Kein Weihnachtswunder für TUSEM Essen
Veröffentlicht: Sonntag, 22.12.2024 18:49
Es war das letzte Auswärtsspiel für den TUSEM Essen. Die Chancen standen gut und es sollte ein vorweihnachtliches Geschenk werden, doch die Handballer können auch gegen den VfL Lübeck-Schwartau auswärts keine Punkte holen.
Auswärtsmisere des TUSEM Essen hält an
Der TUSEM Essen geht auswärts wieder leer aus. Auch beim VfL Lübeck-Schwartau können die Essener Handballer keine Punkte holen. Dabei standen die Chancen sehr gut, gerade angesichts des vergangenen Aufeinandertreffens: Der TUSEM Essen feierte seinen letzten Auswärtssieg beim VfL Lübeck-Schwartau. Das war in der vergangenen Saison der 2. Handball-Bundesliga. Generell sind die vergangenen zehn Begegnungen zwischen dem TUSEM und dem VfL Lübeck-Schwartau meist zugunsten der Essener ausgegangen: Fünf Siege gab es für den TUSEM Essen, zwei Spiele hat Lübeck-Schwartau gewonnen und drei Partien sind unentschieden ausgegangen.
Diesmal verliert der TUSEM Essen aber deutlich mit 31:22. Bester Werfer war Felix Göttler mit sechs Toren. Insgesamt 2.086 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Sonntagabend (22. Dezember) in der Hansehalle um die Partie zwischen dem TUSEM Essen und dem VfL Lübeck-Schwartau zu sehen.
TUSEM Essen: Dennis Wipf ist Mr. Zuverlässig
Die erste Halbzeit war sehr torarm. Insgesamt fielen nur 19 Tore. Das lag an einer starken Abwehr vom TUSEM Essen und dem VfL Lübeck-Schwartau, aber sicher auch an einigen technischen Fehlern und einer ausbaufähigen Wurfquote. Die Gastgeber haben gut und schnell ins Spiel gefunden. Der TUSEM Essen hatte, wie immer, Startschwierigkeiten. Das erste Tor der Essener hat daher lange auf sich warten lassen. Als es in der 7. Minute immer noch 4:0 stand, nahm TUSEM-Trainer Daniel Haase die erste Auszeit. Er hatte klare Worte: "Das war mal gar nichts." Seine Worte zeigten aber offenbar Wirkung, in der 8. Minute fiel das erste Tor für den TUSEM Essen durch Finley Werschkull. Der TUSEM rückte relativ schnell auf zwei Tore heran. Lübeck-Schwartau leistete sich einige technische Fehler und wackelte ab der 10. Minute etwas. Ein Grund: Dennis Wipf - mal wieder. Der TUSEM-Keeper ist auch in diesem Auswärtsspiel der Faktor auf Essener Seite gewesen. Bereits in den vergangen Spielen war der Schweizer zur Stelle und parierte wichtige Bälle. Nach der bis dahin vierten Parade von Dennis Wipf in der 15. Minute, schafften die Essener zunächst den Anschlusstreffer und dann den Ausgleich durch Rückraum-Mann Felix Göttler. Die Reaktion der Gastgeber folgte prompt: die erste Auszeit.
Die erzielte aber vorerst nicht die gewünschte Wirkung, im Gegenteil. In der 22. Minute gab es die erste Essener Führung durch Fynn-Lukas Hermeling. Die Wurfquote beim TUSEM Essen war deutlich effektiver als die von Lübeck-Schwartau. Das hinderte die Gastgeber aber nicht daran, in der 25. Minute erneut das Spiel zu drehen und mit zwei Toren davon zu ziehen. Der TUSEM Essen schwächelte erneut, daher rannten die Essener zur Halbzeit einem drei-Tore-Rückstand hinterher: 11:8 stand es nach 30 Minuten.
TUSEM Essen gibt Spiel aus den Händen
Die zweite Halbzeit startete mit sehr viel Tempo auf beiden Seiten. Doch der VfL Lübeck-Schwartau kam etwas besser aus der Kabine. Die Gastgeber nutzten ihre Chancen im Angriff. Der TUSEM Essen hatte hingegen wieder Probleme zu erfolgreichen Abschlüssen zu kommen. Auch die Abwehr der Essener war nicht mehr so aggressiv wie zwischenzeitig in der ersten Halbzeit.
Aufgeben war aber nicht drin für den TUSEM Essen. Linksaußen Finley Werschkull etwa erzielte in der 42. Minute ein grandioses Tor aus einem nahezu unmöglichen Winkel. Durch eine weitere Parade von Dennis Wipf hatte der TUSEM Essen die Chance auf zwei Tore heranzurücken, doch verpasste seine Chance zunächst. Durch einen technischen Fehler von Lübeck-Schwartau netzte Felix Göttler dann aber zum 18.16.
Die Abwehr vom TUSEM Essen wurde immer wacher, immer aggressiver. Die Essener schafften es sogar sich den einen oder anderen Ball zu schnappen. Im Angriff scheiterten sie aber oft am Torhüter der Gastgeber Nils Conrad. Doch auch die Spieler von Lübeck-Schwartau setzten den Ball oft neben oder über das Tor.
Die Zwei-Tore-Führung der Gastgeber blieb aber bestehen, auch wenn unter anderem Felix Göttler und Finley Werschkull auf Essener Seite die Tore vorne machten. Die Crunchtime wurde dadurch besonders spannend. Schafft der TUSEM Essen die Wende in dem Spiel oder nicht? Die Antwort ist nein. Durch mehrere technische Fehler zog der VfL Lübeck-Schwartau fünf Minuten vor Spielende mit sieben Toren davon. Die Spannung war weg und die Essener kamen nicht mehr ins Spiel. Sie fanden keine Lösungen im Angriff, auch in der Abwehr kam wenig zusammen. Das führte zur nächsten Auswärtsniederlage für den TUSEM Essen. Ein vorweihnachtliches Geschenk bleibt damit aus. Die Auswärtsmisere des TUSEM Essen hält damit an. In der laufenden Saison haben die Essener auswärts keinen einzigen Punkt geholt und bleiben in der Tabelle der 2. Handball-Bundesliga nur knapp über den Abstiegsplätzen. Die Essener sind aktuell (Stand: 22. Dezember, 18:34 Uhr) auf dem 16. Tabellenplatz mit 40 Minuspunkten.
VfL Lübeck-Schwartau - TUSEM Essen 31:22 (11:8). VfL Lübeck-Schwartau: Niko Blaauw (1), Leon Maximilian Ciudad (2), Lukas Kingsley Emdorf (2), Kaj Geenen (5), Ole Hagedorn (3), Paul Holzhacker (5), Oliver Juhl (2), Patrik Längst (3), Rasmus Willette Houmoller (2), Janik Schrader (1), Paul Skorupa (1), Jan-Eric Speckmann (3). TUSEM Essen: Felix Göttler (6), Fynn-Lukas Hermeling (3), Nils Homscheid (3), Jan Reimer (3), Alexander Schoss (2), Finley Werschkull (4), Christian Wilhelm (1).