Lesung in Essen: Rassismus beschäftigt Achtklässler

Achtklässler der Gertrud-Bäumer-Realschule in Essen haben am Montag (1. Juli) mit den Themen Alltagsrassismus und Diskriminierung beschäftigt. Eine Autorin aus Essen war zu Gast.

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Lesung: Achtklässler aus Essen thematisieren Rassismus

Die Achtklässler der Gertrud-Bäumer-Realschule haben am Montag (1. Juli) eine Lesung von Kathrin Schrocke gehört. Ihr Buch "Weiße Tränen" soll für Menschen sein, die nicht von Rassismus betroffen sind. Im Buch geht es um einen Schüler mit dunkler Hautfarbe, der neu an einer Schule im Schwarzwald ist. Obwohl die Schule als "Schule ohne Rassismus" ausgezeichnet ist, begegnet dem Schüler Alltagsrassismus. Die Lesung fand in der Kaue der Zeche Carl statt - mit vielen alten Rohren und Industriecharme war es eine besondere Location für so eine Lesung. Letztes Jahr gab es an der Realschule schon ein besonderes Projekt: Damals wurde eine Sonde in Richtung Weltall geschickt.

Autorin aus Essen: Rassismus ist ein wichtiges Thema

Kathrin Schrocke kommt ursprünglich aus Bayern, wohnt jetzt aber in Essen. Für die Autorin ist Rassismus ein wichtiges Thema: Sie hat Rassismus bei ihren Freunden mitbekommen und wollte deshalb ein Buch darüber schreiben. Knapp zwei Jahre hat sie über das Thema recherchiert und einige Anti-Rassismus-Kurse besucht. Der Titel "Weiße Tränen" ist ein wissenschaftlicher Begriff. Dieser beschreibt, dass sich "weiße" Menschen als Opfer sehen, sobald es Vorwürfe des Rassismus gegen sie gibt. Insgesamt hat Kathrin Schrocke drei Jahre am Buch "Weiße Tränen" geschrieben. Sie sagt: Man entscheide sich nicht für Rassismus, sondern man sei "gefangen" im rassistischen System. Deshalb möchte sie über Rassismus aufklären.

Lesung in Essen: Schüler interviewen Autorin

Verschiedene Schülerinnen und Schüler der Gertrud-Bäumer-Realschule haben die Lesung moderiert und immer wieder Interviews mit der Autorin eingestreut. Außerdem haben sie vor der Lesung drei Kurzfilme gedreht, in denen typische Situationen mit Alltagsrassismus vorkommen. Damit wollen auch sie darauf aufmerksam machen, dass hinter Rassismus große Gefahren stecken. Kathrin Schrocke gab am Ende allen Schülern mit auf den Weg: "Vertraut euch selbst!" Auch für die Lehrerinnen ist das Projekt ein großer Erfolg gewesen, auch wenn Lehrerin Gülbin Karaca die Schüler erst zum Lesen hinführen musste:

"Wichtig war in erster Linie, dass die Schüler überhaupt erstmal eine Lektüre in der Hand hielten. Aber generell ist die Thematik natürlich aktuell und da hat man sehr viele Punkte, die man aufgreifen kann. Die Lektüre generell kam bei unserer Schülerschaft sehr gut an."
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