Professor aus Essen will wieder Vertrauen in Wissenschaft aufbauen

Infektionen haben Folgen - sie gehen dabei oft über das Biologische hinaus. Was sie mit unserer Gesellschaft machen und wie wir reagieren, wenn wir Wissenschaftlern nicht mehr vertrauen. Daran forscht jetzt ein Essener Professor.

© UDE / Bettina Engel-Albustin

Professor aus Essen forscht an gesellschaftlichen Folgen von Infektionen

Ein Forscher der Uni Duisburg-Essen untersucht die gesellschaftlichen Folgen von Infektionen. Prof. Dr. Dr. Mark Stettner befasst sich neben den biologischen Auswirkungen nun auch damit, was Infektionen neurologisch auslösen. Prominentestes Beispiel ist die Corona-Pandemie. Die Pandemie habe das Zusammenleben in der Gesellschaft auf vielen Ebenen nachhaltig beeinträchtigt, so der Wissenschaftler. Biologische und molekulare Mechanismen müssten demnach ebenso betrachtet werden, wie die psychische Belastung durch Angst, Perspektivlosigkeit, reduziertes Vertrauen - auch in Wissenschaft und den Staat. Es sei die Verantwortung der Wissenschaftler, Ergebnisse verständlich zu kommunizieren ohne dabei Ängste zu fördern.

"Wenn Menschen der Wissenschaft - nach der globalen Pandemie - nicht mehr trauen, dann tragen wir als Wissenschaftler daran möglicherweise eine Teilschuld, sicher aber eine Verantwortung." (Prof. Dr. Dr. Mark Stettner)

Der Wissenschaftler will mit seiner Forschung nachweisen, dass die Infektion mit Bakterien oder auch Viren wie den Corona-Viren das Immunsystem beeinflussen und auch Entzündungen im Nervensystem auslösen. Der Forscher ist Neurologe. Wenn das sensible Gleichgewicht im Körper rund um die Immunabwehr kippt, dann kann es zu Lähmungen oder auch Schmerzen und Taubheitsempfinden kommen. Einige COVID-19-Patientinnen und Patienten klagen bis heute über solche und andere Erscheinungen. Ihre Beschwerden wurden am Anfang der Pandemie von vielen Ärzten nicht ernst genommen. Das hat unter anderem zu einem Vertrauensverlust geführt.

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