Schulen in Essen - Neue Schule in Rüttenscheid und viele Neubauten in Planung

In Essen platzen die Schulen aus allen Nähten. Die Klassen sind überfüllt. Teilweise sitzen bis zu 31 Kinder in einem Klassenraum. Das Problem wird in den nächsten Jahren noch größer, denn es wurden mehr Kinder geboren und wandern zu. So will die Stadt das Problem lösen.

© Anna Bartl, Radio Essen

Essen muss dringend neue Schulen bauen

In Essen müssen in den nächsten vier Jahren 1000 neue Schulplätze an weiterführenden Schulen geschaffen werden. Das ist schon heute klar, denn zum kommenden Schuljahr werden rund 6000 Kinder eingeschult. Die werden in vier Jahren dann einen Platz an einem Gymnasium, einer Gesamt-, Haupt- oder Realschule brauchen. An den Grundschulen werden deshalb schon teilweise jetzt Container aufgestellt, die als neue Klassenzimmer genutzt werden. Die Klassenzimmer darin sind sogar besser als manche Räume in älteren Schulen. Die Fenster lassen sich öffnen und schließen, die Heizung ein- und ausschalten und es gibt dort moderne Technik. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Schulcontainer Platz auf den Schulhöfen brauchen und damit der Platz zum Spielen weniger wird. Das ist aber der Preis, den wir zahlen müssen, sagt Muchtar Al Ghusain, Schuldezernent der Stadt im Gespräch mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl. Für ihn ist erst einmal wichtig, dass die Stadt dem Schulausbau und dem Schulneubau höchste Priorität einräumt. Es gibt mehr Stellen für Planer und einen eigenen Arbeitskreis, in dem schnell Entscheidungen getroffen werden können.

© Radio Essen

Essen geht neue Wege beim Schulbau

In einem der beliebtesten Stadtteile in Essen geht die Stadt ganz neue Wege. In Rüttenscheid war kein Grundstück zu finden, das die Stadt hätte kaufen können. Deshalb hat die Verwaltung Ende des Jahres eine Ausschreibung für einen Schulneubau veröffentlicht. Private Investoren haben sich daraufhin bei der Stadt gemeldet und einer davon wird jetzt wohl auf seinem Grundstück eine neue Grundschule bauen. Die Stadt hat klare Richtlinien festgelegt, wie die Schule gebaut werden soll. Auch ein möglicher Kaufpreis steht schon fest, der liegt bei etwa 35 Millionen Euro für die neue Grundschule. Die Stadt verhandelt aktuell noch mit dem Investor, deshalb ist auch der neue Standort für die Grundschule noch nicht bekannt. Die Stadt will den Standort aber veröffentlichen, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind. Wahrscheinlich wollte der Investor dort zuerst neue Wohnungen bauen. Da sich im Moment der Wohnungsbau bei den aktuellen Baupreisen und den zu erwartenden Mieten nicht mehr lohnt, profitiert in gewisser Weise die Stadt Essen davon und bekommt so eine neue Grundschule. Planungsdezernent Martin Harter erklärt im Interview mit Radio Essen-Moderatorin Anna Bartl, worauf es beim Schulbau ankommt.

© Moritz Leick, Stadt Essen

In Essen bleibt Schulausbau eine Herausforderung

In Essen gibt es auch in anderen Stadtteilen kaum Grundstücke, auf denen die Stadt eine neue Schule bauen kann. In Kupferdreh hat die Stadt inzwischen einen Standort für eine neue weiterführende Schule an der Prinz-Friedrich-Straße gekauft. In Bochold hat die Stadt das Grundstück eines ehemaligen REWE-Marktes gekauft und will noch mehr Grundstücke kaufen. Unter anderem die Häuser an der Zinkstraße. Dort hatte es lange Zeit Ärger mit viel Müll und dem schlechten Zustand der Häuser gegeben. Die Stadt muss noch letzte Wohnungen kaufen, dann kann dort alles abgerissen werden und das Gelände für den Schulneubau genutzt werden. Die Stadt muss aber weiter nach anderen Standorten für insgesamt zehn neue Grundschulen, zwei Gymnasien, zwei Gesamtschulen, eine Förderschule und eine neue Realschule suchen. Den Neubau von mehreren Schulen hat die Stadt bereits geplant, mit dabei sind das Gymnasium Nord-Ost und die Frida-Levy-Gesamtschule. Außerdem werden gerade die Gesamtschule Bockmühle und eine neue Gesamtschule in Altenessen-Süd an der Erbslöhstraße geplant.

Essen baut neue Schulen - der Zwischenstand

Der weitere Um- und Neubau der Schulen in Essen wird die Herausforderung für die nächsten Monate und Jahre. Insgesamt will die Stadt drei Milliarden Euro in den Schulausbau und Neubau investieren. Es wird aber noch einige Jahre dauern, bis alles fertig ist. Fünf der zehn neuen Schulcontainer stehen inzwischen an ihrem Platz. Die anderen Container werden nach den Oster-, Sommer- und Herbstferien geliefert und für die Schulen bereit gestellt. Hier ein aktueller Zwischenstand für die Neubauten von Grundschulen:

  • Tiegelschule und Schule an der Ruhr werden umgesetzt.
  • Für die Ersatzschule an der Immelmannstraße prüft die Stadt die notwendigen Grundstücke.
  • Die Standortvorschläge für die Grundschulen in Essen 51, der Buderusstraße und für die Förderschule an der Ernestinenstraße/Hubertstraße werden weiter verfolgt.
  • Für die Grundschule in Bochold wurde ein Grundstück an der Germaniastraße angekauft.
  • Für die Grundschule in Frintrop/Bedingrade soll der Standort an der Helmstraße erweitert werden. Über einen Ankauf eines Grundstücks dafür wird gerade verhandelt.
  • Für die Grundschule in Altendorf werden mehrere Standortoptionen geprüft.

Durch die Rückkehr in den weiterführenden Schulen zu 13 Schuljahren wird auch dort in Zukunft mehr Platz gebraucht. Hier ein Zwischenstand für die Erweiterung der weiterführenden Schulen:

  • Für das Helmholtz-Gymnasium soll der Modulbau an der Rosastraße genutzt werden, sobald die Grundschulen dort saniert wurden und der Modulbau wieder frei ist.
  • Das Theodor-Heuss-Gymnasium soll die Räume in der Jakob-Muth-Schule nutzen. Die Förderschule soll umziehen.
  • Für das Carl-Humann-Gymnasium werden verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten geprüft.

Weitere Informationen stellt die Stadt Essen hier zur Verfügung.

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