiffe sind ziemlich schwer und haben eine riesige Bugwelle vor sich und nochmal eine kräftige Heckwelle hinter sich. Da kommt eine starke Strömung auf, die viele Schwimmer unterschätzen. Dazu kommt hinten die Schiffsschraube. Eine Begegnung kann tödlich enden.

Wer trotzdem im Kanal schwimmen geht, muss mit einer Strafe von 35 Euro rechnen oder mehr, wenn dadurch sogar die Schiffe auf ihrer Route behindert werden. Kontrollen gebe es aber kaum, heißt es gegenüber Radio Essen.

In der Ruhr oder im Baldeneysee - außerhalb der Badestelle am Seaside Beach - ist das Schwimmen ebenfalls nicht erlaubt. Da fahren zwar nicht so dicke Dampfer, wie auf dem Rhein-Herne-Kanal, aber auch bei einem Zusammenstoß mit einem der Segel- oder Ruderboote gewinnt immer das Boot. Dazu sind engere Fluss-Stellen in der Ruhr tückisch. Dort wird der Fluss schneller und es können sich immer wieder Wirbel im Wasser bilden. Die ziehen Schwimmer im Zweifel unter Wasser.

Keine kluge Idee: Sprung ins Wasser von Brücken in Essen

Die DLRG warnt außerdem wiederholt davor, von Brücken in Karnap oder Dellwig in den Rhein-Herne-Kanal zu springen. Das komme immer wieder vor, doch dabei verletzen sich die Springer häufig. Unter der Wasseroberfläche treiben oft Äste, die sich mit Wasser voll gesogen haben. Die sind dann von der Brücke aus nicht zu erkennen. Ein Sprung in solches Unterwasser-Gehölz kann mit Verletzungen oder sogar tödlich ausgehen.

Im letzten Sommer musste die Feuerwehr Essen einige Schwimmer aus dem Kanal retten. Auch an der Ruhr gab es Rettungseinsätze. Mal waren Kanuten gekentert, mal waren Segler in Not geraten. In allen Fällen sind die Geretteten mit dem Schrecken davon gekommen. Wir empfehlen an dieser Stelle: Nicht nachmachen!

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