Klimaschutz in Essen: Miniwälder kommen gut an

Seit 2023 gibt es in Essen zwei Miniwälder. Die hat Grün und Gruga zusammen mit der Emschergenossenschaft angepflanzt. Sie scheinen bisher gut bei den Essenerinnen und Essenern anzukommen.

© Grün und Gruga

Essen bekommt Miniwälder - Was ist das überhaupt?

Als Miniwald (aus dem Englischen Tiny Forest) bezeichnet man Wälder, die auf kleinen Flächen von etwa 100 - 500 Quadratmetern gepflanzt werden. Sie sollen eine hohe Artenvielfalt auf kleinem Raum ermöglichen. Außerdem sollen sie einen positiven Einfluss auf das Klima in großen Städten haben. In Essen wurden 2023 die ersten zwei Miniwälder in Bochold und Stoppenberg angelegt. Hier wurden seitdem Untersuchungen durchgeführt. Beispielsweise wie schnell die Pflanzen wachsen und welche Tier- und Vogelarten sich ansiedeln und ausbreiten. Die ersten Ergebnisse sollen Ende März vorgestellt werden. Daraus will die Stadt ableiten, wie sinnvoll solche Miniwälder in Städten hier im Ruhrgebiet sind und welche Priorität sie bei der zukünftigen Städteplanung einnehmen sollen.

Menschen aus Essen finden kleine Wälder gut

Bei den Menschen in Essen scheinen die zwei Miniwälder sehr gut anzukommen. Das geht aus einem Zwischenbericht der Stadt hervor. Einerseits werden die beiden Standorte im Haus-Berge-Park in Bochold und an der Kapitelwiese in Stoppenberg mittlerweile auch als sozialer Treffpunkt genutzt. Auf der anderen Seite nutzt auch der NABU die Miniwälder als Lernstandorte. Was besonders positiv auffällt: Bisher ist jeglicher Vandalismus an den beiden Standorten ausgeblieben, heißt es in dem Zwischenbericht. Das sei ein Zeichen dafür, dass die Miniwälder und ihre Umgebung gern besucht werden. Mittlerweile gibt es auch Sitzgelegenheiten in den Schattenbereichen der Miniwälder, die besonders an heißen Sommertagen gut genutzt wurden. Auch das geht aus dem Bericht hervor.

So haben sich die Miniwälder in Essen bisher entwickelt

Die Stadt Essen bewertet die bisherige Entwicklung der beiden Miniwälder als positiv. Die Voraussetzungen der Flächen unterscheiden sich grundlegend. Trotzdem sind bei beiden Standorten die Pflanzen schnell gewachsen. Im Haus-Berge-Park ist der Boden belastet und verdichtet durch Bauschutt. Hier sind daher vorwiegend Arten wie die Sandbirke, Erle, Weide und Holunder gewachsen. Dem gegenüber steht die Kapitelwiese in Stoppenberg mit einem unbelasteten und tiefgründigem Boden. Hier sind besonders viele Nährstoffe für Pflanzen vertreten. Entsprechend wachsen hier alle Arten recht schnell. Unter anderem Obstbäume, Eiche oder Hainbuche. Das schnelle Wachstum ist zwar ein gutes Zeichen, so die Stadt. Aber der Erfolg des Projektes dreht sich vielmehr darum, eine angepasste und widerstandsfähige Pflanzengesellschaft zu schaffen.

Weitere Miniwälder in Essen geplant

Weil die zwei ersten Miniwälder in Essen bisher gut ankommen und auch eine positive Wirkung auf die Artenvielfalt haben, sind zwei weitere Standorte geplant. Zum einen soll ein Miniwald bei der Neugestaltung Eltingstraße/Eltingplatz entstehen. Und schon im späten Frühjahr dieses Jahr wird ein Miniwald auf dem städtischen Parkfriedhof gepflanzt. Dabei können Essenerinnen und Essener sich auch selbst einbringen. Die Kosten dafür sind abgedeckt. Die Ergebnisse der bisherigen wissenschaftlichen Untersuchungen an den Standorten Bochold und Stoppenberg sollen dann Ende März zeigen, wie sich die Miniwälder auf das Stadtklima, die Artenvielfalt und die sozialen Strukturen auswirken. Dann kann die Stadt darüber beraten, wie die Pflanzung von Miniwäldern zukünftig in der Gestaltung von öffentlichen Plätzen berücksichtigt werden soll.

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