Kinderarmut in Essen: Projekt für bessere Chancen gestartet

In Essen ist ein Modellprojekt zur Armutsforschung bei Kindern und Jugendlichen gestartet. Das Ziel: Armut gar nicht erst entstehen lassen.

© Olaf Ziegler/FUNKE Foto Services

Armutsprävention in Essen

Im Juni 2025 fiel in Essen der Startschuss für ein Modellprojekt zur Prävention von Armut. Ziel ist es, die Lebensbedingungen von Kindern in den Stadtteilen Bochold und Bergeborbeck zu verbessern. Die Stadt Essen hatte bereits im März 2024 eine integrierte Präventionsstrategie beschlossen, die nun in die Praxis umgesetzt werden soll. Das Projekt richtet sich zunächst an Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Sybille Krüger von der Regiestelle "kinderstark" betonte: "Ziel ist es, durch verstärkte Zusammenarbeit und Vernetzung die Entwicklungsbedingungen der Kinder in den Stadtteilen Bochold und Bergeborbeck zu verbessern und – wenn uns das gelingt – die Erfahrungen für andere Stadtteile nutzbar zu machen."

Muchtar Al Ghusain, Geschäftsbereichsvorstand Jugend, Bildung und Kultur, hob die Bedeutung des Projekts hervor, wies aber auch auf Herausforderungen. Unter anderem würden in Bochold und Bergeborbeck oft Räume fehlen, die Begegnungen ermöglichen.

Kinderarmut in Essen: Eine Aufgabe für alle

Die Wissenschaftlerin Gerda Holz machte in ihrem Vortrag klar, dass Kinderarmut nicht als elterliches Versagen zu verstehen ist. Vielmehr sei die gesamte Gesellschaft gefragt, um Kindern echte Teilhabe und Entwicklungschancen zu ermöglichen. In fünf Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmenden Themen wie armutssensibles Handeln, materielle Unterstützung für Familien und Zugänge zu Hilfsangeboten. Die Ergebnisse fließen in einen Fahrplan ein, der nach den Sommerferien vorgestellt wird. Ziel ist es, besser zu verstehen, was die Familien brauchen und die bestehenden Angebote so weiterzuentwickeln, dass sie auch wirklich ankommen.

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